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Ein Neubau zu welchem Preis?

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Ein Neubau zu welchem Preis?

Bauvorhaben auf der Unteren Matte: Opponenten setzen auf die Unesco

Freiburg und der Saanelauf könnten auf der Liste der Weltkulturerben der Unesco aufgenommen werden. Diese Tatsache machen sich die Opponenten eines Bauprojektes auf der Unteren Matte zunutze.

Von JEAN-LUC BRÜLHART

Henri Pilloud-Dessiex vom Aktionskomitee «Rettet die Untere Matte» ist entschlossen: «Wir werden bis zum Ende die uns zur Verfügung stehenden Rekursmöglichkeiten in Betracht ziehen.» Weil die Gemeindebehörden nicht auf das Einreichen der rund 5000 Unterschriften (FN vom 29. Juni 2002) reagiert hat, will das Komitee mit der Unseco Druck «von oben» ausüben.

Schäden unwiderruflich

Dabei soll die für die Kandidaturen der Weltkulturerben zuständige Organisation (Icomos) mit einer Postkartenaktion auf das Bauvorhaben aufmerksam gemacht werden. «Die Behörden rühmen sich einerseits der mittelalterlichen Bauten. Andererseits wollen sie eines der wertvollsten Grundstücke der Stadt verschandeln», sagt Pilloud. Die Schäden im Stadtbild würden unwiderruflich sein. Daher setzt sich Pilloud dafür ein, dass kein zeitgenössischer Bau entsteht.

Stadt hat es sich nicht leicht gemacht

Mit dem Neubau wird die Bevölkerung im Neustadtquartier gemäss Pilloud um zehn Prozent wachsen (heute 1500) – in der Unteren Matte würde sie sich verdreifachen. «Der Verkehr im Au- und Neustadtquartier wird gezwungenermassen zunehmen.» Pilloud weist zudem darauf hin, dass der Boden feucht sei und das Grundstück im Winter oft im Schatten steht. «Es scheint mir, dass die Verantwortlichen Fehler häufen wollen», sagte Pilloud abschliessend. Stadtarchitekt Jean-Marc Schaller gibt sich bezüglich des Bauprojektes zuversichtlich, auch wenn der Plan für das erste Vorhaben angepasst werden musste. Die Antworten der zuständigen Kommissionen auf die zweite Version ist noch ausstehend. «Es war bisher noch zu früh, gegen das Projekt zu opponieren», sagt Schaller.

Der Stadtarchitekt betont, dass sich die Behörden das Ausschreibe- und Auswahlverfahren nicht leicht gemacht haben. Die Stadt sei sich der Bedeutung und der Einmaligkeit des Standortes bewusst. «Wir dürfen die Entwicklung einer Stadt aber auch nicht aufhalten», sagt Schaller.

Die Fotomontage, welche die Gegner veröffentlichen liessen (FN vom 22. April 2002), habe nicht der Wahrheit entsprochen, kritisiert Schaller. Gemäss Pilloud habe sich der virtuelle Bau auf dem Bild aber an den Profilstangen orientiert. Die Stadt ihrerseits sei bisher die Veröffentlichung einer Fotomontage schuldig geblieben.

«Weniger Fehler begehen»

Der Freiburger Heimatschutz unter seinem Präsidenten Jean-Claude Morisod unterstützt die Bestrebungen des Aktionskomitees. «Juristisch gesehen ist gegen einen Neubau aber nichts einzuwenden», sagt Morisod. Doch auch wenn der Raumplan einen Neubau zulässt, müsse nicht unbedingt gebaut werden. «Es werden weniger Fehler begangen, wenn nicht gebaut wird.» Der Heimatschutz begrüsst, dass die Unesco in die Frage des Bauprojektes einbezogen wird. Dieses Vorgehen erlaube, Spezialisten des Heimatschutzes für die Problematik zu sensibilisieren.

Gut für die Quartierschule

«Unser Vorstand ist sich in dieser Angelegenheit nicht einig», sagt Roland Julmy, Präsident des Quartiervereins der Neustadt. Er persönlich sei für den Wohnbau, sofern er sich in die bereits bestehende Häuserzeile einfüge. «Der Neubau soll nicht um jeden Preis erstellt werden.» Für die Quartierschule wäre es wünschenswert, Wohnraum für Familien anbieten zu können. Julmy gibt jedoch auch zu bedenken, dass damit ein grösseres Verkehrsaufkommen in der Unterstadt verbunden wäre.

Reihenhäuser ja –
Kollektivwohnbauten nein

Bereits vor über 20 Jahren hatte Bernard Garnier, damals Generalrat der Stadt Freiburg, die Idee formuliert, auf dem Gebiet der Gaswerke Wohnraum entstehen zu lassen. «Das Landstück ist fürs Wohnen geeignet und als Depot und Atelier zu wertvoll», hiess es 1982 in seinem Antrag. Weiter hielt Garnier fest, dass die Bebauung dem Quartier entsprechen solle. Für die damals vorgesehenen 30 zweistöckigen Reihenhäuser sollte die bestehende Häuserzeile als Vorbild dienen.

Weil aber jetzt die Wettbewerbsbedingungen Kollektivwohnbauten und keine Reihenhäuser vorsah, befürchtet Garnier, dass das Stadtbild Freiburgs sehr wesentlich beeinträchtigt würde. «Der moderne Baukörper mit Flachdach ist in der Unterstadt ein Fremdkörper», sagt Garnier abschliessend.

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