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Ein Leben im Dienste des Freiburger Volkes

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Ein Leben im Dienste des Freiburger Volkes

Kanzler René Aebischer tritt heute nach 36 Jahren Staatsdienst in den Ruhestand

Während mehr als 36 Jahren hat er dem Staat und somit dem Freiburger Volk gedient, während 16 Jahren als Vizekanzler, während 20 Jahren als Staatskanzler. Heute Dienstag hat René Aebischer seinen letzten Arbeitstag als Kanzler.

Mit RENÉ AEBISCHER
sprach ARTHUR ZURKINDEN

Herr Aebischer, mit welchen Gefühlen treten sie heute nach 36 Jahren Staatsdienst Ihren Ruhestand an?

Ich wollte dem Staat dienen. Nach
36 Jahren verlasse ich ihn mit dem Gefühl, die Sache gut gemacht zu
haben. So glaube ich es wenigstens. Und wenn der Staatskanzler nach aussen als zentrale Figur wirken mag, so ist dies in erster Linie auf meine lange Amtsdauer zurückzuführen. Ich konnte in all den Jahren reichlich Erfahrung sammeln. Wird man nach 16 Jahren Vizekanzler zum Staatskanzler gewählt, dann kann die Vorbereitung auf dieses Amt nicht besser sein. Man weiss dann, wie der Staatsrat und der Staat funktionieren.

Das heisst aber nicht, dass ich unersetzlich bin. Und ich weiss nur zu genau, dass man nach dem Abtritt schnell in Vergessenheit gerät. Und das ist gut so. Ich habe es oft erlebt, dass Staats- und Grossräte nach ihren Rücktritten nicht begreifen konnten, dass sie nicht mehr gefragte Persönlichkeiten waren. Sie konnten es nach einer 10- oder 15-jährigen Amtszeit kaum ertragen, nicht mehr als interessant zu gelten. Ich habe ihnen oft gesagt, dass Politiker vom Volk Respekt erwarten können. Sie können aber nicht verlangen, dass man sie noch gerne hat.

Es ist bekannt, dass Sie sich in all den Jahren voll engagiert haben, ohne die Arbeitsstunden zu zählen. Dies sicher auch, weil Sie Ihren Beruf gerne ausgeübt haben?

Ja, ich hatte das Glück, eine sehr interessante Tätigkeit ausüben zu dürfen. Bei meinem Amtsantritt hätte ich dies nie gedacht. Sehr geschätzt habe ich mein Amt auch, weil man dadurch mit sehr interessanten und intelligenten Menschen in Kontakt kommt, auch ausserhalb des Kantons, mit Bundesvertretern, mit andern Kantonsregierungen usw. Ich konnte so Beziehungen knüpfen und zahlreiche Menschen mit ihren Verschiedenheiten, Gleichheiten, Sonderheiten, Eigenarten usw. kennen lernen. Es war für mich sehr bereichernd.

Wegen Ihres totalen Einsatzes ist aber Ihr Privatleben, Ihre Familie zu kurz gekommen, wie Sie dies selber feststellen mussten. Haben Sie diesbezüglich nicht ein ungutes Gefühl?

Ja, ich habe gegenüber meiner Familie ein bisschen ein schlechtes Gewissen. Ich musste aber Prioritäten setzen. Vielleicht habe ich sie falsch gesetzt. Aber ich bin ein Mensch, der nicht unvorbereitet an einer Sitzung teilnehmen kann. Klappt ein Detail nicht, so habe ich auch am Sonntag gearbeitet. So bin ich erzogen worden. Ich habe nichts anbrennen lassen, habe getan, was ich konnte, ohne die Stunden zu zählen. Und ich habe das Glück, eine Frau und Kinder zu haben, die das nötige Verständnis aufbrachten.

Ich habe ebenfalls das Glück, eine gute Gesundheit zu besitzen. Ich habe in all den Jahren nie einen Tag gefehlt. Ich musste einmal meinen Tennisarm operieren lassen. Das habe ich dann an der Auffahrt getan.

Wenn man als Kanzler an allen Staatsratssitzungen teilnimmt, ist nicht plötzlich der Wunsch da, selber Staatsrat zu werden, selber mitentscheiden zu können?

