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Ein Schritt zur Chancengleichheit

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Autor: Carolin Foehr

Er habe die Situation selbst erlebt: Ein Vater, seit einigen Jahren in der Schweiz wohnhaft, der mit dem Berufswunsch des Sohnes nichts anfangen konnte. Wäre es nach dem alten Herrn gegangen, wäre der Sprössling Mechaniker geworden. Aber Automatiker, das sollte er auf keinen Fall lernen: «Soll er denn den ganzen Tag im Laden rumstehen?» Der Vater hatte irrtümlich angenommen, der Sohn wolle Elektronikverkäufer werden.

Neues Angebot

Bernard Tétard schmunzelt, während er die Geschichte erzählt. «Sie sehen, wie wichtig es ist, Migrantenfamilien unser Berufs- und Ausbildungssystem zu erklären», fügt er hinzu. Deshalb hat er keine Sekunde gezögert, als Jean-Pierre Siggen, Präsident des Verbandes «Forum der Berufe», ihn im November um seine Mitarbeit bat. Die Organisatoren wollten an der dritten Ausgabe der Berufsmesse Start!, die gestern eröffnete (siehe Kasten), ein neues Angebot für Migranten schaffen.

Entstanden ist ein Tag, der den vier grössten ausländischen Gemeinschaften im Kanton gewidmet ist. Am kommenden Samstag bietet die Berufsmesse im Forum Freiburg spezielle Führungen auf portugiesisch, albanisch, türkisch und englisch an. Die Mitveranstalterin Caritas organisiert zudem im Rahmen der Integrationsmassnahmen für Flüchtlinge Rundgänge auf arabisch, somalisch und tigrinisch.

Infos in eigener Sprache

Als kantonaler Delegierter für Integration sei er «natürlich sehr erfreut» gewesen über die Initiative – «besonders, weil sie aus der Wirtschaftsbranche kam». Das Echo aus den Migrantenvereinen, in denen er mit eigens übersetztem Infomaterial für das Forum geworben hat, sei ebenso positiv gewesen. «Viele fanden es toll, dass speziell an die Ausländer gedacht wird», sagt Tétard.

Ziel ist es, die Messe unter den Eltern bekannter zu machen und ihnen die Möglichkeiten der Berufsbildung aufzuzeigen. «In manchen Familien herrscht noch immer ein Berufsverständnis vor, wie wir Schweizer es aus den fünfziger Jahren kennen», erklärt Tétard, – nämlich jenes, das sagt: «Dein Handwerk lernst du durch Erfahrung». Wie wichtig Berufsbildung und Abschlusszeugnisse in der heutigen Gesellschaft seien, müssten die Eltern erst lernen. «Das ist ein weiterer Schritt zur Chancengleichheit», sagt der Delegierte überzeugt.

Die Situation im Kanton Freiburg ist keineswegs alarmierend. Jugendliche mit Migrationshintergrund, die ihre Schulzeit mehrheitlich oder vollständig im Kanton absolvierten, hätten nicht mit mehr Problemen zu kämpfen als ihre Schweizer Schulkollegen, sagt Marc Chassot, Dienstchef des Amtes für Berufsberatung und Erwachsenenbildung (BEA). Die Anzahl der Schüler in den einjährigen Integrationsklassen, die zu einer Ausbildung oder Lehrstelle führen sollen, liege in den letzten Jahren konstant bei rund 120.

Erfolg auf lange Sicht

Auf mögliche Besucherzahlen angesprochen, bleibt Bernard Tétard realistisch: «Ich denke nicht, dass wir überrannt werden.» Für ihn wird der Erfolg des Angebotes aber sicher ab der nächsten Ausgabe sichtbar werden: «Dann werden viel mehr Start! kennen und sich trauen, ins Forum zu kommen.»

Forum der Berufe: Eintritt frei. Samstags Rundgänge auf portugiesisch (9 und 14 Uhr), albanisch (9.30 und 14.30 Uhr), türkisch (10 und 15 Uhr), englisch (10.30 und 15.30 Uhr). Infos: www.start-fr.ch.

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