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Ein Stück Schweizer Eisenbahngeschichte

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Das Stellwerk in Kerzers sollte im Jahr 2004 nach der Stilllegung eigentlich abgerissen werden. Dank der Initiative von Beat Winterberger, dem ehemaligen stellvertretenden Bahnhofvorstand von Kerzers und Präsidenten des Vereins Stellwerk Kerzers, konnte es aber erhalten werden und wird am Samstag neu renoviert der Öffentlichkeit vorgestellt.

Siebenjährige Renovation

An diesem Wochenende feiert der Verein nicht nur seinen zehnten Geburtstag, sondern auch den Abschluss der Renovationsarbeiten. Seit rund sieben Jahren hat er das Stellwerk etappenweise renoviert. Das Gebäude wurde von Grund auf saniert, angefangen mit einer neuen Sickerleitung unter der Erde bis zur Installation einer Luft-Wasser-Wärmepumpe für die Heizung, wie Winterberger erklärt.

Um Energie zu sparen, hat der Verein den Stellraum isoliert und zwei Fenster und eine Türe ersetzt. «Die Lehrwerkstätte Bern hat die Fenster und Türen als Replikate hergestellt und mit den originalen Beschlägen ergänzt», erklärt Winterberger. Und auch von aussen erstrahlt das Gebäude in frischem Glanz, denn die Fassaden wurden ebenfalls restauriert.

Spuren vergangener Zeiten

«Zu diesem Jubiläum wollen wir die Bevölkerung einladen, hinter die Kulissen des Stellwerks zu schauen», sagt Vereinspräsident Beat Winterberger. Er ist überzeugt, den Besuchern einen einzigartigen Einblick in eine vergangene und faszinierende Epoche zu ermöglichen. «In Kerzers kann man die schweizerische Eisenbahngeschichte mit den Händen greifen und sie unmittelbar erleben», so Winterberger. Und dies nicht nur wegen des Stellwerks, denn auf dem Bahnhof Kerzers finden sich noch weitere Spuren vergangener Zeiten. Winterberger spricht die Passerelle an, die zusammen mit dem Stellwerk auf dem Bahnhof Kerzers ein historisches Ensemble bildet.

Widerstand der SBB

Dass heute ein Stück Eisenbahngeschichte in Kerzers in neuem Glanz erstrahlt, ist nicht selbstverständlich. Die Übernahme des Stellwerks von den SBB und der BLS und auch die Finanzierung der Renovationsarbeiten seien nicht ganz einfach gewesen, erinnert sich Beat Winterberger. «Die Bahnen hatten wahrscheinlich schlechte Erfahrungen mit Vereinen von Eisenbahnliebhabern gemacht und wollten das Stellwerk unserem Verein auf keinen Fall übergeben.»

Deshalb habe man sich an die Gemeinde Kerzers gewandt, welche das Stellwerk über einen Entscheid an der Gemeindeversammlung übernehmen konnte. «Die Gemeinde hat uns dann die Nutzungs- und Betriebsrechte übergeben, was aber auch bedeutete, dass wir uns finanziell selber um die Restaurierung kümmern mussten.» Am Schluss kamen 135 000 Franken zusammen, 60 000 Franken von den SBB und 30 000 Franken von der Denkmalpflege des Kantons Freiburg. Besonders stolz ist Winterberger aber auf die 5000 Franken vom Schweizer Heimatschutz. «Der Heimatschutz ist ziemlich streng bei der Vergabe von Geldern. Und deshalb hat uns dieser Beitrag besonders ermutigt und uns in unserer Sache bestärkt.» Winterberger freut sich sehr, dass der Verein nun endlich die Arbeit einem breiteren Publikum zeigen kann.

 Stellwerk,Bahnhof Kerzers. Sa., 20. September, 10 bis 16 Uhr.

Widerstand: Hilfe von Bund und Kanton

D as Stellwerk in Kerzers war im Jahr 2004 bei Betriebsende das älteste noch in Betrieb stehende Stellwerk der SBB. Und in Europa war es das letzte, in welchem die Kommandos vom Befehl- zum Stellwerk noch per Drahtzüge erfolgten. Beat Winterberger war bis im Jahr 2004 stellvertretender Bahnhofvorstand in Kerzers und wollte das historische Gebäude unbedingt erhalten und als Museum weiterführen.

Bei den SBB stiess er mit seinen Plänen nicht auf grosses Interesse. Um den Plänen Nachdruck zu verleihen, hat er zusammen mit Carmen Reolon vom Amt für Kulturgüter des Kantons Freiburg erreicht, dass das Stellwerk 2003 von der eidgenössischen Denkmalpflege unter den Schutz des Bundes gestellt wurde. So konnte das Stellwerk einige Monate nach der Stilllegung im Dezember 2004 in ein Museum umgewandelt werden. tk

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