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«Ein Komponist muss realistisch sein»

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Autor: Imelda Ruffieux

Die Kiefer Hablitzel Stiftung verleiht jährlich Preise in den Sparten Musik und bildende Kunst (siehe Kasten). Einer der diesjährigen Preisträger im Bereich Musik ist der Komponist Benedikt Hayoz aus Tafers. Er wurde zusammen mit anderen Musikern ausgezeichnet. Das Preisgeld fällt mit 2000 Franken zwar relativ bescheiden aus, doch der 28-Jährige ist trotzdem stolz darauf. «Der Kiefer Hablitzel Preis gehört zu den wichtigsten Auszeichnungen zur Förderung von jungen Künstlern in der Schweiz», sagt er. Die Jury sei hochkarätig besetzt. «Alles, was in der Branche Rang und Namen hat, sitzt in diesem Gremium.»

Drei Werke

Benedikt Hayoz hat ein Dossier mit drei Kompositionen eingereicht, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Das Orchesterwerk «Gespräche» ist im letzten Herbst anlässlich einer Komponisten-Werkstatt des Südwest-Rundfunks entstanden und wurde bereits vom Saarländischen Rundfunkorchester und vom bekannten deutschen Komponisten und Dirigenten Johannes Kalitzke gespielt. Das Kammermusik-Werk «Herbstausklänge» hat er in London zu Papier gebracht, wo er dank eines Stipendiums der Stiftung Landis & Gyr ein Jahr an der Royal Academy of Music studieren durfte.

Das dritte Werk ist eine Studie für Oboe und Elektronik. «Der Klang der Oboe wird vom Computer aufgenommen und verarbeitet», erklärt Benedikt Hayoz. Er hat zwar keine Rückmeldung erhalten, nimmt aber an, dass die Verschiedenheit der Werke den Ausschlag für die Jury gab.

Eine neue Erfahrung

Das Jahr in London habe ihn weitergebracht, sagt Benedikt Hayoz, «fachlich, aber auch menschlich». Das Netzwerk der Schule sei sehr bereichernd gewesen. Als Musiker zu leben sei ein Luxus, den sich nicht viele erfüllen können, weiss er. «Man muss auf dem Boden bleiben und realistisch sein.» Deshalb sei er froh gewesen, eine Stelle am Konservatorium Freiburg gefunden zu haben. Er lehrt dort Gehörbildung, Dirigieren und Musiktheorie. «Es ist eine neue Erfahrung. Seit ich selber unterrichte, begreife ich einige Dinge viel besser als vorher.» Er habe einen neuen Zugang zu einer bekannten Materie gefunden.

Die Stelle sichere ihm ein festes Einkommen. «So habe ich den Kopf frei für meine eigenen Projekte. Das ginge nicht, wenn ich mich darum sorgen müsste, wie Ende des Monats die Miete bezahlt werden kann», erklärt er. Bleibende Werke würden sowieso meist von Komponisten geschaffen, die hart «chrampfen» und nicht abheben.

Träume bewahren

Mit eigenen Projekten meint Benedikt Hayoz das Komponieren von zeitgenössischer Musik. «Es wäre schön, wenn einmal das Tonhallen-Orchester in Zürich oder das Orchestre Suisse Romand von mir ein Stück bestellen würde», gibt er seine Wünsche preis. Noch schwieriger sei es, an andere renommierte europäische Orchester heranzukommen. «Es wäre toll, mal für die Wiener oder Berliner Philharmoniker was zu schreiben oder sie gar selbst zu dirigieren.» Wer weiss. Bis es so weit ist, dirigiert Benedikt Hayoz die Musikgesellschaft Tafers – ein Amt, das er gerne ausübt. «Es ist zum einen ein persönlicher Ausgleich für mich, denn das sind alles meine Kollegen.» Zweitens sei es sehr erfüllend, mit den Musikanten zusammen als Lehrer weiterzukommen und Neues dazuzulernen.

Benedikt Hayoz leitet die Musikgesellschaft Tafers und gibt am Konservatorium Freiburg Unterricht.Bild zvg

Stiftung

Von Ehepaar vor 66 Jahren gegründet

Die Kiefer Hablitzel Stiftung wurde 1946 durch die Eheleute Charles und Mathilde Kiefer-Hablitzel gegründet. Die beiden Eheleute sind in Brasilien als Industriepioniere zu grossem Ansehen und Vermögen gelangt. In den Dreissigerjahren kehrten sie nach Luzern zurück. Schon zu ihren Lebzeiten waren sie als Mäzene bekannt. Das kinderlose Paar steckte den Grossteil des Vermögens in die Kiefer Hablitzel Stiftung. Jährlich werden 16 «Portionen» ausgeschüttet. Fünf davon sind für junge bildende Künstler sowie Musikerinnen und Musiker bestimmt. In jährlichen Wettbewerben werden den erfolgreichen Kandidaten Beiträge zur Förderung ihrer Ausbildung zugesprochen. im

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