Beat Breitenstein hat ein Tor geschaffen, das vier Eingänge hat: Nicht nur von vorne und hinten ist es begehbar, sondern auch von denSeiten her. «Das Tor hat einen starken Charakter, es ist schlicht und einfach», sagt der Künstler, der in Ins lebt. «Es kommt einem sehr nah.» Wer in zehn bis fünfzehn Metern Entfernung um sein Werk gehe, sehe die Bewegung des Tors. «Es ist mehr als ein Tor, es zieht einem regelrecht rein.» Das sei auch die Idee der Begegnungen im Kulturzentrum Beaulieu (KiB), vor welchem das Tor bis Ende August steht: «Die Begegnungen sollen eine Wirkung haben und Leute anziehen.»
Kritik am Kulturzentrum
Leider gebe es aber nur wenige Leute, die sein Tor von allen Seiten her anschauten, sagt Breitenstein. «Es kommt nicht so zur Geltung, wie ich mir das vorgestellt habe.» Dazu habe es auf dem Weg, der zum Kulturzentrum führt, auch zu viele Tore auf zu engem Raum. Das Tor des 59-Jährigen hat eine einfache Linienführung–was typisch ist für seine Arbeit. Wichtig ist Breitenstein der Goldene Schnitt, den er benutzt hat: «Dann stimmen die Proportionen des Werks.»
Der freischaffende Bildhauer weiss noch nicht, was mit seinem Tor nach der Ausstellung vor dem KiB passiert. Er ist enttäuscht von den Verantwortlichen desKulturzentrums: «Niemand mäht den Rasen, so dass die Leute die Nummern der Tore nicht mehr sehen.» Für Besucherinnen und Besucher sei gar nicht ersichtlich, wer welches Tor geschaffen habe. «Und es steht auch nirgends, dass die Tore gekauft werden können.» Beat Breitenstein stört sich auch daran, dass nirgends mehr Plakate auf die Tore im Freien vor dem KiB hinweisen und Gäste anlocken. njb
Seit zehn Jahren gibt es den Verein Kultur im Beaulieu (KiB) Murten. Zehn Kunstschaffende aus der Region haben zum Jubiläum zehn Tore gestaltet. Die Tore sind bis Ende August vor dem KiB ausgestellt und stehen zum Verkauf.
Beat Breitenstein. Bild aw/a
