Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Ein Leben in Fremden Diensten

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Das Museum für Kunst und Geschichte zeigt eine Ausstellung über den Freiburger Abenteurer Franz Peter König

Autor: Von CAROLE SCHNEUWLY

Franz Peter König, genannt von Mohr, ist für Freiburg in mehrfacher Hinsicht von Bedeutung. Als junger Mann entschied er sich wie viele seiner Zeitgenossen für ein Leben als Söldner in Fremden Diensten; als furchtloser Feldherr brachte er es zu grossem Ansehen. Mitten in den Wirren des Dreissigjährigen Krieges zog er durch halb Europa. Dazwischen kehrte er, zu Wohlstand gekommen, in seine Geburtsstadt Freiburg zurück, wo er zusammen mit seinem Bruder den Ratzehof kaufte, der als das vornehmste Wohnhaus der Stadt galt und heute das Museum für Kunst und Geschichte beherbergt. Im Alter von 51 Jahren wurde er 1645 Schultheiss von Freiburg. Zwei Jahre später starb er im Ratzehof.Schon als spannende, opulent-barocke Heldengeschichte wäre Königs Biografie eine Ausstellung wert. Im Kontext seiner Zeit betrachtet aber wird sein Leben zu einer veritablen Geschichtslektion, einer Lektion über Freiburg und Europa in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Das verdeutlicht die Ausstellung «König – Für Glauben, Ruhm und Krieg», die am Freitag im Museum für Kunst und Geschichte eröffnet wird.«Die Freiburger Geschichtsschreibung hat sich bis heute einerseits auf das Mittelalter und andererseits auf das 19. und 20. Jahrhundert konzentriert», sagte Verena Villiger, Vizedirektorin des Museums und Kuratorin der König-Ausstellung, am Dienstag vor den Medien. Dazwischen gebe es noch viele Lücken. Die Ausstellung trage dazu bei, ein Licht auf das Freiburg des 17. Jahrhunderts zu werfen.Die Hauptausstellung im grossen Saal hat vier Teile. Der erste illustriert die Situation Freiburgs unter dem patrizischen Regime. Hierher zog Franz Peters Vater Jean Rey aus seinem Heimatdorf Ménières im Broyebezirk und nannte sich fortan im Zuge der damaligen Germanisierungstendenz Hans König. Sein Sohn führte dies weiter und nannte sich auch mal auf Italienisch «Re», auf Lateinisch «Rex» oder gar auf Ungarisch «Král». Der zweite Teil ist den Anfängen von Königs militärischer Karriere in Venedig, Mailand, Wien und Prag gewidmet und erzählt zugleich ein Stück Söldnergeschichte.

Zum Tode verurteilt

Dramatisch gehts im dritten Teil zu und her: Hier ist zu entdecken, wie König, damals Gouverneur der deutschen Stadt Lindau, auf Veranlassung seines Rivalen Oberst Wolf Rudolf von Ossa festgenommen und des Hochverrats und versuchten Mordes angeklagt wurde, wie er zum Tod verurteilt wurde und wie ihm schliesslich die Flucht zurück in die Schweiz gelang. Der vierte Teil berichtet von Königs Leben nach seiner militärischen Karriere, als er etwa Freiburg an der Badener Tagsatzung vertrat und schliesslich als Schultheiss das höchste politische Amt bekleidete.Im Foyer des Museums werden als Ergänzung zehn Themen aufgegriffen, die das Leben Königs und den historischen Kontext exemplarisch illustrieren.

Restauriertes Reiterbildnis

Kernstück der Ausstellung ist ein monumentales Gemälde von Samuel Hofmann aus dem Jahr 1631, das Franz Peter König in der klassischen Pose des siegreichen Feldherrn auf seinem Pferd zeigt. Es handelt sich hier um das erste bekannte Reiterbildnis der Schweizer Malerei. Nachdem es 25 Jahre in einem Depot des Museums für Kunst und Geschichte gelagert hatte, wurde es 2002 restauriert und im Ratzehof ausgestellt. In der Sonderausstellung ist eine Reproduktion zu sehen. Die umfangreichen Nachforschungen, die der Ausstellung vorausgegangen sind, hatten ihren Ursprung laut Verena Villiger in dem Bedürfnis, mehr über das Gemälde und den dargestellten Reiter zu erfahren.Pünktlich zur Ausstellung ist das Buch «Im Galopp durchs Kaiserreich» erscheinen, eine Biografie über Franz Peter König mit Beiträgen von Verena Villiger, Jean Steinauer und Daniel Bitterli. Während der Ausstellung findet ein umfangreiches Rahmenprogramm statt. Erstmals bietet das Museum einen Audioguide an, den man an der Kasse mieten kann und der auf Deutsch oder auf Französisch durch die Ausstellung führt.Museum für Kunst und Geschichte, Murtengasse 12, Freiburg. 29. September bis 28. Januar. Öffnungszeiten: Di. bis So. 11 bis 18 Uhr, Do. bis 20 Uhr; geschlossen am 24., 25. und 31.12. sowie am 1.1. Details: www.fr.ch/mahf.

Meistgelesen

Mehr zum Thema