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Ein Sternmarsch zu Xane

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Wenn Jugendfreundinnen, Liebhaber, Wohnungsvermieter, die Frauenärztin, der Ehemann, der Sohn, die Stieftochter, zufällige Bekannte und die Hauptdarstellerin persönlich sich zu ein und derselben Frau äussern, resultiert ein differenziertes Porträt. Aus der Perspektive ihrer Nächsten und Vertrauten beschreibt Eva Menasse in je einem Kapitel eine Episode aus dem Leben von Roxane Molin. Entsprechend vielfältig, je nach Wahrnehmung der Beschreibenden, gestalten sich diese Geschichten. Jedes Kapitel könnte als eigener Roman weitergeschrieben werden.

Wer ist Xane?

Durchaus nicht immer liebevoll, aus der Sicht der Freundinnen nicht ohne Neid, im Falle der pubertierenden Stieftochter gar hasserfüllt, wird die Protagonistin von ihrer Entourage wahrgenommen. Nicht in jedem Kapitel spielt Xane die Hauptrolle, zuweilen wird beinahe ein «Wo-ist-Walter- respektive -Xane-Spiel» daraus. Einzelne Szenen sind köstlich beschrieben, etwa wenn die Frauenärztin aus dem Fenster guckt, nachdem sie Xane über deren Schwangerschaft unterrichtet hat: «Draussen auf dem Parkplatz wirft eine Frau plötzlich etwas hoch in die Luft, vermutlich ein Handy. Die Frau fängt es auf und springt selbst in die Höhe, den rechten Arm mit dem Telefon im Triumph nach oben gereckt. Im Sprung klatscht sie sekundenkurz die Fusssohlen zusammen, wie ein Akrobat oder Zirkusclown.»

Eva Menasse skizziert eine Frau, der man gerne begegnen würde, ja, man würde sie sich zur Freundin wünschen. Die Beschreibungen zeichnen Frische und Frechheit aus, ganz wie es der Hauptdarstellerin zusteht. Die Darstellungen aus unterschiedlichen Sichtweisen fügen sich wie Mosaiksteinchen zu einem farbenprächtigen Ganzen.

Was sind Quasikristalle?

Die Erzählstruktur ähnelt den titelgebenden Quasikristallen, die nicht klar symmetrische, sondern scheinbar ungeordnete Strukturen aufweisen. Der/die naturwissenschaftlich Interessierte findet mittels Internetrecherche mühelos entsprechende Informationen. Ein erklärendes Kapitel im Buch wäre aber hilfreich.

Eva Menasse:«Quasikristalle». Roman. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2013, 427 S.

Silvia Häcki-Eggimannist Erwachsenenbildnerin.

Zur Person

Journalistin und Kulturkorrespondentin

Eva Menasse, 1970 in Wien geboren, hat als Journalistin beim österreichischen Nachrichtenmagazin «Profil» gearbeitet, bevor sie Redakteurin der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» wurde. Seit 2003 lebt Eva Menasse als Kulturkorrespondentin und freie Schriftstellerin in Berlin. Von ihr bereits erschienen sind ihr Debütroman «Vienna» und ihr Erzählband «Lässliche Todsünden».she

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