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Ein Schritt zurück in die Zukunft

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Samira Sulser ist keine jener Spielerinnen, die beim TS Volley Düdingen im Fokus der Aufmerksamkeit stehen. Mit 187 cm Körperlänge ist sie zwar die grösste Spielerin des Teams, obenaus schwingt die 23-Jährige indes nur selten. Das liegt nicht etwa daran, dass sie volleyballtechnisch nicht auf der Höhe wäre, sondern daran, dass Sulser im Team der Power Cats die Rolle einer Ergänzungsspielerin inne­hat. Hinter Sabel Moffett und Kerley Becker ist die St. Gallerin die Nummer 3 auf der Position der Mittelblockerin. Sie kommt dann zum Einsatz, wenn es ihren Teamkolleginnen auf dem Feld nicht läuft oder wenn sie ausfallen.

Raus aus der Komfortzone

Die Rolle der Ergänzungsspielerin hat Sulser bewusst ­gewählt, sie hätte es auch anders haben können. Denn in Franches-Montagnes, wo sie letzte Saison gespielt hat, gehörte sie zum Stammsechser. Sie stand regelmässig auf dem Feld und hätte im Jura auch in dieser Saison eine tragende Rolle einnehmen können. Doch die Nationalspielerin zog einen Wechsel zu Düdingen vor. Sie verliess ihre Komfortzone, wohl wissend, dass sie sich bei den Power Cats in der Teamhierarchie würde hintanstellen müssen. «Düdingen ist besser aufgestellt als Franches-Montagnes, das Trainingsniveau ist intensiver und besser», erklärt Sulser ihren Entscheid. «Sabel und Kerley sind sehr erfahrene Mittelblockerinnen, von ihnen kann ich megaviel lernen. Ich brauchte den Wechsel nach Düdingen, um in meiner Karriere nochmals einen Schritt vorwärts zu machen.»

Eine Karriere, die im Alter von elf Jahren angefangen hat. Aufgewachsen im sankt-gallischen Trübbach, der Heimat der Tennislegende Martina Hingis, spielte Sulser anfangs beim VBC Weite nur zum Plausch. «Erst im Alter von achtzehn habe ich angefangen, mehrmals pro Woche zu trainieren.» Von da an ging alles sehr schnell: Zwei Jahre später gab sie mit Aesch-Pfeffingen bereits ihr Debüt in der NLA und wurde mit den Baslerinnen Schweizer Vize-Meister. Über Franches-Montagnes fand Sulser schliesslich zu den Power Cats. «Mir gefällt die familiäre Atmosphäre in Düdingen», sagt sie. «Ich spiele am besten und am befreitesten, wenn ich mich wohlfühle.» Das sei in den letzten Jahren bei anderen Vereinen nicht immer der Fall gewesen. «Meist war es eher eine rein berufliche Zusammenarbeit, jede Spielerin hat ein bisschen für sich geschaut. Hier in Düdingen sind wir eine verschworene Truppe. Jede stellt das Team in den Vordergrund. Das ist unsere grosse Stärke.»

Viel positive Energie

Dass Düdingen mit Sulser überhaupt eine dritte Mittelblockerin engagiert hat, ist den Erfahrungen des Vorjahres geschuldet, als man nur zwei Mittespielerinnen im Kader hatte. «Wir hatten Glück, dass Sabel und Kerley verletzungsfrei blieben, ansonsten hätten wir ein Problem gehabt», erklärt Trainer Dario Bettello. «Das Risiko wollten wir diese Saison nicht erneut eingehen.»

Eine weise Entscheidung, wie der bisherige Meisterschaftsverlauf gezeigt hat. Denn Kerley Becker ist in den vergangenen Wochen bereits zum zweiten Mal für längere Zeit ausgefallen. Ihr Ersatz, Samira Sulser, stand bereit. Sie fügte sich hervorragend ins Team ein und sammelte regelmässig Punkte. Auf dem Feld ist Sulser (noch) nicht die Spielerin, die lautstark dirigiert und ihre Kolleginen mitreisst. Mit ihrer sympathischen und aufgestellten Art bringt sie aber viel positive Energie auf das Feld. «Wenn jemand einen Punkt macht, kann ich mich riesig darüber freuen, was der Person auch wieder einen mega Motivationsschub gibt.»

«Mit Ausnahme des Spiels in Neuenburg bin ich mit meinen Leistungen ziemlich zufrieden», sagt die 23-Jährige. Das sieht auch Trainer Bettello so. «Samira ist eine harte Arbeiterin und hat grosse Fortschritte gemacht. Sie hat aber auch noch viel Entwicklungspotenzial.» Vor allem im taktischen Bereich und bei der Physis müsse sie noch zulegen. «Im Block bin ich noch zu passiv», gibt sich Sulser, die an der Eidgenössischen Hochschule in Magglingen Sportwissenschaft studiert, selbstkritisch. «Ich muss mehr übers Netz, damit ich direkte Punkte mache. Und ich kann das Spiel noch nicht so gut lesen wie Sabel und Kerley und bewege mich entsprechend weniger schnell am Netz als die beiden. Das hat viel mit der Erfahrung zu tun. Aber ich arbeite dran.»

