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Ein letztes Mal kreuzten sie die Klingen

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Schon vor dem ersten Wahlgang hatten die Freiburger Nachrichten für den Abend des 11. Oktober zu einem Polittalk geladen. Ursprünglich hätte sich der gewählte Erziehungsdirektor am Stand der FN an der Freiburger Messe den Fragen von Redaktor Urs Haenni stellen sollen. Aufgrund der Extrarunde, zu welcher das Wahlvolk die beiden Kandidaten verpflichtet hat, kam es gestern zum letzten grossen Wahlduell zwischen Jean-François Steiert (SP) undJean-Pierre Siggen (CVP).

Keiner der beiden Kandidaten erhielt am 22. September schon beim ersten Durchgang das absolute Mehr; am Schluss trennte die beiden nicht einmal ein Prozent der Stimmen. Das hiess für sie: drei weitere Wochen heftigen Wahlkampfes.

 Beide gaben zu, dass die bald drei Monate dauernde Kampagne ermüdet hat. Heute Samstag ist der Abschluss. Beide werden noch einmal verschiedene Orte im Kanton ansteuern, Hände schütteln, Gespräche führen, überzeugen. So haben die Marktbesucher unter anderem in Freiburg, Giffers und Grolley die Möglichkeit, mit den Staatsratskandidaten zu sprechen.

Keine Prognosen

Die beiden Kandidaten haben eine harte und intensive Kampagne hinter sich, haben sich oft gesehen und nun, da der Wahlkampf zu Ende geht, mögen sie sich nicht über einen möglichen Ausgang äussern. «Einige Stimmen könnten entscheidend sein und über die Zukunft des Kantons bestimmen», sagte Siggen. Steiert meinte, ihm fehle die Zeit, um nervös zu werden: «Neben der Kampagne läuft das normale Leben weiter.»

Aber der Wahlkampf war für die beiden Kandidaten nicht nur anstrengend. Sie haben vieles erlebt und interessante Gespräche geführt. Steiert erinnerte sich an Auftritte, an welchen er Leute getroffen habe, die er seit Jahren nicht mehr gesehen habe. Doch die beiden Kandidaten hätten sich in dieser Zeit auch gegenseitig besser kennengelernt, sagten sie. Steiert zeigte sich überrascht über die guten Deutschkenntnisse seines Gegenübers, Siggen war von Steierts politischer Erfahrung beeindruckt.

Eine Richtungswahl

Was morgen Sonntag das entscheidende Kriterium für die eine oder andere Seite sein werde, sei schwierig zu sagen. Die Parteizugehörigkeit entscheide immer weniger, dafür schaue der Wähler auf die Kompetenz des Kandidaten, sagte Steiert. Siggen entgegnete, dass dies aber nicht darüber hinwegtäuschen solle, dass der Wähler am Sonntag zwischen links und rechts entscheide. Steiert bestätigte,dass sich der Freiburger Staatsrat am Sonntag stärker auf die eine oder andere Seite bewegen werde.

Natürlich sei er–wie ihm vorgeworfen werde–ein Linker, aber einer, der für pragmatische Lösungen einstehe. Siggen wies darauf hin, dass er mit seinen sozialen Engagements in verschiedenen Institutionen und Verbänden ein Vertreter der KMU sei, und auch diese zeichneten sich durch eine pragmatische Haltung aus.

Den Schluss machte eine Fragerunde mit dem Publikum. Hans-Peter Burk, ein Stadtfreiburger Messebesucher, monierte, dass die Wahlbeteiligung im ersten Wahlgang mit 42 Prozent schon schlecht gewesen sei, und er befürchte, dass sie morgen noch tiefer sein werde.

Beide Kandidaten bedauerten das tiefe Interesse an der Wahl. Schliesslich hätten sie sich beide eingesetzt, sagte Siggen, und hart an der Kampagne gearbeitet. Er wisse nicht, was sie noch mehr tun könnten. Steiert verwies zwar darauf, dass die Wahlbeteiligung nicht so schlecht sei wie anderswo, aber: «Zauberrezepte gibt es nicht.»

«Einige Stimmen könnten entscheidend sein und über die Zukunft des Kantons bestimmen.»

Jean-Pierre Siggen

CVP-Staatsratskandidat

«Neben der Kampagne läuft das normale Leben weiter.»

Jean-François Steiert

SP-Staatsratskandidat

13. Oktober: Ring frei für Runde zwei

Z um morgigen zweiten Wahlgang der Staatsratsersatzwahl kommt es, weil keiner der Kandidaten am 22. September das absolute Mehr erreicht hat. Jean-Pierre Siggen erhielt rund 500 Stimmen mehr als Jean-François Steiert, was angesichts einer Gesamtzahl der abgegebenen Stimmen von rund 80 000 eine kleine Differenz ist. Auffällig waren beim ersten Wahlgang das unerwartet gute Abschneiden des Aussenseiterkandidaten Alfons Gratwohl sowie die relativ hohe Anzahl von leeren oder ungültigen Wahlzetteln. Insgesamt haben 10 000 Wähler weder Steiert noch Siggen gewählt. Es ist denkbar, dass sie im zweiten Wahlgang einen entscheidenden Einfluss nehmen könnten. fca

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