Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Ein neues Abbauprodukt taucht im Murtensee und im Trinkwasser auf

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Laut Berichten in verschiedenen Medien sind Schweizer Seen und das Trinkwasser mit dem Pestizid-Abbauprodukt Trifluoracetat verunreinigt. Im Murtensee seien die Werte am höchsten. Die IB Murten und der Bund nehmen Stellung dazu.

Wie in den vergangenen Tagen in verschiedenen Medien zu lesen war, findet sich in Schweizer Seen Trifluoracetat (TFA). Dabei soll es sich um ein Abbauprodukt von landwirtschaftlichen Pestiziden oder Arzneimitteln handeln. TFA entweiche zudem aus Klimaanlagen von Fahrzeugen in die Luft und gelange über den Regen in die Gewässer. 

Der Verein «Ohne Gift» liess neun ausgewählte Wasserproben analysieren, wie auf der Webseite des Vereins nachzulesen ist. Dabei zeigte sich: Die TFA-Werte liegen im Murtensee am höchsten gegenüber dem Bielersee, dem Zürichsee, dem Hallwilersee und der Limmat. Der Wert im Murtensee beträgt laut dem Verein 0,91 Mikrogramm pro Liter gegenüber zum Beispiel 0,41 Mikrogramm pro Liter im Bielersee.

Bei den Messungen des Trinkwassers, das aus den Seen gewonnen wird, sieht es nicht besser aus: Auch hier liegt der Murtner Wert mit 0,8 Mikrogramm pro Liter am höchsten gegenüber den anderen Trinkwasserproben.

Deutschland hat Maximalwert

Laut dem Verein ist das TFA-Molekül so stabil, dass es unter Umweltbedingungen nicht abgebaut werden kann. Es baue sich weder in der Umwelt noch in Lebewesen ab. Das schreibt auch das Umweltbundesamt von Deutschland in einem öffentlichen Bericht. Deutschland setzte deshalb einen Wert von maximal 10 Mikrogramm TFA pro Liter im Trinkwasser fest. 

Wie giftig das Abbauprodukt genau ist, ist nicht bekannt. Laut einer Studie, aus welcher der Verein «Ohne Gift» zitiert, beeinflusst TFA unser Zentralnervensystem. Dies jedoch erst bei höheren Dosen. Für den Verein ist ein Grenzwert aber wünschenswert, insbesondere auch, weil es zumindest bis anhin keine Methode gebe, um TFA aus dem Wasser zu filtern.

Aus den neun Proben zieht der Verein den Schluss, dass landwirtschaftliche Pestizide die Hauptquelle der TFA-Moleküle im Wasser sind. Denn wenn der Eintrag aus Medikamenten und der Industrie bedeutend wäre, müsste das Limmatwasser laut «Ohne Gift» viel mehr TFA enthalten. In der Limmat liegt der Wert bei 0,33 Mikrogramm pro Liter.

IB Murten fragt beim Bund nach

Charles Nicolas Moser, Direktor der Industriellen Betriebe (IB) Murten, hat noch nie von TFA gehört, wie er auf Anfrage sagte: «Das ist ein Abbauprodukt, das neu aufgetaucht ist.» Nach einer Nachfrage beim kantonalen Amt für Lebensmittelsicherheit sagt Charles Nicolas Moser, dass TFA auf keiner Liste auftauche und auch beim Kanton nicht bekannt sei, von welchen Mitteln das Abbauprodukt stamme. «Das Amt kann keine Angaben zu den Quellen machen.» Es gebe auch keine Informationen zur Toxizität von TFA, und es sei nicht klar, wie sich das Abbauprodukt längerfristig verhalte.

Klar ist für Charles Nicolas Moser, dass die IB Murten die Resultate der Proben «sehr ernst» nimmt. Die IB Murten habe deshalb nun eine offizielle Anfrage an das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) wie auch an das Bundesamt für Umwelt (Bafu) gestellt, um mehr Informationen zu erhalten.