«Ich brauchte den Wechsel nach Düdingen, um in meiner Karriere nochmals einen Schritt vorwärts zu machen.»

Zur Person

Samira Sulser

Geburtsdatum: 22.12.1995

Geburtsort: Vaduz, aufgewachsen in Trübbach SG

Beruf: Studentin Sportwissenschaften in Magglingen, Halbprofi im Volleyball

Position: Mittelblockerin

Grösse: 187 cm

Vereine: VBC Weite, Galina Schaan, Aesch-Pfeffingen, Franches-Montagnes, Düdingen; Mitglied des Schweizer Elite-Nationalteams seit 2015

Erfolge: Gewinn des Vize-Meistertitels mit Aesch-Pfeffingen 2017, Qualifikation mit der Nati für die EM 2020

NLA-Playoffs

«Wir wollen den Meistertitel»

Der TS Volley Düdingen steigt an diesem Wochenende als klarer Favorit in die Playoff-Viertelfinal-Serie (best of 3) gegen den VBC Cheseaux. In der Qualifikation hat er alle drei Begegnungen gegen das NLA-Schlusslicht glatt mit 3:0 gewonnen. Technisch, taktisch und von der individuellen Klasse her sind die Power Cats überlegen, und es gibt keinen Grund, warum das plötzlich anders sein sollte. «Wenn wir unsere gewohnte Leistung abrufen können, sollten wir die Hürde Cheseaux überwinden», ist Mittelblockerin Samira Sulser überzeugt. «Aber Sport ist unberechenbar. Es muss immer erst gespielt sein.»

Nur der Titel zählt

Mit dem Qualifikationssieg hat sich Düdingen im Kampf um den Meistertitel definitiv zum Favoriten erhoben. Zwar hält der Verein offiziell an seiner ursprünglichen Saisonzielsetzung fest und spricht weiterhin davon, einen Platz unter den ersten drei erreichen zu wollen. Hinter dieser Aussage dürfte allerdings mehr die Absicht stecken, den Druck, siegen zu müssen, vom Team zu nehmen, als dass man sich in Düdingen tatsächlich mit einem dritten Platz zufriedengeben würde. Denn eines ist klar: Im Jahr eins der Post-Volero-Ära – der langjährige Ligadominator und Schweizer Serienmeister spielt seit dieser Saison in der französischen Liga – zählt eigentlich nur der Meistertitel.

Die Voraussetzungen sind für Düdingen vielversprechend. Zum einen verfügt Dario Bettello, dessen Team im Sommer kaum Wechsel erfahren hatte, über die eingespielteste Equipe der Liga. Und zum anderen hat keiner der Konkurrenten in der bisherigen Meisterschaft vollauf überzeugen können. Die Power Cats haben als einziges Team der Liga jeden Gegner mindestens zweimal geschlagen.

Heimvorteil als Zünglein an der Waage?

Die Düdingerinnen haben jedenfalls Blut geleckt, wie Sulser bestätigt. Mit dem Vizemeistertitel oder gar mit Platz 3 wollen sie sich nicht zufriedengeben. «Wir wollen in den Final einziehen und diesen auch gewinnen.» Als grösste Gegner im Kampf um den Meistertitel sieht sie Aesch-Pfeffingen, Kanti Schaffhausen und Neuenburg. «Wir haben in dieser Saison gezeigt, dass wir niemanden fürchten müssen, wenn wir unser bestes Volleyball zeigen», sagt die St. Gallerin selbstbewusst. Das Selbstvertrauen ziehen Sulser und ihre Teamkolleginnen auch aus dem Sieg in der Qualifikation. «Dadurch haben wir in jeder Finalserie den Heimvorteil auf unserer Seite. Das kann ein entscheidender Vorteil sein, wenn man bedenkt, dass wir seit 15 Monaten vor unserem lautstarken Publikum nicht mehr verloren haben.»

Ob Düdingen seine gute Ausgangslage nutzen und seinen ersten Schweizer Meistertitel der Vereinsgeschichte gewinnen kann, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Spätestens am kommenden 26. April, wenn das fünfte und sicherlich letzte Spiel der Finalserie zu Ende sein wird, wird man wissen, ob Sulser und die Power Cats die hohen Erwartungen ihrer Fans erfüllen konnten.ms

Playoff-Viertelfinals

Düdingen heute gegen Chesaux

NLA. Playoff-Viertelfinals (best of 3). 1. Spiel: TS Volley Düdingen (1. der Qualifikation) – VBC Cheseaux (8.) heute 17.15 (Leimacker). 2. Spiel: VBC Cheseaux – TS Volley Düdingen So. 17.30. Ev. 3. Spiel: TS Volley Düdingen – VBC Cheseaux Mi. 20.00 (Leimacker).

Die übrigen Duelle: Sm’Aesch-Pfeffingen (2.) – Genf (7.). Kanti Schaffhausen (3.) . Franches-Montagnes (6.). Neuenburg UC (4.) – Lugano (5.).

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