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Ein Stück Schweizer Marionetten-Geschichte

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Mehr als 4000 Objekte umfasst die Sammlung des Marionettenmuseums Freiburg, und Jahr für Jahr kommen neue Stücke dazu. Vor allem Schweizer Figurentheater-Truppen wenden sich an das Museum, um nicht mehr gebrauchte Puppen dort in Verwahrung zu geben. «Wir nehmen solche Schenkungen gerne an», so Jean-Robert Gisler, Vizepräsident der Trägerstiftung Jean Bindschedler, gegenüber den FN. «Wir verstehen unser Museum auch als Gedächtnis des Schweizer Figurentheaters.» Darum sei es erfreulich, dass die Institution in der Marionettistenszene einen so guten Ruf geniesse. «Und es ist auch wichtig für die Eidgenossenschaft, die uns als einziges Schweizer Figurentheater-Museum anerkennt.»

Ein Stück Schweizer Marionetten-Geschichte ist nun auch in der neuen Sonderausstellung des Museums zu entdecken. Diese zeigt Puppen, die das Ehepaar Rosemarie und Robert Jakober in den Siebziger- und Achtzigerjahren für das Figurentheater Ober­eng­strin­gen kreiert hat. Es handelt sich um Figuren aus den Grimm-Märchen «Schneewittchen und die sieben Zwerge» und «Die Bremer Stadtmusikanten» sowie aus dem Bibelstück «Hanna an der Krippe». Die ausgestellten Figuren sind Teil einer Schenkung des Ehepaars Jakober an das Museum.

Beeinflusst von Werner Flück

Rosemarie und Robert Jakober waren von Anfang an beim 1972 gegründeten Oberengstringer Marionettentheater dabei. Robert Jakober war als Architekt und Maler prädestiniert, um Bühnenbilder und Figuren zu kreieren. Seine Ehefrau schneiderte die Kostüme, meist aus selbst gefärbten Stoffen. Zudem war sie nicht nur als Puppenspielerin aktiv, sondern bald auch als Regie-Assistentin und später als Regisseurin und Leiterin des Theaters. Das Figurentheater Oberengstringen war stark geprägt vom bekannten Schweizer Puppenspieler Werner Flück, der die Gründungsmitglieder ins Marionettenspiel einführte und anfangs Regie führte. Flück war damals bereits beim Schweizer Fernsehen engagiert, wo er das Publikum mit Stücken wie «Dominik Dachs und die Katzenpiraten» begeisterte.

«Der Einfluss von Werner Flück ist auch in den ausgestellten Figuren deutlich zu erkennen», sagt Jean-Robert Gisler. «Sie sind sehr formschön, fast skulpturenhaft und kommen in der Regel mit wenig Farbe aus.» Typisch für die Marionetten von Rosemarie und Robert Jakober sei auch, dass ihre Züge meist wenig individuellen Ausdruck hätten und somit viel Raum für die Fantasie liessen. Die Ausstellung zeige hier aber deutliche Nuancen: Während etwa die sieben Zwerge aus «Schneewittchen» sich nur durch ihre verschiedenfarbigen Gewänder unterscheiden, sind die Gesichter der Figuren aus «Hanna an der Krippe» individueller gestaltet.

Zwanzig Jahre aktiv

Das Figurentheater Ober­eng­stringen war während zwanzig Jahren aktiv. Als Wander­bühne zeigte es seine Produktionen in Kleintheatern, Schulen, Altersheimen, Gemeindesälen und Kirchen. Im Repertoire hatte es nebst den Märchen- und Kirchenspielen auch klassische Stücke von Autoren wie Anton Tschechow. 1992 stellte es mangels Nachwuchs seine Aktivität ein.

Marionettenmuseum, Hinter den Gärten 2, Freiburg. Bis zum 30. April. Mi. bis So. 10 bis 17 Uhr.

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