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«Ein kleines Monster im positiven Sinn»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Wenn Sie beim Lesen dieser Zeilen zugeben müssen, noch nie eine Maulwurfsgrille gesehen zu haben, dann haben Sie wohl keinen Garten. Dieses äusserst fleissige Tier ist vor allem bei Hobbygärtner bekannt – und bei ihnen nicht sehr beliebt. Dabei frisst die Maulwurfsgrille nicht etwa das Gemüse, sondern bevorzugt tierische Nahrung: Kleintiere, die sich unter der Erde verstecken. Um sie zu erwischen, braucht sie ihre ausgeprägten Grabschaufeln und gräbt sich kreuz und quer durch die Erde. «Wenn da halt eine Kartoffel oder ein Beet von Rüebli im Weg ist, gräbt sie mittendurch», erklärt der Freiburger Biologe Jacques Studer.

Die Maulwurfsgrille ist trotz ihres massiven Körperbaus sehr beweglich und wendig und kann problemlos rückwärts laufen. Sie ist dem Leben unter dem Boden bestens angepasst, die Vorderbeine sind als mächtige Grabschaufeln ausgebildet, und sie hat kräftige Mundwerkzeuge. «Ein kleines Monster im positiven Sinn», fasst Studer zusammen.

 Um neue Lebensräume zu erobern, kommt die Maulwurfsgrille auch an die Oberfläche. Dabei fliegt sie sogar oder kann buchstäblich übers Wasser laufen. «Sie hat an den Beinen ganz feine Härchen, die es ihr ermöglichen, dank der Oberflächenspannung des Wassers nicht einzusinken», so der Fachmann.

Rollender Liebesgesang

 Wenn sich die Maulwurfsgrille zeigt, dann geht es aber vor allem um die Liebe. Der Maulwurfsgrillen-Mann singt, um im Frühling Weibchen anzulocken. Er setzt sich an den Ausgang eines seiner fingerdicken Tunnels und fängt an zu singen. «Es ist ein rollendes R, nicht ein Zirpen wie eine Grille, sondern eher wie die Laute, die eine Kreuzkröte oder ein Rohrschwirl, ein sumpfbrütender Vogel, von sich geben. Da kann es leicht zu Verwechslungen kommen.» Der natürliche Lebensraum der Maulwurfsgrillen sind die Feuchtwiesen am Rande von Mooren und Gewässern. Weil diese aber im vergangenen Jahrhundert zu fast 90 Prozent drainiert und zerstört wurden, ist sie auf die Gemüsegärten ausgewichen. Da diese regelmässig bewässert werden, findet sie hier die notwendige Feuchtigkeit wieder–zum Ärger der Gartenbesitzer.

Selten anzutreffen

Die Zerstörung der Feuchtwiesen und der Einsatz von Pestiziden in den Gemüsegärten führten dazu, dass die Maulwurfsgrille heute selten anzutreffen ist. «Und weil sie früher eine wichtige Nahrung für Wiedehopf und Steinkauz war, welche die gleichen Lebensräume bewohnen, sind auch diese Arten aus dem Kanton Freiburg verschwunden», erklärt Jacques Studer.

Zur Serie

Ein sauberer Erdbewohner

In einer Sommerserie erzählen die Biologen Jacques Studer und Adrian Aebischer von Tieren, die alle eine Gemeinsamkeit haben, nämlich besondere Fähigkeiten, sich anzupassen, um zu überleben. Die Maulwurfsgrille hat Studer gewählt, weil sie ihn an seine Kindheit erinnert. Im Garten ist sein Vater beim Umstechen immer wieder auf Maulwurfsgrillen gestossen und hat sie zerdrückt. «Ich fand sie faszinierend. Sie lebten unter der Erde, waren aber total sauber, ohne dass ein Stückchen Erde am Körper klebt.» Sogenannte Schädlinge sind für andere Arten wiezum Beispiel Wiedehopf oder Steinkauz überlebenswichtig.im

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