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«Ein Podestplatz ist nicht das Hauptziel»

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«Ein Podestplatz ist nicht das Hauptziel»

Düdinger Steinbildhauer am Schneeskulpturen-Wettbewerb in Colorado

Die beiden Steinbildhauer Daniel Kälin und Michael Wymann wechseln für ein paar Tage ihr Arbeitsmaterial: Sie reisen mit zwei Kollegen nach Colorado, wo sie an einem Schnee-Skulpturen-Wettbewerb teilnehmen.

Autor: Von IMELDA RUFFIEUX

Es ist bereits das neunte Mal, dass Daniel Kälin und Michael Wymann an internationalen Schneeskulpturen-Wettbewerben teilnehmen und bereits das vierte Mal, dass sie dafür in den amerikanischen Bundesstaat Colorado reisen. Die beiden Steinbildhauer, die in Düdingen ein Atelier für Grabmalkunst betreiben, werden wiederum von Daniel Christen, Rothrist, und Marcel Freiburghaus, Biel, begleitet.

Anspruchsvolles Projekt

Auch wenn die Teilnahme am Schneeskulpturen-Wettbewerb eine Abwechslung zum Arbeitsalltag, der sich um die Steinbearbeitung dreht, bedeutet, nur so zum Spass reisen die vier nicht an den Anlass. Denn sie haben sich ein anspruchsvolles Projekt vorgenommen. Aus einem Schneeblock mit den Ausmassen von je drei Metern Länge und Breite sowie 3,5 Metern Höhe soll die Skulptur «Rock’n’Roll» entstehen.Sie besteht aus einem vierseitigen pyramidenförmigen Sockel von 80 Zentimetern Höhe. Darauf erheben sich vier abgerundete Kegel, von denen jeder in eine andere Richtung zeigt und keiner den anderen berührt. Jeder der vier «Zinken» erhebt sich auf eine Höhe von rund drei Metern.Die Skulptur symbolisiert das Aufeinandertreffen von vier Meinungen und verschiedenen Charakteren auf der Suche nach einem friedlichen Konsens – also indirekt auch ein Abbild der vier Schneeskulpteure, die mit ihrem Können ein wenig zu einem finalen Gesamtbild beitragen. Eine konstruktive Diskussion wird im Amerikanischen im übertragenen Sinne auch «Rock’n’Roll» bezeichnet.

Dem eigenen Stil treu bleiben

«Wir wollten dem symbolisch-geometrischen Stil von früheren Skulpturen treu bleiben», erklärt Michael Wymann. Dies, obwohl sich das Team bewusst ist, dass die amerikanische Jury und das Publikum eher naturalistische Formen wie etwa Disney-Figuren bevorzugen. Was die anderen 14 Teams aus aller Welt bieten, wissen die vier bis jetzt nicht. Alle Teilnehmer mussten bei ihrer Bewerbung eine Zeichnung und Beschreibung ihres Projektes einreichen.Viereinhalb Tage haben die vier Zeit, um ihre Skulptur umzusetzen. Knackpunkt wird dabei das saubere Herausarbeiten der spitzen, scharfen Formen der vier Kegel sein. Prä- zision ist gefragt. Gearbeitet wird deshalb nach einem genauen Drehbuch, so dass effizientes Arbeiten gewährleistet ist.

Grosse Herausforderung

«Uns geht es nicht darum, um jeden Preis einen Podestplatz zu erringen», hält Daniel Kälin fest. «Es ist viel wichtiger, dass wir uns selber treu bleiben und unser Konzept umsetzen können.» Trotzdem ist ein gewisser Ehrgeiz nicht von der Hand zu weisen – schliesslich haben die vier einen Ruf zu verteidigen. Bei der letzten Teilnahme in Breckenridge vor fünf Jahren erhielten sie einen Sonderpreis für ihre technisch äusserst anspruchsvolle Ausführung des Modells «Vitality».«Es ist für uns eine grosse Herausforderung, das Modell im Schnee umzusetzen», erklärt Michael Wymann, der die Skulptur entworfen und die technischen Berechnungen (z.B. Baustatik) vorgenommen hat. «Es ist ein super gutes Gefühl, wenn es klappt und die Figur am Schluss genau so aussieht, wie man sie sich vorgestellt hat.»Die vier Teammitglieder reisen mit eigenem Arbeitsmaterial an. Um Gepäckkosten zu sparen, sind sie ein paar Konzessionen eingegangen und haben bei jedem Werkzeug eingehend diskutiert, wie notwendig es ist.

Genug Schnee

Zumindest um eines müssen sie sich keine Gedanken machen, nämlich dass nicht genügend Schnee zur Verfügung stehen wird. Im mittleren Westen der Vereinigten Staaten hat es in den letzten Wochen meterweise geschneit und die Temperaturen am Austragungsort – minus 14 Grad am Tag und bis zu minus 23 Grad in der Nacht – sind wahrlich winterlich. Schliesslich liegt Breckenridge auf 3200 Metern Höhe.Aus früheren Teilnahmen wissen die Mitglieder des Schweizer Teams, dass bei diesem Anlass jeweils eine sehr gute Ambiance herrscht. Die Organisatoren können auf eine 20-jährige Erfahrung zurückblicken und schaffen es, den Anlass publikumswirksam in Szene zu setzen. Deshalb sind Michael Wymann und Daniel Kälin sicher, dass trotz der körperlich anspruchsvollen Arbeit auch der Plausch nicht zu kurz kommen wird.

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