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Ein Poller, eine Ampel und Verengungen

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Noch bis Ende Jahr dürften im Amtsblatt mehrere Baugesuche der Stadt Freiburg für das Juraquartier auftauchen: In den letzten Monaten hat die Stadt verschiedene Massnahmen ausgearbeitet, um die Zahl der Autos insbesondere auf der General-Guisan-Allee zu reduzieren. Gestern stellte sie die Massnahmen vor (siehe auch blauer Kasten).

1600 Autos mehr

Nötig sind die geplanten Vorkehrungen, weil der Verkehr im Juraquartier nach der Eröffnung der Poyabrücke stark zugenommen hat: Offizielle Verkehrszählungen haben gezeigt, dass die Zahl der Autos auf der General-Guisan-Allee um rund 43 Prozent zugenommen hat. Fuhren ein Jahr vor der Eröffnung der Brücke täglich noch 6300 Autos dort durch, waren es sechs Monate danach 8900 (die FN berichteten). Da aber gemäss dem Teilrichtplan für den Verkehr die Poyabrücke auf gewissen Achsen–darunter die Guisan-Allee–keinen Mehrverkehr generieren darf, braucht es die zusätzlichen Massnahmen.

«Es gibt zwei Sorten von Massnahmen: die kurzfristigen sowie die lang- und mittelfristigen», sagte Jean-Charles Bossens, Dienstchef der städtischen Polizei und Mobilität. Zu den Ersteren gehört etwa die Umgestaltung des Strassenabschnitts mit der Bushaltestelle «Guisan» und einem Fussgängerstreifen, der sich vor der Juraschule und der künftigen Deutschsprachigen Orientierungsschule Freiburg befindet. Der ganze Abschnitt wird erhöht, die Bushaltestellen auf die Strasse verlegt und der Fussgängerstreifen neu mit einer Ampel versehen. Diesen Herbst habe die Kantonpolizei den Patrouilleursdienst der Kinder an diesem Ort nicht mehr bewilligt, sagte Bossens. «Mit der Ampel erhöhen wir die Sicherheit der Fussgänger und insbesondere der Kinder. Zudem haben wir so ein weiteres Werkzeug, um den Verkehrsfluss zu regeln.» Weiter will die Stadt auf der St.-Agnes-Strasse, im unteren Teil des Anstiegs hin zur General-Guisan-Allee, einen versenkbaren Poller installieren. Obwohl es dort bereits Verkehrseinschränkungen gebe, nähmen viele Leute diese Abkürzung, um ins Stadtzentrum zu gelangen, sagte Bossens. «Zu Stosszeiten und in der Nacht wollen wir deshalb die Strasse sperren.» Weitere Massnahmen sind etwa Verengungen auf der Guisan-Allee, um das Tempo der Autofahrer zu drosseln, eine Insel, um den Veloweg klarer abzugrenzen und Anpassungen bei den Lichtsignalen an zwei Kreuzungen.

Neue Zählungen im Herbst

Vorgesehen sei, dass die Umsetzung der Massnahmen, die insgesamt 300 000 Franken kosten, im Frühling erfolge, sagte Bossens. Nicht alle Massnahmen lägen aber in der Kompetenz der Stadt. Alles, was Verkehrseinschränkungen sowie das Areal rund um die Poyabrücke betreffe, müsse der Kanton regeln. Er habe die Vorschläge der Stadt erhalten, erklärte der kantonale Baudirektor Maurice Ropraz auf Anfrage. Die Baudirektion werde diese nun studieren und dann einen Entscheid fällen.

Um zu prüfen, ob die zusätzlichen Vorkehrungen auch greifen, sind im September 2016 erneute Verkehrszählungen geplant. «Natürlich kann es sein, dass der Verkehr lediglich verlagert wird», sagte Gemeinderat Thierry Steiert (SP) auf eine entsprechende Frage. Das sei aber schwierig vorhersehbar. «Und eine Wunderlösung haben wir nicht.» Eine dritte Welle von baulichen Vorkehrungen nach den vor der Eröffnung umgesetzten Begleitmassnahmen zur Poyabrücke sowie den jetzigen zusätzlichen Massnahmen sei aber nicht vorgesehen. «Mit diesem Massnahmenpaket haben wir unsere Verpflichtung des Teilrichtplans erfüllt», sagte Thierry Steiert.

