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Ein Name, der verpflichtet

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Würde Mutter Regula nicht regelmässig Gegensteuer geben, dann würde bei Sturnys zu Hause wohl nur noch über das Schiessen gesprochen. Die Faszination für den Schiesssport liegt bei der Familie aus Tafers in den Genen. Vater Heribert ist mit dem Gewehr über 300 mehrfacher Schweizer Gruppenmeister mit Tafers geworden und hat mit der Armbrust als Junior etliche Erfolge gefeiert. Seine Passion hat er an seine drei Töchter Kim, Tina und Lea weitergegeben. «Es ist cool, wenn man mit Leuten übers Schiessen diskutieren kann, die verstehen, was man meint», sagt die 19-jährige Kim, die Älteste des Schwestern-Trios, mit einem Lachen.

Das erfahrenste und zweifellos erfolgreichste Mitglied der Schützenfamilie Sturny ist Kims Onkel Norbert, seines Zeichens zweifacher Olympiateilnehmer (1988, 1992), vierfacher Weltmeister über 300  m und siebenfacher Europameister. «Schon früher habe ich zu meinem Onkel aufgeschaut», erzählt Kim Sturny. «Sein Leben hat immer nur aus Schiessen, Schlafen, Essen und Arbeiten bestanden.» Heute trainiere sie regelmässig mit ihrem Onkel Kleinkaliber und könne von seinen Tipps profitieren.

Mentale Herausforderung

Von so grossen Erfolgen wie jenen des mit ihr verwandten Vorbilds träumt Kim Sturny (noch) nicht. «Einmal an einer WM teilzunehmen oder an einer EM in den Final vorzustossen, da wäre ich schon zufrieden.» Auf kantonaler Stufe gehört sie bereits zu den besten Gewehrschützinnen, das hat sie am vergangenen Wochenende mit dem Gewinn des Junioren-Meister-Titels im Kleinkaliber einmal mehr bewiesen. Auch auf nationaler Stufe hat sie schon Erfolge feiern können, unter anderem wurde sie 2016 Schweizer Meisterin mit dem Luftgewehr. Zu den Favoriten gehört sie allerdings nicht, wenn sie heute an der Schweizer Meisterschaft in Thun im Liegendmatch 50  m und morgen im Dreistellungskampf 50  m antrifft. «Meine letzte Saison war nicht so gut, durchs Band kam ich bei den Wettkämpfen nicht auf Touren», seufzt Sturny. Warum das so war, kann sie sich nicht genau erklären. «Es war ein Kopfproblem.» Die 19-Jährige weiss aber auch: An einem guten Tag liegt der Final drin.

Wie gut ein Tag wird, das hängt beim Sportschiessen zu einem sehr grossen Teil von der mentalen Stärke ab. «Wenn man die Technik mit Atmung, Bewegung, Zielen und Abziehen einmal verinnerlicht hat, entscheidet der Kopf zu 75 Prozent über Erfolg oder Misserfolg.» Seine Emotionen im Griff zu haben, am Tag X die beste Leistung abrufen zu können, zu spüren, was im eigenen Körper vorgeht und im Wettkampf darauf reagieren zu können, das seien die Herausforderungen. «In diesem Bereich habe ich noch einiges Entwicklungspotenzial.»

Unterschätzter Aufwand

Ihr Training mit einem Mentaltrainer hat die Kaderschützin des Schweizer Juniorenteams T3 nicht zuletzt deshalb ausgebaut. Rund 15 Stunden investiert Kim Sturny wöchentlich für ihren Sport. Einmal pro Woche fährt sie nach Biel, um im regionalen Leistungszentrum zu trainieren. Beim Schiesstraining geht es darum, möglichst viele Schüsse auf die Scheiben abzugeben – aber nicht nur. «Auch wenn viele Leute der Meinung sind, dass Schiessen gar kein richtiger Sport ist, so muss man körperlich sehr wohl in guter Form sein, wenn man vorne mitmischen will.» Für die Senslerin steht denn auch regelmässig Ausdauertraining, Krafttraining – insbesondere für Rumpf, Schultern und Arme – und eben mentales Training auf dem Programm. «Ein wichtiger Aspekt ist auch die Regeneration. Man muss richtig herunterfahren können, damit der Kopf frei wird für den nächsten Wettkampf», sagt Sturny.

