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Ein Schulorchester mit langer Tradition

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Den ersten Kontakt mit seinem Instrument hatte der Freiburger Tubist Bertrand Galley als Schüler des Kollegiums St. Michael, als er, ohne die geringsten Vorkenntnisse, ins Blasorchester der Schule eintrat. Es war die Zeit, in der die «Fanfare du Collège» unter der Leitung des charismatischen Charles-Henri Bovet stand, der nicht nur Französischlehrer und diplomierter Hornist war, sondern sämtliche im Orchester vertretenen Instrumente beherrschte. Von 1968 bis 1992 führte Bovet unzählige Schülerinnen und Schüler an ihre Instrumente heran. Unter ihnen befand sich auch Bertrand Galley, der bis heute gerne an seine Anfänge in der Fanfare seiner Schule zurückdenkt.

 Jetzt ist Galley Präsident des Organisationskomitees, welches das Galakonzert zum 175-jährigen Bestehen der Fanfare vorbereitet. Dieses findet am Samstag in der Aula der Universität Miséricorde statt und vereint die rund 30 aktuellen Musikerinnen und Musiker der Fanfare mit ebenso vielen Ehemaligen–darunter auch Bertrand Galley. Er freue sich sehr auf das Konzert, weil es die grosse Tradition der Fanfare zum Ausdruck bringe, sagte Galley anlässlich einer Medienkonferenz.

 Für das Programm zeichnet Pierre-Etienne Sagnol verantwortlich, der die Fanfare seit 2004 leitet. Im Mittelpunkt steht ein Werk, das er eigens für den Anlass geschrieben hat: eine musikalische Interpretation von Jules Vernes «Reise zum Mittelpunkt der Erde», die der aktuellen Zusammensetzung der Fanfare angepasst ist. Das Werk sei passend, weil die Fanfare nicht nur selber viel reise, sondern weil das Jubiläum auch Anlass sei für eine Reise in die Vergangenheit des Orchesters, so Sagnol.

Die Landwehr als Gast

Ergänzt wird das Programm durch weitere Werke, die zeigen sollen, wie breit das Repertoire der Fanfare ist. Dieses reicht von der traditionellen Blasmusik über den Jazz bis zu zeitgenössischen Kompositionen. Den zweiten Teil des Konzerts bestreitet die Landwehr unter der Leitung von Isabelle Ruf-Weber. Dies sei kein Zufall, erklärte Bertrand Galley, denn die Fanfare des St. Michael habe in der Vergangenheit schon mehrmals mit der Landwehr zusammengearbeitet, so auch anlässlich des 125-Jahr-Jubiläums der Fanfare vor 50 Jahren.

Häufige Wechsel

Bei aller Tradition ist das gymnasiale Blasorchester doch fest in der Gegenwart verankert: Es steht ausschliesslich Schülerinnen und Schülern der Freiburger Kollegien offen (die meisten gehen im St. Michael zur Schule, einzelne aber auch im Heilig Kreuz oder im Gambach). So wechsle jedes Jahr rund ein Viertel der Gruppe, so Pierre-Etienne Sagnol. Das mache die Leitung dieses Ensembles zu einer besonderen Herausforderung, weil auch die Verteilung der Instrumente jedes Jahr anders sei. Die Anzahl Musikerinnen und Musiker schwanke zwischen 25 und 40. Im Gegensatz zu früher beherrschten die Jugendlichen ihre Instrumente in der Regel allerdings bereits gut, nähmen Unterricht und spielten auch in anderen Formationen.

Nicht zuletzt wegen dieses grossen Engagements werde es immer schwieriger, die Gymnasiasten zum Mitmachen zu bewegen, so Sagnol. Wer aber den Aufwand für die Fanfare, darunter eine wöchentliche Probe, auf sich nehme, profitiere davon fürs ganze Leben: «Die Fanfare bringt die Jugendlichen nicht nur musikalisch weiter. Sie ist eine Lebensschule, weil die Mitglieder auch organisatorisch Verantwortung übernehmen, zum Beispiel, indem sie sich im Vorstand engagieren.»

«Es macht viel Freude»

Zu diesen besonders engagierten Musikern zählt Alexandre Speierer. Der Viertklässler des Kollegiums St. Michael ist nicht nur Saxofonist in der Fanfare, sondern auch deren aktueller Präsident. Er spiele noch in zwei anderen Formationen, so dass der zeitliche Aufwand für die Musik gross sei. «Aber es ist auch sehr motivierend und macht viel Freude», so Speierer. Und er lerne dank der Musik Freunde fürs Leben kennen–auch in der Fanfare St. Michael.

Jubiläumskonzert:Sa., 17. Mai, 20 Uhr in der Aula Magna der Universität Miséricorde in Freiburg.

«Die Fanfare bringt die Jugendlichen nicht nur musikalisch weiter. Sie

ist eine Lebensschule.»

Pierre-Etienne Sagnol

Leiter der Fanfare

Geschichte

Von der «Musica Militaris» zur «Fanfare»

Die «Fanfare du Collège» hat ihre Anfänge im Jahr 1839 im damaligen Jesuitenpensionat. Nach der Niederlage im Sonderbundskrieg 1847 mussten die Jesuiten die Schule verlassen, und die neue radikale Regierung wandelte das Kollegium in eine Kantonsschule um. 1856 eroberten die Konservativen die Macht zurück und legten die Leitung des Kollegiums St. Michael wieder in geistliche Hände. Die Tradition der Schulmusik blieb dabei immer bestehen, auch wenn der Name änderte: von der «Musica Militaris» über die «Musique du Collège» bis zur «Fanfare». Von 1923 bis 1968 stand die Fanfare 45 Jahre lang unter der Leitung von Auguste Rody. Sein Schüler Charles-Henri Bovet brachte es von 1968 bis 1992 immerhin auf 24 Jahre. In seine Zeit fielen die Verkürzung der Schulzeit am St. Michael von acht auf vier Jahre, die Einführung von deutschen Klassen und die Zulassung von Mädchen. Dies veränderte die Zusammensetzung der Fanfare grundlegend. Von 1993 bis 2004 war Eric Conus Dirigent, seit 2004 obliegt die Leitung Pierre-Etienne Sagnol.cs

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