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Ein Krieger lernt das Tanzen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Er läuft und läuft und läuft. Die Rede ist nicht vom VW Käfer oder vom Duracell-Hasen aus der TV-Werbung, sondern von John Fritsche. Der 24-jährige Kanadier mit Schweizer Lizenz ist ein Energiespieler par excellence, ein unermüdlicher Forechecker, der Kämpfer schlechthin. Oder aber wie es sein Trainer Gerd Zenhäusern formuliert, ein Krieger. «Es ist eine Ehre für mich, wenn ich als solcher bezeichnet werde. Für genau solche Komplimente spiele ich. Das treibt mich an», sagt Fritsche. Er versuche jeden Tag, sei es im Training oder aber im Spiel, der Bezeichnung Krieger gerecht zu werden. Stoppen können ihn höchstens gravierende Blessuren. Geht es irgendwie, steht Fritsche auf dem Eis. So schlägt er sich momentan mit einer Rippenverletzung herum. Mehr als ein Spiel (am 1. Dezember in Lausanne) wollte er deswegen aber nicht verpassen. «Einige Bewegungen bereiten mir zwar noch Mühe, aber es geht immer besser. Ich habe eine Partie pausiert und konnte mich so ein paar Tage erholen.» Fast scheint es, als ob Fritsche unzerstörbar ist. «Unzerstörbar? Schön wär’s», lacht er. «Jeder hat seine Limiten. Ich habe meine bis jetzt einfach noch nicht erreicht. Solange ich dem Team irgendwie helfen kann, dann spiele ich. Es braucht wirklich sehr viel, ehe ich passe. Ich will dieses Image haben, damit meine Mitspieler wissen, dass ich für sie kämpfe.»

Bykow als Motivator

Wer nun aber denkt, dass Fritsche ein Kraftpaket sondergleichen ist und deshalb scheinbar nie müde wird–weit gefehlt. Der Sohn des ehemaligen NLA-Söldners John Fritsche (Zug, Lugano, Ambri) ist viel mehr von durchschnittlicher Statur und macht in Freizeitklamotten alles andere als die Figur eines Haudegens. Woher nimmt er also die Energie? «Ich sitze in der Garderobe neben Andrei Bykow–daher kommt sie. Er motiviert und pusht mich so sehr, das ist wirklich speziell.» Es sei grossartig, Bykow bei der Arbeit zu sehen. «Wenn du Fortschritte erzielen willst, ist er das beste Beispiel, das du dir nehmen kannst. Er will sich jeden Tag verbessern. Ich versuche, es ihm gleichzutun.»

Die Einstellung ist jedoch ganz offensichtlich nicht das Einzige, was sich Fritsche beim Freiburger Topskorer abschaut. Auffällig ist, wie er sich auf dem Eis mehr und mehr zutraut, Gegenspieler vernascht und offensiv Akzente setzen kann. «Bykow hat mir eines seiner Shirts gegeben», sagt er schmunzelnd und lässt einen Blick unter seine Eishockey-Ausrüstung zu. «Vielleicht mache ich deshalb die gleichen Tricks.» Es liege am Selbstvertrauen, wird Fritsche, der seinen Vertrag mit Gottéron unlängst um zwei Jahre verlängert hat, wieder ernst. «Zudem treibt mich Zenhäusern an. Er ist ein grossartiger Trainer. Er erlaubt dir, Fehler zu machen und daraus zu lernen. Immer unter der Voraussetzung, dass du hart arbeitest.» Zenhäusern verstehe es, Spieler weiterzubringen. «Ich versuche, aus meiner Komfortzone herauszukommen und mehr zu wagen.» Das zahlt sich aus. In 29 Partien konnte sich der Amerikaner bereits neun Skorerpunkte (davon 6 Tore) notieren lassen, so viel wie noch nie zuvor in der Qualifikation. «Ich habe in der Vorbereitung an meinem Abschluss gearbeitet. Wenn ich Tore erziele, umso besser.» Zu skoren bleibe für ihn jedoch sekundär. «Für mich ist es wichtig, Spiele zu gewinnen und dass ich Energie aufs Eis bringe. Das ist mein Job, dafür werde ich bezahlt.»

