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Ein neues Angebot in Lossy für die Begleitung von Jugendlichen in schwierigen Situationen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Eine Sonora-Youth-Teilnehmerin und die Geschäftsleiterin Caroline Wyss (rechts) beim pferdegestützten Coaching.
Foto Marc Reidy

Die Pubertät ist für viele Menschen eine herausfordernde Zeit. Kommt noch Stress mit der Berufswahl dazu, kann dies zu Krisen führen. Das junge Unternehmen Sonora Youth in Lossy begleitet junge Menschen in solch schwierigen Lebensphasen. 

Am Eingang zum Reitzentrum in Lossy ist auf einem grossen Schild «Sonora Youth» zu lesen. Die Anlage ist umgeben von Wäldern und befindet sich am äussersten Rand des Dorfs. Beim Durchqueren des Geländes kommt man an den Pferdeställen vorbei, wo eine Treppe in die Räumlichkeiten von Sonora Youth führt.

Der Eingang führt in ein grosses, behaglich eingerichtetes Zimmer. In der Mitte befindet sich ein geräumiger Tisch, der bedeckt ist mit farbigem Papier und Filzstiften. Um den Tisch verteilt sitzen vier junge Frauen. «Das hier ist das Kreativatelier, und wir sind gerade dabei, Weihnachtskarten zu basteln», sagt eine der Teilnehmerinnen, die sich als Zora* vorstellt.

Obwohl die Stimmung ausgelassen ist, wird schnell klar, dass sich die Frauen in einer aussergewöhnlichen Situation befinden.

Geregelter Tagesablauf

Zora ist gerade dabei, ihre Weihnachtskarte mit Sternen zu verzieren, und wirkt dabei fröhlich und aufgeschlossen. Als sie aber zu erzählen beginnt, wie sie zu Sonora Youth gekommen ist, wird klar, dass es in ihrem Leben auch dunkle Momente gibt: «Ich leide an Borderline und an Depressionen und war deshalb auch schon in einer psychiatrischen Klinik. Jetzt, wo es mir besser geht, ist Sonora für mich eine Hilfe beim Übergang in die Arbeitswelt.» Sie schätze das Angebot vor allem darum, weil es dabei helfe, in einen geregelten Tagesablauf zurückzufinden. Auch Camille*, die von Psychosen und einer Schizophrenie betroffen ist und nur sehr zurückhaltend über ihre Vergangenheit spricht, sagt, dass die Tagesstruktur, die das Angebot ihr bietet, sehr wichtig für sie sei. «Mit dem Aufstehen am Morgen habe ich derzeit noch Mühe. Deshalb ist es gut, dass ich durch dieses Angebot einen geregelten Alltag habe.»

Neben Camille ist Yana* dabei, ihre Weihnachtskarte zu bemalen. Ihr fröhliches Lachen und die lebhafte Mimik lassen nicht erahnen, dass sie schon einen langen Leidensweg hinter sich hat und zwei Lehren abbrechen musste, bevor sie auf das Angebot in Lossy gestossen ist.

Mein letzter Lehrbetrieb konnte nicht gut damit umgehen, dass ich psychische Probleme habe. Ich hatte ständig das Gefühl, eine Maske aufsetzen zu müssen, wenn es mir schlecht ging.

Das Kreativatelier.
Foto Marc Reidy

Ein Auffangnetz für Jugendliche

Anwesend ist auch die Sozialarbeiterin Anja Burri, die den FN in ihrem Büro das Konzept von Sonora Youth erklärt. «Das Unternehmen gibt es seit dem Juni 2020. Unser Angebot richtet sich an junge Menschen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren, die Schwierigkeiten mit dem Übertritt in die Arbeitswelt und auch sonstige Probleme in ihrem Leben haben», sagt Burri. Die meisten Jugendlichen bei Sonora Youth hätten zudem mit psychischen Leiden zu kämpfen. Sie würden entweder über die IV, die Schule, Berufsbildende oder die Familie zum Angebot kommen. Insgesamt würden derzeit sieben Jugendliche zwei bis fünf Mal wöchentlich das Angebot nutzen. Dieses bestehe zum einen aus unterschiedlichen Aktivitäten in der Gruppe. «Erlebnisse in der Gruppe sind bei uns zentral.» Es würden viele Ausflüge unternommen; zum Beispiel der Besuch bei einer ehemaligen Teilnehmerin, die vor kurzem eine Ausbildung zur Permakultur-Designerin begonnen habe. Zu den Gruppenaktivitäten gehöre auch das Kreativatelier. Ein weiterer zentraler Bestandteil des Angebots seien die individuellen Coachings: «In den regelmässig stattfindenden Coachings werden die Probleme, die die Jugendlichen beschäftigen, besprochen, und es werden gemeinsam Lösungen und Strategien zur Bewältigung von schwierigen Situationen erarbeitet.»

