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Ein Stück der Nebenfiguren

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Es gibt unzählige epische, dramatische und filmische Adaptionen von William Shakespeares «Romeo und Julia». Eines ist vielen gemein: Nach dem tragischen Tod des Liebespaares endet die Geschichte. Nicht so in der neusten Produktion des Jungen Theaters Freiburg (siehe Kasten). Mit dem Stück «After Juliet» der schottischen Schriftstellerin Sharman Macdonald hat die deutsche Theatergruppe der drei Freiburger Kollegien St. Michael, Heilig Kreuz und Gambach einen besonderen Zugang zum Stoff gewählt.

Die beiden Liebenden sind bereits tot, ihren Helfern wird der Prozess gemacht. Im Mittelpunkt des Geschehens steht Julias Cousine Rosaline aus der Familie der Capulets. Auf sie hatte Romeo Montague ein Auge geworfen, bevor er Julia begegnete; Rosaline kann sich nicht damit abfinden, dass ihr einstiger Verehrer sich wegen Julia umgebracht hat. Dass nun Romeos bester Freund Benvolio um sie wirbt, interessiert sie nicht; ebenso wenig, wie sie die von oben bestimmte Waffenruhe zwischen den Capulets und den Montagues gutheisst. Wo bleibt die besondere Identität der Capulets, fragt Rosaline, wenn die Feindschaft und die Kämpfe aufhören, das Heldentum verloren geht und die beiden verfeindeten Familien zu normalen Bürgern werden?

Mehr Text als Handlung

«Man muss das Stück mindestens zwei Mal sehen», sagt Robb Correll, unter dessen Leitung die 17 Gymnasiastinnen und Gymnasiasten das Stück einstudiert haben, nach der ersten Aufführung vor Kollegiumsschülern. «Es gibt einige versteckte Perlen im Text.» Aber nicht nur den Zuschauern verlange das Stück einiges an Aufmerksamkeit ab, sagt Correll. Auch die Schauspieler habe es gefordert. «Es ist nicht durch die Handlung der Figuren bestimmt, sondern vielmehr durch deren Charakter», erklärt der gebürtige Amerikaner. Für die Schauspielerinnen und Schauspieler, von denen etwa zwei Drittel bereits in der letztjährigen Inszenierung mitgespielt haben, sei es ohne viel Handlung schwieriger, die Figuren authentisch und nicht gespielt wirken zu lassen. «Es gibt manche, die das von Natur aus intus haben. Andere mussten dafür etwas länger üben», erzählt Robb Correll. Mit der ersten Aufführung scheint er aber zufrieden zu sein. «Jetzt fangen sie an zu spielen, zu experimentieren. Das geschieht meistens erst vor Publikum.» Noch stehen einige weitere Aufführungen für Schüler auf dem Programm, bevor dann am Mittwoch- und Donnerstagabend die öffentlichen Vorstellungen stattfinden.

Tragisch und absurd

Mit dem verzweifelten Hass, den Rosaline gegen Julia hegt, dem trotz Waffenruhe schwelenden Konflikt zwischen den verfeindeten Familien, dem Auftauchen der Geister der Verstorbenen sowie dem ungewissen Schicksal der angeklagten Helfer warten auf die Zuschauer einige tragische, teilweise auch bedrückende Stunden–jedoch nicht nur: Lassen nämlich die beiden Capulet-Sprösslinge Lorenzo und Gianni ihren Gedanken freien Lauf, grenzt dies ans absurde Theater: Vom Einfluss von weissen Rüben auf die Kuhmilch über die Zubereitung von Tee bis hin zum Verhalten von Wasserschildkröten sprechen sie über alles–Lacher sind garantiert. Auch die eine oder andere offene Frage wird dem Zuschauer am Schluss wohl bleiben. Dass nicht alle Zusammenhänge klar werden, mache auch den Reiz des Stückes aus, ist Robb Correll überzeugt. «Wir sind jetzt schon lange am Proben, und dennoch werde ich es nicht leid, das Stück zu sehen», meint er, und fügt an. «Theater muss herausfordernd sein.»

Aula des Kollegiums Gambach,Freiburg. Öffentliche Aufführungen: Mi., 25., und Do., 26. März, jeweils um 19.30 Uhr. Eintritt frei, Kollekte.

Schultheater: Drittes Stück unter Correll

D as Junge Theater Freiburg steht allen Schülerinnen und Schülern der deutschen Abteilungen der Freiburger Kollegien offen. Nach einer zweijährigen Pause übernahm 2012 der gebürtige Amerikaner Robb Correll die Theatergruppe. Er lebt in Düdingen und arbeitet hauptberuflich als Dozent für allgemeine Didaktik und Fachdidaktik Englisch an der Pädagogischen Hochschule Thurgau. Daneben leitet er regelmässig Musik- und Schauspielprojekte. rb

 

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