Charles Nicolas Moser stellt aber klar:

Wir von der IB Murten können wenig beeinflussen, was ins Wasser gelangt, solange die Mittel erlaubt sind.

Was die IB Murten hingegen tun könne, sei, den Landwirten zu erklären, welche Mittel in den Schutzzonen erlaubt sind und welche nicht. Und dort, wo die Werte im Trinkwasser überschritten werden, «müssen wir sofort aktiv werden». Aber es sei an den Ämtern der Kantone Freiburg, Waadt und Neuenburg, zu schauen, dass die Pestizid-Einträge in den Murtensee eingedämmt würden.

Wasser ist ein kostbares Gut.
Aldo Ellena/a

Das Bundesamt für Umwelt führt Spezialuntersuchung durch

Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) führt derzeit eine Spezialuntersuchung durch zur Aufklärung und Abgrenzung der Eintragspfade von Trifluoracetat (TFA) in Oberflächengewässer, wie Erich Schmidiger, Sprecher des Bafu, auf Anfrage mitteilt. Untersucht würden darin die TFA-Konzentrationen im Niederschlag, in Flüssen und im Grundwasser. Gemeinsam mit der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa werden die Ergebnisse laut Schmidiger auf Zusammenhänge mit der jeweiligen Wetterlage untersucht, um nähere Erkenntnisse zur Herkunft des TFA zu erlangen.

Es sei heute schon bekannt, dass TFA aus verschiedenen Quellen stammen kann. «Es ist einerseits ein Abbauprodukt von fluorierten Gasen, die hauptsächlich als Kältemittel in stationären und mobilen Klimaanlagen eingesetzt werden und über Lecks in die Atmosphäre gelangen.» Weitere Verwendungen dieser Gase fänden sich in Sprays und Schaumstoffen sowie als Lösungsmittel. Die Verwendung dieses Stoffs habe in den letzten Jahren zugenommen, da er ein Ersatzstoff für ozonschichtschädigende und treibhauswirksame Gase sei. Weitere Quellen für TFA sind laut Bafu: Einleitung in Gewässer aus der Industrie, als Abbauprodukt von einigen teilfluorierten Medikamenten via gereinigtes Abwasser und als Abbauprodukt von teilfluorierten Pflanzenschutzmitteln. emu

Kommentare (2)

  • 02.06.2021-Claudia Müller

    Wo sind die Maienkäfer und Junikäfer geblieben? Wo die vielen Insekten in den Wiesen? Wäre unsere Umwelt intakt, so wären wohl nicht unabhängig von einander zeitgleich zwei Volksinitiativen welche einen besseren Schutz unserer Natur, notabene unseres Trinkwassers verlangen, erfolgreich zustande gekommen. Fast die Hälfte der Stimmbürger ist beunruhigt und verlangt endlich griffige, konkrete Massnahmen. Nur aus Egoismus, denn schlussendlich will niemand an Krebs oder Demenz, nur weil er Wasser trinkt, sterben. Für werdende Eltern wohl ein Horrorgedanke, dass ihr zur Welt kommendes Kind einen Hirnschaden haben kann, nur weil die Mutter während der Schwangerschaft “Hahnenwasser” getrunken hat. So weit haben wir’s gebracht!

  • 28.05.2021-Leser

    Analog der Klimahysterie, wird nun zu den kommenden Abstimmungen auch noch die ganze Pestizidthematik durch fraglichen Journalismus und das zusammenkopieren von Artikeln aus dem Netz ein Wirrwar an Informationen verbreitet und die Leute total verunsichert…
    Leider hat diesbezüglich das Internet keinen Fortschritt gebracht, im Gegenteil, jeder sucht sich die Informationen heraus, die auf seine Meinung passen und politische Gruppierungen, Interessengruppen, Politiker usw… wissen genau, wie man mit solchen unseriösen Berichterstattungen, die Leute auf ihre Seite ziehen können.
    Schade, denn dadurch wird effektiv ein Grundwert unserer direkten Demokratie in Frage gestellt.

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema