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Ein Neuanfang dank «Lothar»

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Ein Neuanfang dank «Lothar»

Im südlichen Teil des Galmwaldes ist ein Waldreservat errichtet worden

Seit dem 1. Januar dieses Jahres gelten rund 25 Hektaren des Galmwaldes als Reservat. Zum ersten Mal im Kanton Freiburg wurde eine derartige Schutzzone in einem bewirtschaftbaren Waldgebiet errichtet.

Von PATRICK HIRSCHI

«Lothar» hat im Dezember 1999 im Galmwald besonders gewütet. Rund 45 Prozent des Gesamtbestandes (4000 Kubikmeter) sind durch den Sturm umgeworfen worden. Der grösste Teil dieses Holzes wurde von den Eigentümern geerntet. Auf einigen Flächen jedoch wurde es liegen gelassen. Dadurch sind ökologisch interessante Flächen entstanden, auf denen die zeitliche Abfolge der Vegetation gut mitzuverfolgen ist.

Natürliche Entwicklung
der Vegetation

In einer staatsrätlichen Verordung wurde eine Fläche von 25,8 Hektaren ab dem 1. Januar 2004 zum Totalreservat «Galm Süd» erklärt. Das betroffene Gebiet befindet sich in den Gemeinden Jeuss und Gurmels sowie in einem Teil des Galmwaldes, der dem Kanton Freiburg gehört.

In diesem Perimeter hatte «Lothar» eine sehr grosse Verwüstung angerichtet. Überall findet man weite Lichtungen, auf denen sich keine hohen Bäume mehr befinden. In diesen Windwurfflächen sowie in den intakten Beständen wird nun eine natürliche Entwicklung angestrebt. Ziel ist es, einen produktiven Wald hervorzubringen, wie er im Mittelland üblich ist.

Erstes Reservat in einem
waldwirtschaftlichem Gebiet

So gesehen war «Lothar» vielleicht ein bisschen ein Glücksfall, ermöglicht er doch ein interessantes Experiment. Allerdings vermag dies wohl kaum die grossen Schäden vergessen machen, die der Sturm angerichtet hat. «Zumindest aber war klar ausschlaggebend, ein solches Projekt überhaupt erst in Angriff zu nehmen», sagt Förster Kurt Wasserfallen.

Zum ersten Mal im Kanton Freiburg ist ein Waldreservat inmitten eines Produktionsgebietes errichtet worden. Bisher habe man sich darauf beschränkt, Reservate in Schutzwäldern in den Bergen zu errichten, ergänzt Wasserfallen.

Der Reservatstatus dauert 50 Jahre. In dieser Zeit erhalten die Eigentümer vom Bund und vom Kanton Ertragsentschädigungen. Im Gegenzug dürfen die Waldbesitzer in dieser Zeit keine waldbaulichen Eingriffe vornehmen. Lediglich in wenigen Ausnahmen dürfen Bäume gefällt werden:

– aus Sicherheitsgründen entlang von Wegen und Pfaden;

– vom Borkenkäfer befallenes Holz; dieses wird aber im Wald liegen gelassen, lediglich die Baumrinde kann entfernt und verbrannt werden.

Weiterhin ist auch der Unterhalt von Picknickplätzen und Feuerstellen am Waldrand möglich. Ebenfalls ist Wandern, Jagen und Pilzesammeln immer noch erlaubt.

Vom Beerenstrauch über
die Weide zur Buche

Laut Kurt Wasserfallen sind die Waldlichtungen in einer ersten Phase vor allem mit Brom- und Himbeersträuchern bedeckt. Doch schon stösst da und dort so genanntes Pionierholz hervor. Das sind schnell wachsende Bäume mit flugfähigem Samen, wie zum Beispiel Weiden, Birken oder Föhren. Diese werden nun die Sträucher nach und nach verdrängen und Platz schaffen für Schattenholz wie Buchen oder Eichen.

«Natürlich könnte man das umgestürzte Holz auch sofort wegräumen und gleich Buchen anpflanzen», erklärt Wasserfallen. In anderen Teilen des Galmwaldes wurde dies so gemacht. Allerdings sei das mit hohen Kosten verbunden. Im Reservat hingegen könne man der Natur einfach ihren Lauf lassen. So diene dieses Gebiet als gutes Anschauungsbeispiel für Schulen.
Auch der Forstdienst macht regelmässige Beobachtungen im Reservat. Nach Ablauf der 50 Jahre werden diese ausgewertet und die Resultate für eine Neubeurteilung verwendet.

Weitere Wälder im Seebezirk sollen bald zu Reservaten erklärt werden. So ist man zurzeit an der Planung für den Chablaiswald am Murtensee.

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