Es gibt Staatskanzler, die den Sprung in die Regierung wagten. Das kam aber für mich nie in Frage. Ich weiss, was es heisst, Staatsrat zu sein. Ich bin ein schlechter Verkäufer, kann nur schlecht Nein sagen. Als Staatsrat muss man aber oft Nein sagen, muss die Leute enttäuschen. Der Druck von aussen, die Erwartungshaltungen und auch die Kritik werden immer grösser. Man kann es aber nicht allen recht machen. Das ist nicht meine Sache. Meine Stärke liegt im Organisieren, im Vorbereiten, im Ausführen, was man von mir verlangt. Ich lebe die ganze Zeit mit Fristen, die es einzuhalten gilt.

Sie zollen den vom Volk gewählten Personen hohen Respekt. Allgemein hat man aber den Eindruck, dass die Bevölkerung dem Amt des Staatsrates und des Grossrates nicht mehr mit grossem Respekt begegnet.

Ja, weil sich die Staatsräte heute oft unters Volk mischen, weil man sie sieht oder hört. Früher hat man die Staatsräte kaum gesehen. Heute wird die Volksnähe gepflegt. Wir haben an einer der letzten Sitzungen 17 Einladungen erhalten. Nur drei Einladungen konnten die Staatsräte nicht Folge leisten, weil sich die Termine überschnitten. Ich habe stets versucht, ihnen den Sonntag freizuhalten. Oft nahmen sie dann «zufällig» als Privatpersonen an Anlässen teil.

Der Respekt vor den Gewählten ging natürlich auch verloren, weil sich die Gesellschaft gewandelt hat. Sie ist viel offener geworden.

Es ist anzunehmen, dass auch die Staatsratssitzungen heute anders aussehen als noch vor 36 Jahren.

Als ich im Jahre 1969 als Vizekanzler angefangen habe, gab es wöchentlich zwei dreistündige Sitzungen. Zuerst wurde die Zigarre angezündet, und schon bald war das Sitzungszimmer in Rauch gehüllt. Jeder kam mit seinem Häuflein Unterlagen und brachte das vor, was er gerade für dringend hielt, ohne die Ratsmitglieder vorher zu informieren. So konnte sich auch niemand auf die Geschäfte der andern vorbereiten. Es gab keine Traktanden- liste. Alles musste vorgelesen werden. Es gab Anträge, die alle gleich lauteten, nur ein Name war anders. So wurde zehnmal das Gleiche verlesen. Man kann sich leicht vorstellen, wie gross die Aufmerksamkeit der andern war.

Im Jahre 1986 habe ich dann als Kanzler die Traktandenliste und das Protokoll eingeführt, Dokumente verteilt, Fristen gesetzt usw. Heute wird jeder Staatsrat im Voraus mit Informationen eingedeckt, so dass er sich gut auf alle Geschäfte vorbereiten kann.

Nicht nur die Sitzungen, wohl auch die Menschen, die an diesen Sitzungen teilnehmen, haben sich verändert?

Gewiss, der Wandel, der in der Gesellschaft stattgefunden hat, widerspiegelt sich auch im Staatsrat. Die heutigen Regierungsvertreter haben eine andere Ausbildung genossen, können sich besser informieren usw. Verändert haben sich auch die Machtverhältnisse im Staatsrat. Bis 1981 besass die CVP die Mehrheit in der Regierung. So haben die CVP-Staatsräte den andern Zugeständnisse gemacht. Seit 1981 muss aber in der Regierung der Konsens gefunden werden. Dabei darf ich aber festhalten, dass der Sinn für die Konsensfindung – vielleicht mit einer kleinen Ausnahme vor einigen Jahren – gleich geblieben ist. Es wird eine gute Gesprächskultur gepflegt, alle sind bestrebt, eine Lösung zum Wohl der Freiburger Bevölkerung zu finden. Die Diskussionen werden oft hart geführt. Jeder vertritt seine Ansicht, aber am Ende findet man sich. Und dieser Konsens wird dann auch nach aussen getragen. Das Kollegialitätsprinzip spielt bestens.

Vermittler zwischen Regierung und Parlament

René Aebischer war in den 36 Jahren nicht nur Vize- und Staatskanzler. Er war auch zweiter und erster Sekretär des Grossen Rates, und somit ein Vermittler zwischen Regierung und Parlament.

Von ARTHUR ZURKINDEN

Die neue Staatskanzlerin Danielle Gagnaux-Morel w

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