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Ein Sensler fordert Cristiano Ronaldo heraus

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In den letzten Jahren hatte Michel Aebischer als Profilbild bei WhatsApp meist ein Foto von Toni Kroos, seinem grossen Vorbild. Mittlerweile hat es der Sensler Fussballer ersetzt – durch ein Bild von sich selbst. Es zeigt Aebischer beim Einsatz im Champions-League-Spiel gegen Manchester United. Ein Zeichen, dass sich der 21-jährige aus Heitenried vom deutschen Weltstar emanzipiert hat? Michel Aebischer lacht. «Nein, nein, da steckt kein tieferer Sinn dahinter. Ich dachte einfach, es sei mal wieder an der Zeit, mein Profilbild zu ändern.»

90 Minuten im Old Trafford

Fakt ist: Michel Aebischer mischt nun selbst im Konzert der Grossen mit. Das Champions-League-Debüt der Young Boys im September im Stade de Suisse gegen Manchester United war gleichzeitig auch seine Premiere in der Königsklasse. Was ging ihm durch den Kopf, als er in der 59. Minute eingewechselt wurde? «Ehrlich gesagt: nicht viel. Aber nach dem Match, als ich Zeit hatte, darüber nachzudenken, realisierte ich, dass ein Bubentraum in Erfüllung gegangen war. Es ist speziell, plötzlich in einem Spiel dabei zu sein, wie ich es zuvor nur aus dem TV gekannt habe.» Und auf Gegner zu treffen, die er sonst ebenfalls nur am Bildschirm sieht. «Auf dem Feld sollte man das aber ausblenden können, und ich glaube, das gelingt mir ganz gut. Klar ist es speziell, plötzlich einen Paul Pogba vor sich zu haben, aber ich gehe gegen ihn genau gleich in die Zweikämpfe wie in einem Cupspiel gegen einen 2.-Ligisten.»

«Du kannst nicht sagen: Dieser Spieler ist technisch gut, der da ist schnell und dieser da physisch stark – jeder ist ganz einfach all das.»

Michel Aebischer

YB-Spieler

 

Nach einem Kurzeinsatz Anfang November in Valencia schlug vor zwei Wochen Aebischers nächste grosse Stunde. In Manchester stand er erstmals in einem Champions-League-Spiel in der Startformation, notabene im Old Trafford, einem der legendärsten Fussballstadien der Welt. «Ich erfuhr am Morgen vor dem Spiel davon. Tagsüber wechselten sich Nervosität und Vorfreude ab. Das Einlaufen ins Stadion war dann mit der Champions-League-Hymne und den 70 000 Fans tatsächlich sehr beeindruckend.» Aebischer machte seine Sache bei der knappen 0:1-Niederlage gut, spielte 90 Minuten durch. «Laufstark, technisch stark und taktisch clever» hätten die drei zentralen Mittelfeldspieler Djibril Sow, Sandro Lauper und Michel Aebischer agiert, sagte YB-Trainer Gerardo Seoane nach der Partie.

Aebischer bewies damit, dass er auf höchster Ebene mithalten kann. Dennoch ist er vom Niveau der Champions League beeindruckt. «Das Tempo und die Technik, über die jeder Spieler verfügt, sind aussergewöhnlich. Du kannst nicht sagen: Dieser Spieler ist technisch gut, der da ist schnell, und dieser da physisch stark – jeder ist ganz einfach all das.»

Heute in der Startelf

Heute nun wird Aebischer, der aller Voraussicht nach in der Startformation stehen wird, allerdings auf einen treffen, der alles noch ein bisschen besser kann, als all die anderen: Cristiano Ronaldo. Der Starspieler von Juventus Turin lässt sich auf seiner Jagd nach Toren und Rekorden einen Einsatz in Bern nicht nehmen. Was bedeutet es Aebischer, gegen CR7, den derzeit vielleicht besten Fussballer der Welt, zu spielen? «Persönlich, ehrlich gesagt, nicht viel», sagt der Heitenrieder, der ein Fan der deutschen Nationalmannschaft ist, nicht unbedingt von Cristiano Ronaldo. «Aber ja, cool wäre es natürlich schon, einem solchen Weltstar gegenüberzustehen.»

Das Gruppenspiel gegen Juventus Turin ist für YB vorerst das letzte Spiel in der Champions League. Die Berner werden die Gruppe unabhängig vom heutigen Resultat als Vierte und Letzte abschliessen und ausscheiden. «Natürlich machen diese Spiele uns allen Lust auf mehr. Wir haben eine super Gruppe erwischt, drei tolle Stadien gesehen und tolle Erlebnisse gemacht.»

Der nächste Schritt solle nun der erste Sieg in der Königsklasse sein. Sollte das nicht heute gegen Turin gelingen, dann nächste Saison, in der ­Aebischer und YB alles daran setzen werden, sich wieder für die Champions League zu qualifizieren. Am liebsten wäre ­Aebischer dann ein Duell mit Real Madrid, gegen sein Idol Toni Kroos. «Das wäre natürlich der Traum.»

Keine Wechselgedanken

Auch deshalb kommen beim Sensler, der noch bis 2021 bei den Bernern unter Vertrag steht, keine Wechselgedanken auf. Selbst wenn er bei so ziemlich allen anderen Clubs in der Schweiz wohl als Stammspieler gesetzt wäre, bei YB wegen der starken Konkurrenz hingegen noch nicht. Zwar stand er in den Partien gegen Basel und Thun wegen der Verletzung von Djibril Sow zuletzt auch in der Super League zweimal in der Startelf. Insgesamt war er aber bloss in 6 von 17 Meisterschaftsspielen in der Anfangsformation. Weitere sechs Mal wurde er eingewechselt. «Ich spiele beim besten Team der Schweiz und komme regelmässig zum Einsatz. Warum sollte ich zu einem anderen Club wollen?», fragt Aebischer. «Etwas überspitzt ausgedrückt: Was würde es bringen, zu einem Club zu gehen, bei dem ich immer durchspiele und dafür immer verliere? Ich bin überzeugt, dass ich mich bei den Young Boys optimal weiterentwickeln kann.»

Mit seinen Fortschritten im Jahr 2018 ist er zufrieden. «Unter anderem bin ich torgefährlicher geworden», so der Mittelfeldspieler, der in seinen 12 Super-League-Einsätzen in dieser Saison vier Tore erzielt und drei vorbereitet hat.

Am meisten Verbesserungsbedarf sieht er im körperlichen Bereich. «Die Physis ist immer ein Thema, die Stabilität im Körper. Und ich bin jetzt auch nicht gerade der Breiteste», so der 182 Zentimeter grosse und 74 Kilogramm schwere Heitenrieder. Immerhin im übertragenen Sinn dürfte die Brust Aebischers mit jedem weiteren Einsatz in der Champions League breiter und breiter werden.

 

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