Auf Busse umsteigen

Was die Stadt aber vorantreiben möchte, sind die langfristigen Massnahmen. Dazu gehören etwa ein Parkplatzkonzept im gesamten Agglomerationsgebiet, die Steigerung der durchschnittlichen Fahrgeschwindigkeit der Busse, ein Park-and-ride-Konzept sowie Mobilitätspläne. Ebenfalls soll das Netz für die sanfte Mobilität verdichtet werden.

Auf der Agy-Ebene entstehe ein neues Quartier, das zusätzlichen Verkehr generieren werde, sagte Thierry Steiert. «Um dies meistern zu können, müssen wir die Leute dazu bringen, nicht mehr das Auto zu nehmen, sondern vermehrt auf Busse oder die sanfte Mobilität umsteigen.»

Reaktionen: «Wir sind positiv enttäuscht»

S eit seiner Gründung kurz vor der Eröffnung der Poyabrücke hat sich das Bürgerkomitee JurAction sehr kritisch zur Verkehrspolitik der Stadt geäussert. Nicht so zu den gestern präsentierten Massnahmen, die den Verkehr auf der General-Guisan-Allee reduzieren sollen. «Wir sind positiv enttäuscht», sagte Mitglied Philipp Solf gestern auf Anfrage. «Positiv, weil wir beeindruckt sind vom guten Willen der Stadt, den Verkehr zu reduzieren.» Die Enttäuschung begründete Solf damit, dass diese zusätzlichen Massnahmen erst jetzt umgesetzt würden. Die Stadt hätte die neuen Verkehrsflüsse antizipieren und die Massnahmen schon vor der Eröffnung der Poyabrücke realisieren können, so Solf.

«Wir sind zufrieden», sagte Isabelle Teufel, Präsidentin des Quartiervereins Jura-Torry-Miséricorde. «Wir werden keine der geplanten Massnahmen anfechten.» rb

Massnahmen

Eine Ampel, ein Poller und Verengungen

Acht Massnahmen sollen den Verkehr auf der General-Guisan-Allee reduzieren: 1. Anpassung derProgrammierung der Ampelnbei der Kreuzung St.-Theres-Strasse/Jurastrassemit dem Ziel, dass weniger Leutevon der St.-Theres-Strasse Richtung Stadtzentrum abbiegen und umgekehrt. 2.Erhöhung eines Strassenabschnittsan der Guisan-Allee. Der Abschnitt beinhaltet die Bushaltestelle «Guisan», die auf die Fahrbahn verschoben wird, sowie den Fussgängerstreifen, der neu von einer Ampel geregelt wird. 3. Bau einerInselauf der General-Guisan-Allee beim Beginn des Velostreifens. 4. Einrichtung einesversenkbaren Pollersauf der St.-Agnes-Strasse und Fahrverbot zu Stosszeiten und in der Nacht (Fahrverbot liegt in der Kompetenz des Kantons). 5.EinseitigeVerengungauf der Höhe der Hausnummer 28 der Guisan-Allee. 6. Auf der Höhe der Hausnummer 18 einebeidseitige Verengung. 7. Anpassung derProgrammierung der Ampelnbei der Kreuzung zur General-Guisan-Allee mit dem Ziel, den Autos auf der Guisan-Allee weniger «grüne» Zeit zu gewähren (Kompetenz des Kantons). 8. Einrichtung einesVelostreifensbeim Aufstieg auf der Stadtbergstrasse. Weitere mögliche Massnahmen wären eine Tempo-30- oder Begegnungszone auf dem Plateau St. Leonhard (Kompetenz des Kantons) oder eine Ampel bei der Kreuzung Mettetlet. Die Massnahmen kosten voraussichtlich 300 000 Franken. rb

 

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