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Ein letztes Mal im Düdinger Buffetsaal das Tanzbein schwingen

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Hans und Marco Stöckli sind ein eingespieltes Team. Der grosse Saal im Restaurant Bahnhof in Düdingen vermag noch so voll mit hungrigen Gästen zu sein: Vater und Sohn sind die Ruhe selbst und bringen die Abende zusammen mit ihrem Service- und Küchenpersonal spielend über die Runden. Hans Stöckli behält in der Koordination mit der Küche den Überblick, Sohn Marco ist der Mann an der Front. So wird es auch heute Abend mit den 180 Gästen des Silvester-Dinners mit Tanzmusik sein. Etwas macht ihren heutigen Einsatz jedoch speziell: Es ist offiziell ihr letzter im Buffetsaal. Für die Gäste ist es die letzte Gelegenheit, im grossen Saal «z Tanz» zu gehen. Denn weil dieser in ein Ärztezentrum umfunktioniert wird (siehe Kasten), geben Stöcklis ihn auf Ende 2014 zurück an seine Besitzerin, die Gemeinde Düdingen. Das Hotel und das Restaurant führen sie ansonsten weiter wie bisher.

Drei Hochzeiten pro Tag

Hans Stöckli lebt und arbeitet seit 33 Jahren im «Buffet». Er hat Zeiten erlebt, als im Betrieb pro Samstag drei Hochzeiten gleichzeitig gefeiert wurden; zwei im unterteilten Saal im Untergeschoss und eine im Obergeschoss. Gerne erinnert sich der 66-Jährige an diese Zeiten zurück. Heute ist es ruhiger geworden. Vor allem im Sommer ist der Saal unterbelegt, sagt Marco Stöckli, der die Pacht im Jahr 2007 zusammen mit seiner Frau Corinne von seinen Eltern übernommen hat. Den Saal nun der Gemeinde zurückzugeben, sei ein Vernunftsentscheid gewesen, sagt Hans Stöckli.

Reaktionen unterschiedlich

Seit im Frühling bekannt geworden war, dass Stöcklis den Saal auf Ende 2014 abgeben, sind sie mit unterschiedlichen Reaktionen konfrontiert worden. Die einen finden, eine Veränderung sei nötig, und befürworten das Ärztezentrum. Der Kredit für den Gemeindeanteil am Umbau ist an der Gemeindeversammlung im Juni denn auch klar angenommen worden. Andere wiederum bedauern den Verlust des Saals. Unter anderem Vereine und Firmen, die seit Jahren im Buffet proben, auftreten und dort ihre traditionellen Anlässe durchführen. Und einige Kunden würden das Buffet wegen des Entscheids, den Saal abzugeben, jetzt sogar meiden, erzählt Hans Stöckli mit ruhiger Stimme und steht kurz vom Tisch auf, um in der Gaststube den neu eingetroffenen Gästen die Hand zu schütteln.

Angst vor Umsatzeinbusse

Ursprünglich wollte die Privatklinikgruppe Hirslanden, Betreiberin des Ärztezentrums, im Januar mit den Bauarbeiten beginnen. Nun wurde der Start auf Mitte März verschoben (die FN berichteten). Für sie bringe das kommende Jahr viel Ungewissheit mit sich, sagt Marco Stöckli. So habe die Gemeinde ihnen zwar zugesagt, dass sie Hotel und Restaurant während der Umbauphase offen halten könnten wie bisher. Aufgrund von Erfahrungswerten in der Gastronomiebranche gehen Stöcklis dennoch von Umsatzeinbussen aus. So müsse wohl zeitweise der Eingang des Hotels von der Hauptstrasse her geschlossen werden, und einige Parkplätze müssten dem Gerüst und den Baumaschinen weichen. Die Pächterfamilie zieht auch in Erwägung, den Betrieb für kurze Zeit zu schliessen, sollte der Baulärm für die Gäste und das Personal unzumutbar sein.

Personal war geschockt

Wann die gröbsten Arbeiten durchgeführt werden, weiss Marco Stöckli jedoch noch nicht. Das detaillierte Bauprogramm werde ihm im Februar präsentiert. Das macht es für den 38-Jährigen schwierig. Um auf eine Baisse, eine vorübergehende Schliessung oder auch einen Ansturm reagieren zu können, hat er seinen 21 Angestellten eine Änderungskündigung unterbreitet. Diese sieht vor, dass alle für das kommende Jahr im Stundenlohn angestellt werden. «Das Personal hat verständlicherweise geschockt reagiert. Die meisten haben aber Vertrauen gezeigt und stehen hinter uns», sagt Marco Stöckli. Er ist froh darüber. «Bei uns ist der Umgang mit dem Personal sehr familiär, wir haben keine grosse Fluktuation.» Entsprechend betrübt ihn auch, dass er ohne den grossen Saal womöglich Personal entlassen muss.

 Hans und Marco Stöckli hoffen, dass die Mitarbeitenden und Patienten des zukünftigen Ärztezentrums einst im Restaurant einkehren werden und sie so von einer höheren Frequentierung profitieren können. Denn im Praxiszentrum wird es keine Cafeteria oder Ähnliches geben, und über zusätzliche Kunden freuen sich Stöcklis. «Denn wir haben viel tote Zeit», sagt Marco Stöckli und zeigt auf die zahlreichen leeren Plätze, die die Gaststube kurz nach halb drei Uhr nachmittags zählt.

«Bei uns ist der Umgang mit dem Personal sehr familiär, wir haben keine grosse Fluktuation.»

Marco Stöckli

Pächter Hotel Bahnhof

Ausweichen: Podium oder anderer Gasthof

W eil der Buffetsaal in ein Praxiszentrum umgewandelt wird, müssen sich Vereine, Firmen und Genossenschaften anders organisieren. Die Düdinger Gemeindeversammlung findet in Zukunft im Podium Düdingen statt, der Jodlerabend des Jodlerklubs Senslergruess beispielsweise wird 2015 im Gasthof 3 Eidgenossen in Bösingen durchgeführt. «Das Podium war Ende Januar schon besetzt», sagt Vereinspräsident Hans-Peter Jungo.

Die Saatzucht Genossenschaft Düdingen wird ihre Generalversammlung mit 150 bis 200 Teilnehmenden nächstes Jahr im Restaurant St. Jakob in Wünnewil durchführen. Die Landi Sense-Düdingen zieht es ins Restaurant Senslerhof in St. Antoni. Sie empfängt meist 100 bis 120 Personen zur Generalversammlung mit Mittagessen. «Die Saal-Infrastruktur im Buffet war super. Aber wir haben Ausweichmöglichkeiten», sagt Geschäftsführer Lukas Lehmann. Wo die GV 2016 stattfindet, hat die Landi noch nicht festgelegt.

Raiffeisen im Podium

Weniger Ausweichmöglichkeiten hat die Raiffeisenbank Düdingen, an deren jährlicher Generalversammlung bis zu 500 Genossenschafter teilnehmen. Sie hat sich für das Podium als zukünftigen Austragungsort entschieden. «Denn wir wollen in Düdingen bleiben», sagt Bankleiter Thomas Lauper. Das traditionelle Abendessen nach der Versammlung wird durch ein reichhaltiges Apéro-Buffet ersetzt. Damit habe der Deutschfreiburger Verband der Raiffeisenbanken am Anlegeranlass im November mit ebenfalls 500 Gästen gute Erfahrungen gemacht, so Thomas Lauper. ak

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