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Ein tiefer Blick in die Seele

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

An den Porträts von Franz Brülhart kann man nicht einfach vorbeigehen. Sie fallen auf, schon allein durch ihr grosses Format, vor allem aber durch die Ausdruckskraft auf den Gesichtern der Porträtierten. Ihre Augen scheinen dem Besucher direkt in die Seele zu blicken und geben ihm das Gefühl, dass eigentlich nicht er der Betrachter ist, sondern eher der Betrachtete.

Rot und Weiss für Gesichter

Diese seelenvollen Gesichter auf den Bildern von Franz Brülhart kommen nicht von ungefähr. In die Ausarbeitung der Details investiert der Künstler viel Zeit. Etwa darin, wie viel Weiss es braucht, um die Augen als Tor zur Seele möglichst gut zum Ausdruck zu bringen, oder wie hoch er den Mundwinkel ansetzt. Gesichter malt er stets mit den Farben Rot und Weiss, nur für die Augen benutzt er andere Farben. «Die Haut muss atmen, und das geht am besten mit Rot», erklärt er seinen Entscheid. Im Gegensatz zu den Gesichtern sind die restlichen Details wie etwa die Kleidung der Porträtierten jeweils nur angedeutet, das Auge des Betrachters soll nicht abgelenkt werden.

Eine schöne Ausstrahlung

Rund ein halbes Jahr arbeitet Franz Brülhart an einem Porträt. Er trifft sich ein paar wenige Stunden mit der Person, macht Fotos und zieht sich dann in sein Atelier zurück. «Wenn ich jemanden nicht kenne, dann will ich einen lebendigen Moment von ihm festhalten», erklärt er seine Herangehensweise. Er suche deshalb einen für diese Person sehr individuellen Augenblick. «Ich beobachte den Menschen, wie er sich bewegt, was er körperlich ausstrahlt, wie er lacht.» Ihm sei wichtig, dass die Porträtierten eine schöne Ausstrahlung hätten.

Mit den Fotos vor Augen erstelle er ein Konzept, wie der Mensch auf der Leinwand aussehen solle und arbeite dann mithilfe einer Projektion weiter. «Ich schaffe einen Bezug zum Menschen und stelle mir vor, wie es sein muss, um das Bild fertig zu machen. Das ist ein sehr intuitiver Prozess.»

Verantwortung für die Bilder

Rund 20 Porträts zeigt Franz Brülhart derzeit im Schloss Uebers­torf. Der 57-Jährige kehrt damit in die Gemeinde zurück, in der er aufgewachsen ist. Auch später hat ihn sein künstlerischer Werdegang nach Stationen unter anderem in San Francisco, New York und Berlin wieder zurück nach Ueberstorf geführt, wo er eine Zeit lang gemalt und im Schloss gearbeitet hat. Franz Brülhart mag das charaktervolle Gebäude. «Ich trage die Verantwortung für die Bilder, die ich male. Dazu gehört, dass ich sie an einem Ort aufhänge, wo sie gut aufgehoben sind», erklärt er beim Rundgang durch das Schloss. Die Sorgfalt bei der Auswahl des Ausstellungsortes ist für ihn die logische Fortsetzung der Sorgfalt beim Malen.

Nach einer intensiven Phase des Porträtmalens und vielen Auftragsbildern hat er sich eine Auszeit von dieser Art der Malerei genommen. «Es wurde mir zu eng. Ich war zu nahe am Sujet und hatte Mühe mit der Abgrenzung», erklärt er. Dem Malen an sich ist er aber treu geblieben. «Nach all den Jahren bin ich immer noch unglaublich fasziniert, was man alles mit der Malerei ausdrücken kann. Es ist etwas Magisches.» Er hat im Projekt «Gaggere» Krähen gemalt, hat mit «Karachos» die Kraft des Wassers auf die Leinwand gebracht und sich zuletzt als Hommage an Jean Tinguely malerisch mit dessen Maschinen auseinandergesetzt. Zudem war er in den letzten Jahren wieder als Kunstvermittler tätig, zum Beispiel am Museum Paul Klee in Bern.

Bekannte und Unbekannte

Durch eine Auftragsarbeit hat er einen neuen Zugang zur Porträtmalerei gefunden. Und es hat ihn erneut gepackt. In der aktuellen Ausstellung sind Porträts von bekannten Persönlichkeiten wie alt Bundesrat Joseph Deiss, Musiker Gustav oder Schauspieler Christoph Gaugler zu sehen. Ebenso sehenswert sind die übrigen Bilder, etwa von einer lachenden Kinderschar, einer Mutter mit Kind, eines Küchenchefs oder einer Gruppe von vier Freunden.

Zur Person

Ein Ueberstorfer kehrt zurück

Franz Brülhart ist 1960 geboren und in Ueberstorf aufgewachsen, bis er als 13-Jähriger ins Internat nach Sarnen kam. Sein Vater war Gemeindepräsident von Ueberstorf. Er hat in Bern Kunstgeschichte studiert und die Kunstschule Genf besucht. Sein künstlerischer Werdegang führte ihn nach San Francisco, New York und Berlin. Er stellte seine Bilder bereits 1999 im Schloss Ueberstorf aus. Sie waren auch im Sensler Museum in Tafers, im Espace Jean Tinguely – Niki de St-Phalle in Freiburg und im Museum Murten zu sehen. Die aktuelle Ausstellung im Schloss Ueberstorf mit den neuen Porträts läuft noch bis Ende Jahr. Am 29. Oktober (12 Uhr) gibt es eine Führung des Künstlers durch die Ausstellung, begleitet vom Fotojournalisten Karl-Heinz Hug. Einen weiteren Anlass, bei dem der Künstler sich mit dem Ueberstorfer Schauspieler Christoph Gaugler unterhält, steht am 26. November (12 Uhr) auf dem Programm.

im

 

Öffnungszeiten und weitere Infos: www.schlossueberstorf.ch

 

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