Autor: Pascal Jäggi, Nicole Jegerlehner Und Carole Schneuwly
Ob Tierfreunde, Sozialarbeiter oder Lokalpolitiker: Das zu Ende gehende Jahr hatte für alle Themen zu bieten, die so schnell nicht aus den Schlagzeilen verschwanden – und uns wohl auch im 2010 beschäftigen werden.
Storch Max
Erst die Wirtschaftskrise, dann die Libyenaffäre, und schliesslich wird Leo «Schmachtblick» Ritzmann auch noch «Popstar»: 2009 gabs wahrlich nicht viel zu lachen. Zum Glück haben wir Störchin Max, die die Welt ein bisschen besser macht. 2009 hat sie ihren zehnten Geburtstag gefeiert und aus diesem Anlass ein eigenes Buch, eine neue Vitrine im Naturhistorischen Museum und einen Storchenpark erhalten. Ah nein, Letzteres war ja nur der Aprilscherz der einzigen deutschsprachigen Tageszeitung im zweisprachigen Kanton Freiburg. So oder so hatten wir viel Freude mit Max und freuen uns auf die nächsten zehn Jahre!
Marly Sympa
In diesem Jahr sah man Marly vor lauter Sympa kaum. Die Jugend- und Integrationsarbeit der Gemeinde gilt schon lange als vorbildlich (zum x-ten Mal: seit 1985) und wurde nun mit Preisen überhäuft. Verkehrsprobleme, hohe Defizite, Platzmangel in den Schulhäusern, Streitereien zwischen General- und Gemeinderat (bei Annelyse Meyer und Marly-Voix gar innerhalb derselben Partei) traten in den Hintergrund. Der omnipräsente, aber bescheidene Jugendarbeiter Michel «Super-Mitch» Favre hätte sicher auch für diese Problemchen Lösungen parat.
Abfall in den Quartieren
Eigentlich sind die Stadtfreiburger gemütliche Leute. Das Zentrum verstopft mit Autos vom Land? Wir gehen eh zu Fuss. Zu viel Lärm am Wochenende? Wir waren auch mal jung. Theater ums Budget? Sind doch amüsant, diese Politiker. Sie wollen Ihre Flaschen vor 7 Uhr morgens entsorgen? Kein Problem. Aber wehe, wir erwischen Sie nach 20 Uhr! Da wird kurzer Prozess gemacht. Professionelle illegale Entsorger meiden das Perollesquartier: die Einheimischen belassen es hier nicht bei bösen Worten. Der Schönberg hat aufgerüstet: Söldner halten ab vom ausserzeitlichen Müllentsorgen oder wildem Haushaltabfallliegenlassen. Da die Stadtväter und -mütter andere Sorgen haben, wird dieses Thema auch 2010 todsicher an jeder Quartiervereinsversammlung wieder auftauchen.
Die Poyabrücke
Der erste Spatenstich zur Poyabrücke fand im November 2008 statt – sonst würden die Bundesmillionen nicht fliessen. Auch Mitte November 2009 kündigte das Bauamt an, der Baubeginn der Brücke stehe kurz bevor. Und Sie können darauf zählen: Im 2010 werden wir die Baustelle nochmals feierlich eröffnen. Dann wird hoffentlich der erste Pfeiler gebaut. Und wenn nicht, machts auch nichts. Denn keine Baustelle wird so schön eröffnet wie die der Poyabrücke.
Die Agglomeration Freiburg
Stell dir vor, die Agglo existiert, und keiner merkts. Neue Büros sind da, Sitzungen werden abgehalten, alte Vereinigungen aufgelöst und neue gegründet. Aber was geht konkret? Die bisherige Delegierte des Wirtschaftsnetzes, Florence Cauhépé, mag ihren neuen Vertrag nicht und hat ihren Anwalt eingeschaltet. Das Düdinger Vorstandsmitglied André Schneuwly bemüht sich, seiner skeptischen Bevölkerung die Vorteile der Agglo-Mitgliedschaft aufzuzeigen. Bloss – Konkretes kann er bisher nicht vorweisen. Wir sind gespannt auf die ersten Auswirkungen des Projekts Agglomeration. Vielleicht klappts ja im neuen Jahr?