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Ein schweizerisches Nationalheiligtum

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Vorschau

Ein schweizerisches Nationalheiligtum

Im Rahmen einer Vortragsreihe zur Ausstellung über Franz Peter König spricht Thomas Lau am Donnerstag, 18. Januar, zum Thema «Die Friedensinsel – Von der Geburt der Schweizer Neutralität im Dreissigjährigen Krieg (1618 bis 1648)». Die Neutralität gilt bis heute als «schweizerisches Nationalheiligtum» und «kollektiver Erinnerungsort erster Güte». Der Referent ist Assistent am Lehrstuhl für Allgemeine und Schweizer Geschichte der Neuzeit an der Universität Freiburg.Thomas Lau beschäftigt sich in seinem Vortrag mit der Frage «Ab wann kann man von schweizerischer Neutralität sprechen?» – eine Frage, in welcher sich die Forschung uneins ist. Einig ist man sich nur in der Feststellung, dass die Nichtteilnahme am 30-jährigen Krieg einen wichtigen Zwischenschritt hin zu ihrer Ausgestaltung und rechtlichen Verankerung bildete.Die Schrecken dieses Krieges wurden in der Eidgenossenschaft ohne Zweifel mit Entsetzen wahrgenommen. Eidgenössische Augenzeugen wussten ihre Landsleute mit schauerlichen Berichten über die Umkehrung aller Werte und die Grausamkeiten der Bestie Mensch zu versorgen. Die Standesherren – das war rasch klar – hatten kein Interesse, an diesem Fest des menschlichen Irrsinns teilzunehmen. Ähnliches galt jedoch auch für viele ihrer deutschen Nachbarn. Nicht der fehlende Wille zum Frieden, sondern fehlende Mittel, den Frieden zu erhalten, waren das Problem. Um eben diese Mittel der Friedenserhaltung ebenso wie um die fortbestehenden Risiken doch noch in den Konflikt hineingezogen zu werden, geht es im Vortrag von Thomas Lau.Obwohl die Strukturen des archaischen Bündnisgeflechtes Schweiz tatsächlich der Vermeidung militärischer Konflikte entgegenkam, war auch der Faktor «Zufall» in erheblichem Masse dafür verantwortlich, dass die Schweiz inmitten eines von Krieg beherrschten Kontinents eine Insel des Friedens blieb. Dies hinderte die Zeitgenossen des späten 17. Jahrhunderts nicht daran, die Früchte ihres Glücks in der Retrospektive als Ergebnisse der Politik einer weisen Obrigkeit darzustellen. Der historische Mythos «Neutralität» hat hier zweifellos seine Wurzeln. Was viele Zeitgenossen zu Beginn des Jahrhunderts noch als feiges Zurückweichen verurteilten – nämlich die Nichtteilnahme an Konfessionskonflikten – wurde im Lichte der Verwüstungen des 30-jährigen Krieges zu einer Quelle politischer Reputation.FN/Comm.Freiburg, Museum für Kunst und Geschichte, Donnerstag, 18. Januar, um 18.30 Uhr.

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