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Ein Knall an der ARA-Versammlung

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«Ihr habt mich in den Hoffnungslauf verwiesen.» Urs Wapp konnte die Enttäuschung an der Delegiertenversammlung des ARA-Verbandes Region Murten vom Mittwochabend nicht verbergen. Erst vor rund einer Woche hatte er erfahren, dass ihn der Gemeinderat Murten definitiv nicht mehr als Präsident des ARA-Verbandes Murten unterstützt und stattdessen den Muntelierer Gemeinderat Markus Hug portiert. Da knapp die Hälfte aller Delegiertenstimmen auf Murten entfallen, ist ein ARA-Präsident auf die Unterstützung des Bezirkshauptortes angewiesen. Wapp akzeptierte selbst die Flasche Wein als Geschenk nur widerwillig. «Wenn man jemandem das Vertrauen entzieht, soll man ihn nicht noch dafür belohnen.»

Sein Nachfolger Markus Hug stellte sich nur unter der Bedingung zur Wahl, dass Wapp einerseits in der Betriebsleitung der ARA Muntelier verbleibt und gleichzeitig das Präsidium der Baukommission übernehmen kann, die den Ausbau der ARA begleiten soll. «Ich bin beruflich so stark engagiert, dass ich nicht alle drei Ämter übernehmen kann», so Hug.

Laut Pascal Pörner, Ammann von Muntelier, hatte seine Gemeinde Interesse am Präsidium des neuen ARA-Verbandes Seeland Süd. «Mit dem Rückzug von Urs Wapp bot sich uns die Möglichkeit, bereits jetzt in leitender Position mitwirken zu können.»

Neue Legislatur als Grund

Wie die Murtner Gemeinderätin Ursula Schneider Schüttel bestätigt, hat auch Murten Interesse am Präsidium des neuen Verbandes. Es sei aber nicht die Absicht des Gemeinderates, mit der Portierung von Markus Hug Muntelier im Rennen um das Präsidium des neuen Verbandes zu schwächen. «Wir wollten aber die Position von Muntelier im jetzigen Verband stärken, weil Muntelier als Standortgemeinde so besser Einfluss auf den Ausbau nehmen kann.» Dass der Gemeinderat Wapp nicht mehr als Vertreter im Vorstand portierte, hänge in erster Linie mit dem Beginn der neuen Legislatur zusammen. «Jetzt, am Anfang der Legislatur, bestimmt der Gemeinderat seine Vertretungen in diversen Gremien neu.» Einmal gewählt, würden die Vertreter ihr Mandat normalerweise während der ganzen fünfjährigen Legislatur ausüben. 2021, am Ende dieser Legislatur, wäre Urs Wapp 78-jährig. «Für uns ist jetzt der Zeitpunkt günstig, die Nachfolge von Urs Wapp zu regeln und damit die Kontinuität im ARA-Vorstand langfristig zu sichern.» Der Gemeinderat wolle nicht in die Situation geraten, Urs Wapp aufgrund Rücktritt oder gesundheitlicher Probleme plötzlich ersetzen zu müssen. «Jetzt haben wir einen neuen Vertreter, können aber noch auf das Wissen von Wapp zählen.» Wapp habe als ARA-Präsident hervorragende Arbeit geleistet. Ursula Schneider Schüttel räumt aber auch ein: «Urs Wapp ist ein Einzelkämpfer mit klaren Vorstellungen.» Die Kommunikation und das Ausgleichen von Differenzen gehörten nicht unbedingt zu seinen Stärken. Gerade diese Fähigkeiten würden aber im neuen Verband Seeland Süd noch wichtiger. «Mit Wapp als Betriebsleiter und Präsident der künftigen Baukommission könnten wir sein immenses Fachwissen behalten. Gleichzeitig kann der Gemeinderat wieder unmittelbar über einen eigenen Vertreter im Vorstand Einfluss nehmen.»

Wohl keine Dreierfusion

 Eine zentrale Rolle spielte Wapp in den gescheiterten Fusionsverhandlungen mit der ARA Ins-Müntschemier. Dabei gab es Spekulationen, dass das Scheitern nicht zuletzt mit der Persönlichkeit Wapps zusammenhängen könnte. Rudolf Probst, Vizepräsident der ARA Ins-Müntschemier, reagierte zunächst sprachlos auf die Nachricht aus Murten. «Damit hatten wir nicht gerechnet.» Er stellte gleichzeitig klar, dass die Abwahl Wapps die Situation für seinen Verband nicht grundlegend ändert. «Für uns ist das Projekt einer Dreierfusion zu den heutigen Bedingungen nicht akzeptabel.»

Auch für Heinz Etter, Präsident des ARA-Verbandes Kerzers, ist es schwer vorstellbar, dass sich die ARA Ins-Müntschemier der Fusion noch anschliessen könnte. «Die Verbände Murten und Kerzers stehen voll und ganz hinter dem jetzigen Fusionsprojekt.» Die Bedingungen, welche der ARA-Verband Ins-Müntschemier kritisiert, würden sich damit auch nach dem Wechsel im Präsidium der ARA Murten nicht verändern.

Urs Wapp selber wirkte einen Tag nach der Versammlung gefasst: «Ich war zwar schon etwas enttäuscht, aber jetzt ziehe ich einen Strich.» Er sei immer der Meinung gewesen, der amtierende Präsident des ARA-Verbandes Murten solle gleichzeitig die Betriebsleitung der ARA Muntelier und das Präsidium der Baukommission für den Ausbau der ARA besetzen. Schlussendlich habe er sich aber vor allem von Markus Hug überzeugen lassen, sich trotzdem für die Betriebsleitung und das Präsidium der Baukommission zur Wahl zu stellen.

Urs Wapp Bild mkc/a

Chronologie

Eine Zweier- statt eine Dreierfusion

Während mehrerer Jahre erarbeiteten die Kantone Freiburg, Bern und Neuenburg Zukunftsszenarien für die regionale Abdeckung mit Abwasserreinigungsanlagen. Daraus entwickelten sich unter anderem die Fusionsszenarien Trio und Duo. Bei der Trio-Variante hätten die ARA-Verbände Murten und Kerzers mit dem Verband Ins-Müntschemier fusioniert. Diese Dreierfusion scheiterte im vergangenen April definitiv. Der Verband Ins-Müntschemier war mit der Einkaufssumme in den neuen Verband sowie dem Ausbau der heutigen Anlage in Muntelier nicht einverstanden. Er hätte stattdessen einen Neubau bei Galmiz bevorzugt. Zurzeit laufen in den Gemeinden der Verbände Kerzers und Murten die Abstimmungen über eine Zweierfusion. Diese sieht den Ausbau der bisherigen Anlage in Muntelier vor.sos

 

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