Untertitel: Sicoop-Siedlung im Schönberg feiert 35-jähriges Bestehen
Autor: Von JEAN-LUCBRÜLHART
Die 200 Wohnungen der Sicoop-Genossenschaft Schönberg wurden in den 1970er-Jahren im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus erstellt – mit der Aussicht auf die Stadt einerseits und dem Blick auf ländliches Gebiet andererseits, an einmaliger Lage. Der Architekt Jean Pythoud wollte bereits damals mit der Erschliessung der Gebäude den Kontakt unter den Bewohnern fördern.
Hohe Fluktuation
Die Siedlung an der Vieux-Chênes-Strasse zeichnet sich seit Beginn durch eine gute Durchmischung seiner Bevölkerung aus. In den vergangenen Jahren kam das Quartier aber dem schlechten Image des Schönberg-Quartiers gerecht: Vandalismus, Streitereien zwischen den Bewohnern, hoher Ausländeranteil, häufige Wohnungswechsel und drogenabhängige Mieter. «Die Siedlung wird von der Stadt und der Polizei vernachlässigt», sagt Christoph Allenspach, Generalrat und seit 20 Jahren ebenfalls Bewohner der Siedlung.
Sprachkurse für Migranten
Eine Gruppe von Mitbewohnern wollte die herrschenden Bedingungen nicht weiter hinnehmen und hat deshalb ein Quartierbüro initiiert. Unterstützt durch eine engagierte Mietergruppe wurde so ein Integrationsprojekt mit vier Schwerpunkten gestartet: regelmässige Aktivitäten für Kinder, Deutsch- und Französischkurse für Migrantinnen und Migranten (mit einem Hütedienst für Kinder), monatliche Aktivitäten für die Erwachsenen und die Bildung eines Netzes mit Kontaktpersonen.
Um das 35-jährige Jubiläum der Siedlung gebührend zu feiern, wurden für Kinder, Jugendliche und Erwachsene bis zum Samstag Angebote organisiert. Sie reichen von Zirkusateliers über eine Disco bis hin zu einem interkulturellen Buffet und afrikanischen Musikdarbietungen.