Die Jugendlichen, die das Angebot von Sonora Youth in Anspruch nehmen, würden grundsätzlich drei Phasen durchlaufen: In der ersten Phase gehe es darum, dass der oder die Jugendliche zunächst eine Tagesstruktur, die oftmals fehlt, aufbauen kann. «Dazu gehören auch alltägliche Dinge wie sich abmelden oder die An- und Abreise mit dem öffentlichen Verkehr», sagt Burri. Wichtig sei auch, dem jungen Menschen ein sicheres und druckfreies Umfeld zu bieten, sodass er wieder Vertrauen in sich und seine Fähigkeiten, aber auch in seine Mitmenschen aufbauen könne. In einer zweiten Phase stehe dann die berufliche Orientierung im Zentrum.

Es geht darum, dass die Jugendlichen herausfinden, was sie gerne machen und was sie gut können.

Wichtig sei in dieser Phase die enge Begleitung bei der Suche nach einem geeigneten Ausbildungsplatz. Sonora Youth ermöglicht es den Jugendlichen, in unterschiedlichen Bereichen Berufserfahrungen zu sammeln: «Wir arbeiten mit verschiedenen Betrieben in der Region zusammen, was es unseren Teilnehmenden ermöglicht, ein bis zwei Mal pro Woche einen Einblick in die Berufswelt zu erhalten.» In der dritten Phase gehe es schliesslich darum, die Jugendlichen nach dem Beginn einer Ausbildung weiterhin zu unterstützen. 

«Das Pferd ist wie ein Spiegel»

Eine Besonderheit bei Sonora Youth: Die Arbeit mit Pferden nimmt hier eine wichtige Rolle ein. Caroline Wyss, ausgebildete Psychologin und Geschäftsführerin des Unternehmens, bietet für alle Teilnehmenden Pferdecoachings an. «Da Pferde Fluchttiere sind, erkennen sie auch beim Menschen die feinsten körperlichen Signale und reagieren darauf», erklärt Wyss. «Die Pferde sind dadurch wie ein Spiegel und können dem Gegenüber sein Verhalten und seine Emotionen bewusst machen.»


Nicht alle Teilnehmenden würden ein pferdegestütztes Coaching machen. «Denn das, was uns auszeichnet, ist, dass wir uns auf die individuellen Bedürfnisse fokussieren.» Konkret heisse das, dass jede und jeder Teilnehmende ein anderes Programm habe, das auf ihre oder seine Bedürfnisse abgestimmt sei. Darüber hinaus hält Wyss noch einen anderen Aspekt für zentral: «Wir versuchen mit unserer Arbeit in erster Linie, den Selbstwert der Jugendlichen wieder aufzubauen. Denn wer oft gescheitert ist im System, verliert den Glauben an sich selbst, und dann funktioniert erst recht nichts mehr.» 

Die Arbeit mit Pferden ist ein wichtiger Bestandteil des Angebots.
Foto Marc Reidy

Grosse Träume

Mit Sonora Youth hat sich Caroline Wyss nun auf Jugendliche und junge Erwachsene fokussiert. In Düdingen bietet sie schon lange Coachings an, die sich ursprünglich an Erwachsene richteten. Ab 2016 konnten dann auch Jugendliche und junge Erwachsene daran teilnehmen. «Ich habe dann aber beschlossen, ein zusätzliches spezielles Angebot für Jugendliche zu gründen.» Für das Projekt, das sich selbst finanziert und Mandate vom Sozialdienst, verschiedenen Institutionen oder von den Eltern erhält, hat Wyss noch ambitionierte Pläne: «Ich würde mir wünschen, das Angebot stark auszubauen und in andere Kantone zu expandieren.»

Zukunftsvisionen haben auch die jungen Frauen aus dem Kreativatelier. «Ich hoffe, einen Lehrbetrieb zu finden, der Rücksicht nimmt auf meine Situation und auf meine psychischen Probleme», sagt Camille. Yana absolviert aktuell gerade ein Praktikum bei den Pferdeställen, wo Sonora Youth eingemietet ist. «Durch dieses Praktikum kann ich es mir vorstellen, in Zukunft mit Tieren zu arbeiten.» Und Zora, die derzeit ein Praktikum in einem Blumenladen in Gurmels absolviert, wünscht sich, den richtigen Beruf für sich zu finden: «Ich möchte jetzt möglichst viele Berufe ausprobieren, damit ich eine Tätigkeit finde, die mir gefällt und die zu mir passt.» 

Das Team von Sonora Youth: Sozialarbeiterin Anja Burri, Geschäftsleiterin Caroline Wyss und die Sozialpädagogin Barbara Metzger (von links).
Foto Marc Reidy

*Name geändert

 

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