Zu den 15 Stunden Training kommen noch die Wochenenden dazu. «Durchschnittlich bin ich jedes zweite Wochenende von Freitag- bis Sonntagabend fürs Schiessen unterwegs, entweder bei einem Wettkampf oder in einem Trainingslager.» Trotz des beachtlichen Umfangs – die Tafersnerin weiss, dass sie sich mit ihrem Aufwand am unteren Limit bewegt. «Wenn ich weiter nach vorne kommen will, muss ich mindestens so weitermachen, eher noch mehr.» Und wenn Sturny in einem Jahr altersbedingt den Schritt von den Juniorinnen zur Elite vollziehen muss, werden die Anforderungen weiter steigern. «Bei der Elite herrscht ein ganz anderes Niveau. Wenn man da nicht 20 bis 25 Stunden pro Woche investiert, hat man keine Chance.»

Top 15 als Ziel

Kim Sturny ist bereit, den Aufwand auf sich zu nehmen und den langen und steinigen Weg zu beschreiten, der an die nationale Spitze führt. «Ich bin am Überlegen, ob ich mein Arbeitspensum reduzieren kann, um mehr Zeit fürs Training zu haben», sagt die Bankangestellte. Ein Thema sei momentan auch die Spitzensport-RS. Früher oder später wird sich Sturny zudem entscheiden müssen, ob sie vermehrt aufs Luftgewehr oder auf Kleinkaliber setzen will. «Der Liegendmatch im Kleinkaliber ist nicht mehr olympisch, was zeigt, dass die Zukunft klar dem Luftgewehr gehört. Auch ich sehe mich eher in dieser Richtung.»

Vorerst gilt Sturnys Konzentration aber den Schweizer Meisterschaften von diesem Wochenende. «Für den Liegendmatch 50  m habe ich mir einen Platz in den Top 20 zum Ziel gesetzt, im Dreistellungskampf möchte ich die Top  15 erreichen», formuliert sie ihre Ziele vorsichtig. Aber sie weiss – an einem guten Tag kann sie auch die Finalqualifikation schaffen.

CH-Meisterschaft

Der dritte Titel für Steve Demierre

Am sechsten Tag der Schweizer Meisterschaften 25/50/300  m in Thun hat Pistolenschütze Steve Demierre (Auboranges) seine dritte Goldmedaille gewonnen. Der Freiburger setzte sich mit der Standardpistole 25  m mit 558  Punkten dank der höheren Anzahl Innenzehner (11:6) gegen den punktgleichen Sandro Lötscher (Schmitten-Flamatt) durch. Dritter wurde Hansruedi Götti (Marbach).

Demierre (47) hatte bereits mit der Zentralfeuerpistole 25  m und mit der Sportpistole 50  m im B-Programm triumphiert. Seine vierte Medaille – eine silberne – hatte er mit der Pistole 50  m gewonnen.ms

Thun. Schweizer Meisterschaften. Resultate. 25  m. Sportpistole: 1. Steve Demierre (Auboranges) 558. 2. Sandro Lötscher (Liestal/Schmitten-Flamatt) 558. 3. Hansruedi Götti (Marbach) 555. – Ferner: 17. Ueli Blatti (Ostermundigen/(Schmitten-Flamatt) 530. Ordonnanzpistole: 1. Marcel Banz (Unterentfelden) 556. – Ferner: 5. Sarah Hostettler (Murten) 547. 50 m Gewehr (3×40): 1. Christoph Dürr (Gams) 453.1. – Ferner: 5. Gilles Dufaux (Granges-Paccots) 421.1. 13. Sven Riedo (St. Ursen). 18. Maxim Volery (Cottens). 27. Vincent Pillonel (Villarepos).

«Wenn man nicht 20 bis 25 Stunden Training pro Woche investiert, hat man keine Chance.»

Kim Sturny

Gewehrschützin

«Der Kopf entscheidet zu 75 Prozent über Erfolg oder Misserfolg.»

Kim Sturny

Gewehrschützin

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