Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Ein seltener Ersttagsbrief aus Murten wird versteigert

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Mit 65 Rappen war der Brief frankiert, den Henry Faucherre 1940 in Murten verschickte. Jetzt soll er mindestens 4000 Franken wert sein. Denn es handelt sich um einen Ersttagsbrief. Dieser wird bald versteigert.

Es war der 16. Juli 1940, als Henry Faucherre die Murtner Post aufsuchte. Dort gab er einen Brief auf, adressiert an sich selbst an seine Ferienadresse im Hotel Kreuz in Murten. Dieser Brief, versehen mit vier abgestempelten Briefmarken, wird am 3. Mai in Wil SG unter den Hammer kommen. Der Startpreis liegt gemäss einer Mitteilung des Auktionshauses Rapp bei 4000 Franken. Es handelt sich nämlich um einen Ersttagsbrief; also einen Brief, der am ersten Verkaufstag einer Briefmarke abgestempelt und verschickt wurde. Dass Ersttagsbriefe etwas Besonderes sind, sei dem damaligen Direktor des Verbands Schweizerischer Konsumvereine, heute Coop, als Briefmarkensammler bewusst gewesen.

Die vier zusammenhängenden Marken mit verziertem Rand wurden als Bundesfeierblock verkauft. Herausgegeben wurden sie von der Post zusammen mit dem Verein Schweizerische Bundesfeier-Spende, heute die Stiftung Pro Patria Schweiz. Verkauft wurde der Bundesfeierblock für fünf Franken, sagt Christian Feldhausen, Präsident des Freiburger Briefmarkensammlervereins – Union timbrologique fribourgeoise, und beruft sich auf den Schweizer Briefmarkenkatalog. Der Frankaturwert der vier Marken betrug jedoch total nur 65 Rappen. Der restliche Betrag, also der Taxzuschlag, wurde für eine Tat der Solidarität im Interesse des Landes verwendet, so die Angaben im Historischen Lexikon der Schweiz. Die Zuschläge des Briefmarkenblocks von 1940 kamen gemäss Pro Patria der Stiftung «Schweizerische Nationalspende für unsere Soldaten und ihre Familien» zugute.

Der Bundesfeierblock von 1940 sei heute praktisch nicht mehr zu finden, wirbt das Auktionshaus für die Versteigerung. Aufgrund des für die damalige Zeit stattlichen Preises sei der Block – im Vergleich zu den Briefmarken – viel seltener gekauft und nur ganz selten zur Frankatur eines Briefs verwendet worden, sagt Christian Feldhausen. Auch sei die Gültigkeit auf Ende November des jeweiligen Jahres begrenzt gewesen. «Danach waren die Marken für den Postverkehr nutzlos, und Briefe konnten mit ihnen nicht mehr frankiert werden.»

Enttäuschte Sammler und Erben

Für versierte Sammelnde hätten Ersttagsbriefe und die Briefmarken nicht nur einen Sammelwert, sondern auch Investitionscharakter, schreibt das Auktionshaus. Top-Briefmarken oder Briefe in bester Erhaltung seien eine langfristige Wertanlage. An den Auktionstagen vom 2. bis 4. Mai in der Stadt Wil werde nicht nur der Murtner Ersttagsbrief, sondern weitere rund 1200 Auktionslose mit Briefmarken versteigert. Der geschätzte Gesamtwert belaufe sich auf einige Millionen Franken.

Das Auktionshaus gibt zu bedenken, dass Ersttagsbriefe nicht generell einen Gewinn für die Sammlerinnen und Sammler versprechen. Jene, die aus der Zeit vor den 1960er-Jahren stammen, seien auch heute noch sehr gesucht, erklärt Christian Feldhausen. «Weil nur durch Zufall oder durch Sammler solche Briefe aufgegeben wurden, gibt es nur wenige davon.» Zwar habe die Post ab 1948 Ersttagsbriefe im Abonnement verkauft. Die Nachfrage habe erst ab den 1960er-Jahren deutlich zugenommen, und Ersttagsbriefe seien quasi zu einem Massenprodukt geworden. «Zum einen nahm der Wohlstand zu, wodurch mehr Sammler solche Briefe abonnieren konnten. Zum anderen dachten etliche Sammler angesichts der Preise, die für ältere Ersttagsbriefe gezahlt wurden, dass dies eine gute Wertanlage für die Altersvorsorge sein könnte.» Heute gebe es enttäuschte Gesichter bei Sammlern oder Erben: «Für Schuhkartons voll mit Ersttagsbriefen nach den 1960er-Jahren erhält man 10 bis 30 Franken.»

Viel über Geschichte lernen

Christian Feldhausen rät deshalb, das Briefmarkensammeln nicht als Wertanlage zu sehen, sondern als ein spannendes Hobby:

Briefmarken sind eine Art Visitenkarte von Ländern. In ihnen spiegelt sich das Wesen einer Nation wider.

Wer sich mit Briefmarken befasst, lerne sehr viel über Geschichte. Die ansprechenden Motive der Marken und der Sammeltrieb seien ebenfalls eine Motivation für dieses Hobby, das die Mitglieder des Freiburger Briefmarkensammlervereins betreiben. Immer am zweiten Montag eines Monats treffen sie sich um 19.45 Uhr im Hotel-Restaurant L’Escale in Givisiez, so der Präsident.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema