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Ein Konditormeister erzählt, wie sich die Freiburger Lausannegasse entwickelt hat

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Einst hatte Konditormeister Henri Perriard ein Geschäft an der Lausannegasse. Er hat aber nicht nur Brot und Pralinés hergestellt, sondern auch geschrieben. Und zwar über das, was er vor der Nase hatte: die Lausannegasse. Seine Aufzeichnungen sind nun in einer Ausstellung zu sehen – natürlich in der Lausannegasse.

Die Stadt Freiburg eröffnet eine Ausstellung, die dazu einlädt, die bekannte Lausannegasse und ihre Geschichte neu zu entdecken. Möglich macht dies Henri Perriard, seines Zeichens Konditormeister. Er hat 1994 angefangen, zur Feder zu greifen, um die Geschichte der Ladengeschäfte dieser symbolträchtigen Gasse zu erzählen. Seine Sammlung schenkte er später der Gemeinde. Diese macht die in französischer Sprache geschriebenen Berichte von Henri Perriard nun dem Publikum zugänglich. Sie werden in den Schaufenstern der heutigen Ladengeschäfte in der Lausannegasse gezeigt – noch bis zum 6. November.

Ein Auszug aus einem Bericht von Henri Perriard über die Lausannegasse.
zvg

Einst Hauptverkehrsader

Henri Perriard hat damit ein kleines Stück Geschichte dieser Gasse aufgearbeitet – einer Gasse, die eine spannende Geschichte hinter sich hat. Als westliche Hauptverkehrsader der Stadt hiess die Lausannegasse zuerst Neue Spitalgasse (Rue du Nouvel Hôpital) und dann Vordere Spitalgasse (Rue des Hôpitaux-devant), bis sie schliesslich ab 1485 ihren endgültigen Namen erhielt. Die Gasse ist seit 1392 gepflastert, ihre Krümmung zeichnet den Umriss des Belsex-Hügels nach, und ihre elegante Kurve schützt die schönen Häuser der Gasse und ihre Bewohner vor dem Wind.

Obwohl die Reichengasse (Grand-Rue) bis zum Ende des 19. Jahrhundert die Hauptverkehrsader der Stadt war, geht aus den Protokollen des Gemeinderats hervor, dass die Lausannegasse 1843 «die verkehrsreichste Strasse von Freiburg ist». Zwei Jahre später bestätigt der Gemeinderat sogar, dass es sich bei ihr sehr wohl um die «Hauptstrasse» der Stadt und um den «am stärksten bevölkerten Durchgang» Freiburgs handelt.

Am 11. Juni 1851 gab es in der Lausannegasse neun Gasthäuser, Hotels, Beizen und Cafés: Charpentiers, Faucon (Zum Falken), Bœuf, Pinte Zosso, Tête-noire, Tisserand de drap, Autruche, Grappe, Pinte du cheval blanc. Auch machten die ersten Limonaden- und Eisläden und «cafés beignet» in der Lausannegasse auf. Der Abbau der Stadtmauern und der Abriss des Remund- und des Jacquemart-Turms im oberen Teil der Lausannegasse ermöglichten Freiburg eine neue Ausdehnung, indem dadurch der Bau neuer Quartiere und insbesondere des Viertels erleichtert wurde, das sich um den Bahnhof herum entwickelte.

Pérolles wird zur Konkurrenz

Freiburgs Schwerpunkt verlagerte sich damit radikal, und diese Wirkung wurde ab 1895 durch den Bau des Boulevard de Pérolles noch verstärkt. 1957 zählte die Lausannegasse acht Lebensmittelgeschäfte, drei Metzgereien, fünf Restaurants, eine Parfümerie, eine Druckerei, vier Apotheken, zwei Eisenwarenhandlungen, eine immer noch bestehende Buchhandlung (Œuvre St-Augustin), zwei Bäckereien oder Tearooms, ein Möbelgeschäft, ein Geschäft für Bodenbeläge, fünf Schuhgeschäfte, vier Uhren- und Schmuckgeschäfte, 19 Kleider- und Textilgeschäfte, drei Coiffeurläden, ein Schneidwaren- und Regenschirm-Geschäft, ein Elektrogeschäft, zwei Blumenläden, eine Färberei, zwei Tabak- und Souvenirläden und zwei Geschäfte für Einrahmungen.

Nicht zu vergessen sind einige Institutionen wie «Le grand magasin à la Ville de Paris» (Nr. 2–4), der Bazar central (Nr. 78), das Fotoatelier Benedikt Rast (Nr. 39), das Schreibwarengeschäft Labastrou (Nr. 54), die Eisenwarenhandlung Wassmer (Nr. 80), das Musikgeschäft Von der Weid (Nr. 29) – und natürlich die Konditorei Perriard (Nr. 61). Seit den frühen 1980er-Jahren ist die Lausannegasse, Vorreiterin in diesem Bereich, in den Sommermonaten autofrei. Im August 1990 wurde das lang erwartete Alpenparkhaus (Parking des Alpes) eröffnet. Später wurde die Lausannegasse endgültig zur Fussgängerzone.

Heute beherbergt die Lausannegasse 72 Ladengeschäfte und 18 Restaurants und ist nach wie vor Freiburgs symbolträchtigste Strasse, schreibt die Stadt Freiburg in ihrer Mitteilung zur Ausstellung.

Familiengeschichte

Henri Perriard ist der «Vater» des Alpenparkings

Henri Perriard und seine Familie haben die Geschichte der Lausannegasse stark geprägt. Bereits seine Grosseltern waren Besitzer des Hotels zum Falken (Faucon) an der Lausannegasse Nr. 76. Später kaufte sein Vater das Haus Nr. 61, um 1907 die Konditorei Perriard zu eröffnen. 1948, nach dem Erwerb des Eidgenössischen Fähigkeitsausweises als Konditor-Confiseur, übernahm Henri Perriard die Konditorei. Der Name der Familie steht noch immer auf der Hausfassade des typischen «Salon de rafraîchissement», den zahlreiche berühmte Persönlichkeiten wie René de Weck, Guy de Pourtalès, Pierre Benoît, Léon Savary, Gonzague de Reynold oder Abbé Freeley einst aufgesucht hatten.

Henri Perriard hat sich stark für das örtliche Leben engagiert. Er war während 25 Jahren Mitglied des Vorstands der Vereinigung der Lausannegasse, acht davon als Präsident. Er hat sich für das soziale und kulturelle Leben in Freiburg eingesetzt. Zum Beispiel leitete er die Organisation eines Flohmarkts in die Wege. Bedürftige und Kinder beschenkte er jedes Jahr am Sanktnikolausfest mit einem Lebkuchen.

Er war über 20 Jahre im Generalrat der Stadt Freiburg. 1991 hat ihn Stadtammann Claude Schorderet mit dem Preis der Société de développement ausgezeichnet, der Bürgerinnen und Bürgern verliehen wird, deren Initiativen sich besonders vorteilhaft auf die Entwicklung der Stadt ausgewirkt haben. Henri Perriard war es auch, der den Bau des 1990 eröffneten Alpenparkhauses vorantrieb. Dieses ermöglichte es, dass die Lausannegasse zur Fussgängerzone wurde. Und genau da setzen seine Berichte ein. Er beschreibt, zählt auf, erzählt Geschichten und hat Anekdoten und persönliche Beobachtungen notiert. im

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