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«Ein Ort des Stillewerdens»

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«Ein Ort des Stillewerdens»

Am Freitag wurde der interreligiöse Andachtsraum der Uni Perolles 2 eingeweiht

Der interreligiöse «Raum der Stille» der Universität Perolles 2 ist eingeweiht: Am Freitag wurde er in einer ökumenischen Feier gesegnet. Bis er für die Studierenden geöffnet wird, sind allerdings noch einige Details zu regeln.

Von CAROLE SCHNEUWLY

Frei nach der Bibel lasse sich die Geschichte des Raums der Stille unter das Motto «Und sie machten sich auf den Weg» stellen, sagte Felix Strässle von der deutschsprachigen katholischen Universitätsseelsorge am Freitag anlässlich der Einweihungsfeier. Fast zehn Jahre sei es her, seit die katholischen und protestantischen Universitätsseelsorger gemeinsam die Initiative für einen interreligiösen Andachtsraum in Perolles 2 ergriffen hätten. Mit der konkreten Ausgestaltung sei es danach mal besser, mal schlechter vorangegangen. So sei etwa die Frage zu klären gewesen, inwieweit die katholischen und protestantischen Seelsorger für den interreligiösen Raum zuständig seien.

Ohne religiöse Symbole

Die letzten Schritte auf dem Weg stehen noch bevor: Estelle Zbinden von der reformierten Uni-Seelsorge hofft, dass die Studierenden den Raum ab dem Sommersemester 2006 benutzen können. Bis dahin soll ein genaues
Betriebskonzept festgelegt und die künstlerische Ausgestaltung umgesetzt werden. Schon jetzt steht fest, dass es in dem Raum keine religiösen Symbole geben wird. Hingegen stehen Bücher zu den verschiedenen Religionen zur Verfügung.

Gilles Gay-Crosier von der französischsprachigen katholischen Seelsorge betonte, wie wichtig der Raum der Stille für den Dialog und den Austausch zwischen den Religionen sei.

Zwischen katholischer Tradition
und religiöser Vielfalt

Der interreligiöse Dialog sei auch dem Rektorat ein grosses Anliegen, betonte Rektor Urs Altermatt. Er wies darauf hin, dass sich die Uni Freiburg trotz ihrer katholischen Tradition nie als kirchliche, sondern immer als staatliche Institution verstanden habe. Heute entspreche das spirituelle Leben an der Uni der religiösen Vielfalt der Schweiz und des Kantons Freiburg. «Ich wünsche mir weitere interreligiöse Begegnungen», sagte Altermatt und zog gar die Möglichkeit in Betracht, das akademische Jahr 2006/2007 mit einem ökumenischen Gottesdienst zu eröffnen.

Den ökumenischen Segen für den Raum der Stille spendeten Bischof Bernard Genoud und Synodalratspräsident Daniel de Roche. In einer Welt, die sich immer schneller verändere, sei ein solcher Raum besonders wichtig, sagte Bischof Genoud. Und Daniel de Roche freute sich, dass nach zehn Jahren des Redens nun ein Raum der Stille entstanden sei: «Möge er ein Ort des Stillehaltens und des Stillewerdens sein.»
Umstrittene Einweihung

Weil die Universitätsgebäude Perolles 2 nicht schon anlässlich der Eröffnung vom 28. Oktober 2005 eingeweiht wurden, hat sich kurz vor Weihnachten ein Komitee aus Studenten und Assistenten zu Wort gemeldet, das sich darüber «überrascht und enttäuscht» zeigte. «Zum ersten Mal in der Geschichte der Universität fand eine Eröffnung ohne Weihe statt», schrieb das Komitee in einem Manifest und forderte Kirche, Staat und Universität auf, das Versäumnis so rasch wie möglich wieder gutzumachen.

Mit dem Kniff, die Einsegnung des interreligiösen Raums der Stille als Einweihung von Perolles 2 zu betrachten, gibt sich das Komitee indessen nicht zufrieden. Diese Segnung könne nicht als Segnung der neuen Unigebäude gelten, schrieb das Komitee Anfang Januar an Rektor Urs Altermatt. «Diese Einweihung hat keinen Sinn, ausser die Verirrung und die Identitätskrise der Universität aufzuzeigen.» Seit Jahren verfolge das Rektorat eine Politik, die sich vom christlichen Erbe der Uni entferne.
Das Komitee werde sich weiter für eine «echte» Einweihung einsetzen, sagte dessen Vertreter Romain Bless auf Anfrage. Noch warte man auf eine Antwort des Rektorats. «Sollte diese negativ ausfallen, werden wir die Angelegenheit selber in die Hände nehmen», so Bless. Namhafte Persönlichkeiten aus Politik und Kirche würden das Komitee unterstützen, und man werde notfalls einen Geistlichen finden, der die Segnung vornehmen könne. cs

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