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Ein Mordskerl auf Abwegen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Dabei empfand er tiefe Gefühle für sie, damals vor seiner Ehe, was zugegebenermassen lange her ist. Tief verletzt geht er über die Bücher und stellt erstaunt fest, dass er sich als Frührentner tatsächlich ein wenig gehen liess. Fest entschlossen fasst er Vorsätze, das zu ändern und aus sich wieder einen passablen, nein, einen begehrenswerten Mann zu machen. Wie er das bewerkstelligen soll, ist ihm im Moment zwar schleierhaft, denn nicht nur sein Eigenheim hat sich seine Frau angeeignet, auch ist da kaum noch Geld auf seinem Bankkonto.

Guter Rat ist teuer

Das Schimpfwort «Langweiler» nagt gewaltig an seinem Selbstbewusstsein. Kurz entschlossen betritt er den Kosmetiksalon, der im Schaufenster mit Fotos von makellos schönen charismatischen Menschen lockt. Der Inhaber des Salons, der ihn «irgendwie interessant» machen soll, tut sein Bestes. Das Resultat der aufwendigen Behandlung ist genial, der Preis dafür auch! Doch er hat während der stundenlangen Verschönerung ein Gespräch unter Kundinnen belauscht, das ihn auf Ideen bringt für ein neues «Geschäftsmodell». Unzufriedene junge Frauen möchten ihre reichen Ehepartner aus dem Weg haben und würden dafür viel Geld bezahlen. Da wird der neu gestaltete Schönling hellhörig! Von nun an wirkt er mit Begeisterung, viel Fantasie und krimineller Energie an seinen perfiden Mordplänen. Seinem empfindsamen Gemüt entsprechend sollen diese jedoch möglichst unblutig über die Bühne gehen.

Das Doppelleben beginnt

Unersättlich in seiner Geldgier wird er zum kaltblütigen Auftragsmörder, der keine Grenzen kennt. Dabei wird er immer dreister und erfolgsverwöhnt unvorsichtig. Plötzlich gehen minutiös geplante Mordanschläge schief, immer öfter muss er seine Strategie ändern. Er droht aufzufliegen und zerstreitet sich zu allem Übel auch noch mit den zickigen Auftraggeberinnen.

Krampfhaft sucht er nach Auswegen, um die Täterschaft jemandem in die Schuhe zu schieben, bevor ihm die Polizei auf die Schliche kommt. Auch der Besitzer des Schönheitssalons wird misstrauisch und drängt sich als Bauernopfer förmlich auf. Nun wendet sich das Schicksal vollends gegen den geldgierigen Mörder, und das unrühmliche Ende nähert sich mit Riesenschritten.

Der bekannte dänische Autor schrieb in den letzten Jahren viele Bucherfolge, mit denen er die internationalen Bestsellerlisten stürmte. Im vorliegenden Krimi hat er einen besonders raffinierten Plot aufgestellt. Die Geschichte einer an und für sich harmlosen Person, die vom Leben enttäuscht und vom schnellen Geld verführt, fortan über Leichen geht. Sie bietet zwar unzählige humorvolle Passagen, lässt einem aber oft ob so viel krimineller Energie erschaudern. Das kleine, unscheinbare Buchformat mit dem witzigen Titel täuscht, es entpuppt sich als tiefgründige Krimikost mit vielen «Nebengeräuschen» zum dekadenten Verhalten einer Gesellschaft, wo Schein vor Sein kommt.

Jussi Adler-Olsen: «Miese kleine Morde». Krimi, 127 S. Aus dem Dänischen von Hannes Thiess. München: 2018 dtv

Giovanna Riolo ist freie Rezensentin.

Zur Person

International erfolgreich

Carl Valdemar Jussi Henry Adler-Olsen, geboren 1950 in Kopenhagen, ist ein dänischer Autor von Kriminalromanen. Seine Bücher wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt, mit einer Gesamtauflage von über 10 Millionen Exemplaren.

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