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Ein Murtner mit Herz in Greng

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Jakob Berger hat seine Papiere am Dienstag in Murten deponiert und besitzt damit kein Stimmrecht mehr in Greng. Für den 72-Jährigen war es kein einfacher Schritt: «Ich werde im Herzen immer Grenger bleiben», betont Jakob Berger im Gespräch kurz nach seinem Gang in die Murtner Stadtverwaltung. Rückwirkend auf den 1. Januar 2019 sei er auf dem Papier nun Murtner.

Dass er sich in Murten anmelden musste, geht auf den Grenger Roland Wyler zurück, der bereits mit diversen Beschwerden gegen die Exekutive der Gemeinde Greng Bekanntheit erlangte und mit seinen Vorwürfen deren geschlossenen Rücktritt auslöste (die FN berichteten).

Roland Wyler hatte festgestellt, dass Jakob Berger nicht auf Grenger, sondern auf Murtner Boden wohnhaft ist. Er sprach von Betrug und meldete dies im Dezember den Behörden. Wie sich zeigte, stimmt Wylers Aussage: Jakob Berger wohnt am Lindenweg 21 auf einer Parzelle, die zu Murten gehört. Speziell dabei ist, dass das Wohnhaus Bergers, das Stöckli, zum Bauernhof Blessoney gehört und sich das Bauernhaus auf der anderen Seite des Lindenwegs auf Grenger Boden befindet. Der Hof Blessoney ist mit dem Lindenweg auf zwei Gemeinden aufgeteilt.

Während 54 Jahren waren die Papiere von Jakob Berger in Greng hinterlegt. «Am 14. Dezember erhielt ich vom Oberamt des Seebezirks einen Brief, wonach meine Frau Therese und ich auf Murtner Boden wohnen und sofort unsere Papiere in Murten deponieren müssen sowie in Greng kein Wahl- und Stimmrecht mehr haben.» Eine Drittperson habe das Oberamt informiert, habe es geheissen. Die beiden Gemeindeverantwortlichen sollten die Angelegenheit nun in Ordnung bringen.

Der Stadtschreiber von Murten, Bruno Bandi, ist mit der Sache betraut und führte mit Jakob Berger ein Gespräch. Bandi bestätigt den FN, dass sich Jakob Berger rückwirkend per Anfang Jahr in Murten angemeldet hat. Nun steht noch die Frage nach den Steuern im Raum: «Die Gemeinde Murten wird allfällige Steuerforderungen abklären», sagt Bandi dazu. Murten kann laut dem Vorsteher der kantonalen Steuerverwaltung, Alain Mauron, die entgangenen Steuern der maximal letzten zehn Jahre zurückfordern. Die Gemeinde sei aber nicht verpflichtet, diesen Schritt zu machen.

Grenger sollen sich wehren

Gemäss Jakob Berger lässt Roland Wyler jeglichen Anstand vermissen. Als noch nicht klar gewesen sei, wer mit der Sache an die Behörden gelangt sei, habe er das Gespräch mit Wyler gesucht: «Er gab nicht zu, dass er es war. Er hat mich brandschwarz angelogen.» Er hoffe, dass der neue Gemeinderat von Greng, der im Frühling gewählt werden soll, «im Sinne des scheidenden Gemeinderats weiterregieren wird». Berger fordert die Grenger auf, sich zu wehren «gegen solche Ränkespiele».

Der Grund: Die Feuerwehr

Jakob Berger kam 1958 mit seiner Familie von Wettingen bei Baden nach Greng, sein Vater übernahm den Bauernhof Blessoney. Die gesamte Familie lebte auf dem Hof und war in Greng angemeldet. Mit dem Erreichen der Volljährigkeit 1964 sei er Bürger von Greng geworden, erzählt der ehemalige Landwirt.

Eine Trennung

Damals besassen Greng und Merlach seit über 160 Jahren eine gemeinsame Gemeindeverwaltung, wie Jakob Berger weiss und wie auch im Buch «Greng» des Historikers Markus F. Rubli nachzulesen ist. Die Trennung erfolgte 1982 mit dem neuen Gemeindegesetz des Kantons. «In Greng hatte es nicht mal ein Gemeindelokal und nur knapp 70 Einwohner», erzählt Jakob Berger fröhlich. Vor der Trennung sei der spätere SVP-Grossrat Werner Zürcher Feuerwehrkommandant von Greng-Meyriez gewesen. Als sich die Gemeinden trennten und Jakob Berger Feuerwehrkommandant von Greng wurde, habe man gemerkt, dass er im Stöckli des Bauernbetriebs auf Murtner Boden lebte. «Das Problem mit dem Wohnsitz wurde damals in Absprache mit dem Oberamtmann Fritz Goetschi, dem Syndic von Meyriez, Walter Zürcher, und dem Ammann von Greng, Eduard Scherz, diplomatisch gelöst.» Dazu gebe es aber leider keine schriftlichen Unterlagen.

Berger engagierte sich über Jahre stark in der Gemeinde Greng und ist dort noch heute Wasser- und Anlagewart. «Das werde ich weiterhin tun, ich kenne jede Leitung und jeden Schieber.» Er werde gebraucht, «sie rufen mich an, zum Beispiel auch wegen Wespennestern». Dreimal pro Woche mache er beim Badeplatz Kontrolle, und er verteile Post der Gemeinde an die Bürger. «Solange ich kann, mache ich das.»

Der ehemalige Syndic Walter Zürcher habe zu ihm gesagt, dass er nun der Erste sei, der von Greng nach Murten komme, «die anderen werden nachkommen». Damit spricht Jakob Berger eine Fusion mit Murten an, welche auf behördlicher Ebene derzeit jedoch offiziell kein Thema ist.

«Das Problem mit dem Wohnsitz wurde damals in Absprache mit dem Oberamtmann und den beiden Syndics diplomatisch gelöst.»

Jakob Berger

Ehemaliger Landwirt in Greng

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