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Ein Restaurator mit ruhigen Händen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Altäre, Wand- und Glasmalereien, Statuen und Ölgemälde tragen zur Schönheit der Kathedrale St. Nikolaus in Freiburg bei. Gleichzeitig sind sie auch Zeugen der langen Geschichte, die die Kathedrale hinter sich hat. Restaurator Christoph Fasel lässt seinen fachkundigen Blick im Innern der Kathedrale schweifen. «Es ist sofort ersichtlich, dass beispielsweise die Altäre der Seitenschiffe erst im 18. Jahrhundert eingebaut wurden.» Das zeige der Stuckmarmor, der für die Altäre verwendet wurde. Stuckmarmor–ein Imitat der echten Marmors aus Gips und Holz–kam erst ab dem 18. Jahrhundert zur Anwendung.

Offengelegte Geschichte

Der Taferser Christoph Fasel arbeitet seit sieben Jahren regelmässig in der Kathedrale. «Es ist ein spezieller Ort, vor allem wegen dem Alter der Kathedrale.» Bei der Arbeit wurde dem Restaurator gewahr, welchen Wandel die Kathedrale schon durchgemacht hat; die verschiedenen Umbauphasen werden ersichtlich, und die lange Geschichte des Gotteshauses zeigt sich. «Es entsteht ein besonderer Bezug, wenn man über längere Zeit an einem Ort arbeitet», betont er. Die Atmosphäre in der Kathedrale trägt dazu bei. «Wenn die Domherren am Morgen zum Beten kamen, mussten wir immer leise arbeiten und aufpassen, dass wir nichts fallen lassen.» Daran habe er sich jedoch schnell gewöhnt. «Ich bin immer sehr aufs Objekt konzentriert.»

Wenn Christoph Fasel wie jetzt gerade keinen Auftrag in der Kathedrale zu erledigen hat, besucht er sie dennoch gelegentlich. «Es nimmt mich wunder, ob es Veränderungen gibt.»

Sichtbare Eingriffe

Auch der Restaurator hat in der Kathedrale Spuren hinterlassen. Er hat unter anderem Wandmalereien in der Sakristei und vier Altäre in den Seitenschiffen restauriert. «Es sind Eingriffe, die für die nächsten Jahre sichtbar bleiben.» Umso wichtiger also, dass der Restaurator sorgfältig arbeitet. «Es braucht alles viel Geduld», sagt Christoph Fasel.

Am «Altar vom Allerheiligsten Sakrament» von 1753 im vordersten rechten Seitenflügel galt es beispielsweise, das Gehäuse aus Stuckmarmor, das Ölgemälde und die Goldornamente zu restaurieren. Ausser dem Gehäuse hat Christoph Fasel alles abmontiert und in sein Atelier transportiert. «Die Demontage und der Transport ist sehr heikel», erzählt der 39-Jährige. «Die Materialien müssen sehr sorgfältig behandelt werden.»

Die goldenen Ornamente, die das Ölgemälde umrahmen, sind schwierig zu reinigen, da das Blattgold wasserlöslich ist. Christoph Fasel zeigt, dass auch der Fleiss der Putzfrauen auf die Ornamente gewirkt hat: Es ist deutlich zu erkennen, wo der Lappen regelmässig darüberfährt, dort ist das Blattgold abgerieben und der darunterliegende Holzschnitz ist ersichtlich–dies auch nach der Restaurierung. «Die Ornamente habe ich mit einem Lösemittel gereinigt, aber nur vereinzelt Stellen mit Blattgold retuschiert», erläutert er die gängige Praxis.

Reversible Arbeit

Herausforderungen bei der Arbeit seien unter anderem, dass bei so hohen Gebäuden wie der Kathedrale vieles schwierig einzuschätzen sei, da die Objekte nur von unten besichtigt werden können.

Fasel zeigt auf eine Engelsstatue, die hoch oben am Abendmahlsaltar angebracht ist. «Als wir diese herunternahmen, fanden wir erst einmal eine riesige Staubschicht vor», erinnert er sich. Auch das Gemälde an diesem Altar, ein Ölgemälde auf Textil, war anspruchsvoll zu restaurieren. Da es so gross ist, benötigte der Künstler zwei Tücher, die in der Mitte zusammengenäht sind. «Wir mussten beim Rausnehmen und beim erneuten Einsetzen aufpassen, dass nichts bricht.»

Es gehe auch immer darum, keine Folgeschäden zu hinterlassen. Christoph Fasel ist zudem wichtig, dass seine Eingriffe reversibel sind. «Auch die Retuschen altern.» Für die nächsten 50 Jahre wird an seiner Arbeit wohl nichts verändert, danach ist es aber gut möglich, dass sich wieder Restaurateure ans Werk machen und das Innere der Kathedrale erneuern.

Sommerserie

Die Kathedrale und ihre Schätze

2012 feiert das Freiburger Domkapitel St. Nikolaus sein 500-jähriges Bestehen: Am 20. Dezember 1512 erhielt es von Julius II. die päpstliche Anerkennung. Aus Anlass des Jubiläums erzählen die FN diesen Sommer Geschichten und Geschichtliches rund um das Domkapitel und die Kathedrale. cs

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