Die kantonale SVP kritisiert die Wahl von Philipp Müller in den Verwaltungsrat des Freiburger Spitals (HFR). «Dies war ein rein politischer Entscheid», beanstandete Parteipräsident Ruedi Schläfli in einem Communiqué. Müller sei als Verwaltungsdirektor des Lausanner Universitätsspitals eine Woche nach der Wahl seiner Gattin Cesla Amarelle (SP) in den Waadtländer Staatsrat am 22. Mai zurückgetreten – wohl mit der Absicht, Interessenkonflikte zu vermeiden. Schläfli fragt sich, ob bei dieser Ernennung alle Möglichkeiten in Betracht gezogen wurden. Auch die Kommunikation des Staatsrats kritisiert er. Der Verwaltungsrat scheine erst nach der Presse informiert worden zu sein.
Antoine Geinoz, Generalsekretär der Direktion für Gesundheit und Soziales, wies die Vorwürfe auf Anfrage zurück. Der Verwaltungsrat sei bereits im Juni informiert worden, die Presse erst Ende Juli. Die Wahl Müllers habe mit Parteipolitik nichts zu tun. Müller sei mit seinen administrativen und finanziellen Kompetenzen sowie seinen Kenntnissen des Spitalwesens schlicht der geeignetste Kandidat gewesen. Auch einen Interessenkonflikt sieht Geinoz nicht, da man sowieso mit den Spitälern in Lausanne und Bern zusammenarbeite. Seitens des HFR wollte niemand den Entscheid kommentieren.