Fokus gilt allein dem Spiel

Spiele zu gewinnen, das gelang den Freiburgern zuletzt kaum mehr. «Jedes Team hat seine Hochs und Tiefs. Entschuldigungen gibt es dafür keine, auch nicht die vielen Verletzten. Schliesslich stehen immer noch 20 Spieler auf dem Eis.» Das Team arbeite zwar hart, begehe aber zu viele Konzentrationsfehler. «Einschliesslich mir», sagt Fritsche, der dennoch darauf hofft, dass einige seiner Kollegen möglichst rasch wieder einsatzbereit sind. «Das wäre für die Chemie in den verschiedenen Linien wichtig.» Nicht weniger wichtig wären Siege, damit der Strich in der Tabelle nicht noch näher rückt. «So wenig wie mich Skorerpunkte interessieren, so wenig kümmert mich die Rangliste», will Fritsche glauben lassen. «Wo die anderen Teams stehen, was die Medien melden, all das tangiert mich nicht. Wenn andere das interessiert, in Ordnung. Aber ich will von alldem nichts hören und nichts sehen. Das lenkt mich nur ab. Mein Fokus gilt allein meinem Spiel und meinen Teamkollegen.»

Diese Haltung kommt auch zum Ausdruck, wenn Fritsche auf den heutigen Gegner angesprochen wird. Mit Davos kommt eine Equipe ins St. Leonhard, die sich am Dienstag immerhin für die Halbfinals in der Champions Hockey League qualifiziert hat. «Ich sehe es so: Wir haben Davos in dieser Saison zweimal geschlagen. Es ist eine gute Mannschaft, aber das sind wir auch. Wir können in allen Bereichen mithalten. Ich habe Vertrauen in uns. Wir brauchen einen Sieg so sehr.» Fritsche wird seinen Teil dazu beitragen. Gewiss als Vorkämpfer–und neuerdings vielleicht ja auch als Skorer.

 

Vorschau: Zumindest mit einem Rückkehrer

I m heutigen Heimspiel gegen Davos kann Gottéron, das zuletzt fünf Spiele in Serie verloren hat, auf Greg Mauldin zählen. Der Amerikaner, der seit dem 10. Oktober nach einem Rückfall erneut pausieren musste, hat sich von seiner Gehirnerschütterung erholt. Auch Marc-Antoine Pouliot und Benjamin Plüss trainierten gestern nach ihren Kopfverletzungen voll mit. Während der Kanadier heute wohl ebenfalls sein Comeback geben kann, beklagte Plüss im Anschluss an die Übungseinheit erneut Kopfschmerzen und fällt wohl weiter aus. Fehlen werden auch Flavio Schmutz, Michaël Loichat, Luca Camperchioli (alle Gehirnerschütterung) und Julien Sprunger (Nacken). Sebastian Schilt (krank) und Martin Réway (Schulter) sind fraglich. Mit Martin Ness (mit B-Lizenz von Ajoie ausgeliehen) wurde der Vertrag aufgelöst. Er wechselt zum SCB. fs

Der heutige Gegner

Die Fakten zum HC Davos

• Davos kassiert mit im Schnitt 14,3 Minuten pro Spiel die zweitmeisten Strafen der Liga. Nur Servette ist noch «böser» (14,6 Minuten).

 

• Die vielen Strafen wiegen insofern für die Bündner nicht zu schwer, weil sie über das beste Boxplay der NLA verfügen (Erfolgsquote von 87,3 Prozent).

 

• Der HCD muss heute ohne die beiden Schweden Dick Axelsson (Gehirnerschütterung) und Marcus Paulsson (Rücken) auskommen, zudem ist auch Verteidiger Beat Forster auf der Verletztenliste.

 

• Die bisherige Saisonbilanz des Schweizer Meisters gegen Gottéron fällt mit zwei Niederlagen negativ aus (4:5 nach Penaltyschiessen zu Hause, 2:4 in Freiburg).

 

• Topskorer des Teams von Trainer Arno del Curto ist der Schwede Perttu Lindgren mit 10 Toren und 23 Assists.fs

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