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Ein mutiger Schritt für ein starkes Sense-Oberland

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Leitartikel

Die Gemeinden Brünisried, Oberschrot, Plaffeien, Plasselb und Zumholz entscheiden am 8. März über eine Fusion. Wird sie angenommen, verändert sich das Gesicht des Sense-Oberlandes nachhaltig. Der Entscheid ist für jede betroffene Gemeinde einschneidend, und die konkreten Auswirkungen sind teilweise noch schwer einzuschätzen, so dass Zweifel, Befürchtungen und Ängste vor allem in den kleineren Fusionsgemeinden wie Plasselb und Brünisried verständlich sind. Dennoch bleibt zu hoffen, dass dieser historische Zusammenschluss zustande kommt.

 

 Für das Kerngebiet im oberen Sense-Oberland scheint die Sache klar zu sein. Plaffeien, Oberschrot und Zumholz, kurz POZ genannt, arbeiten schon seit Jahren eng zusammen. Sie bilden nicht nur einen gemeinsamen Kulturkreis, sondern sind auch Standortgemeinden der Orientierungsschule.

 

 Bereits am 13. Februar 2004 hatten die Bürgerinnen und Bürger von Oberschrot und Plaffeien über eine «Hochzeit» abgestimmt. Während die Plaffeier an der Gemeindeversammlung damals klar Ja zum Zusammenschluss sagten, lehnten die Oberschroter ihn ab. Ausschlaggebend waren vor allem finanzielle Argumente, da die Schuldenlast von Plaffeien damals ungleich höher war. Das hat sich in der Zwischenzeit geändert, vor allem, weil Oberschrot in den letzten Jahren viel in die Infrastruktur investiert hat.

 

 Die Pro-Argumente einer Fusion sind schon oft genannt worden: Kleinere Gemeinden ohne das Netzwerk von politischen Parteien haben immer grössere Probleme, Leute zu finden, die sich in einem politischen Amt engagieren wollen. Bei einer Demission muss der Gemeinderat heute nicht mehr an 10 oder 20 Türen klopfen, sondern an 40 oder 50, bis sich jemand überreden lässt. Die Absagen sind nicht immer in mangelndem politischen Interesse begründet, sondern auch in der fehlenden Zeit und im hohen Anspruch an ein solches Amt.

Zudem sind die Anforderungen an eine Gemeinde gestiegen. Die gesetzlichen Vorschriften werden komplizierter, und der Kanton überträgt den Gemeinden immer mehr Aufgaben, die Spezialkenntnisse erfordern; egal, ob es nun um Bauprojekte, Umweltschutzauflagen oder Raumplanung geht. Diese Aufgaben kann eine grössere Gemeinde besser lösen.

 

 Diese Argumente sind gewichtig. Doch entscheiden die Bürger nicht nur mit dem Kopf, sondern vor allem mit dem Bauch. Die Befürchtungen der Zweifler in den kleineren Gemeinden sind nicht von der Hand zu weisen: Die Aufgabe der Selbständigkeit, die eine Gemeinde jahrhundertelang gewahrt hat, der Verlust ihrer Eigenheiten und ihres Dorflebens, das sehr auf Nähe und dem Prinzip «Jeder kennt jeden» beruht. Es besteht die Angst, dass künftig «die dort drüben» den Ton angeben und dass der neue Gemeinderat mangels Ortskenntnissen die Bedürfnisse des Dorfes, zum Beispiel für eine Strassensanierung, als unwichtig einstuft. Und es sieht auf den ersten Blick wie eine Herabstufung aus: Aus einer Gemeinde wird nur noch ein Dorf, ein kleiner Teil eines grösseren, anonymeren Gebildes namens «Plaffeien».

 

 Um einer gemeinsamen Zukunft eine Chance zu geben, braucht es ein Umdenken: Vom «die» zum «wir», vom Dörfli-Geist zum regionalen Bewusstsein. Denn eine Gemeinde mit rund 5100 Einwohnern hat ein Gewicht, im Bezirk und gegenüber kantonalen Behörden. Der Kampf, als Randgebiet wirtschaftlich und politisch nicht ins Abseits gedrängt zu werden, wäre einfacher. Durch Dorfvereine, wie sie sich in anderen fusionierten Gemeinden gebildet haben, könnten die Identität eines Dorfes bewahrt und die Interessen der kleineren Fusionspartner in der neuen Gemeinde gehört werden.

 

 Eine Fusion ist endgültig. Es wäre natürlich zu schön, wenn statt einer Hochzeit, «bis dass der Tod Euch scheidet», eine Verlobung möglich wäre. Eine probeweise Fusion, bis klar wird, ob die Vorteile wirklich überwiegen und die Befürchtungen sich nicht bewahrheiten. Das geht jedoch nicht. Deshalb braucht es einen Mupf nach vorne und das Vertrauen, dass die Vorteile überwiegen werden. Schliesslich ist es nicht das erste Mal, dass im Sense-Oberland eine Fusion gelingt. 1971 hat die Gemeinde Plasselb mit der Gemeinde Neuhaus fusioniert. Es war damals die allererste Gemeindefusion im Kanton Freiburg.

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