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«Ein unvergessliches Erlebnis»

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Nein, sagt der Direktor des Betagtenzentrums Laupen, Werner Egloff, eine solche Übung hätten sie mit ihren Bewohnern noch nie gemacht. Klar, ab und zu mal einen Ausflug mit einer kleineren Gruppe, doch gleich 51 Personen, ziemlich genau die Hälfte aller Bewohner, auf einmal? Selbst, wenn es nur quer durch den Ort zu einer Waldhütte für ein Mittagessen ist? Noch nie. Möglich wurde das Vorhaben aufgrund einer Anfrage der Krankenversicherung Helsana. Zehn Angestellte boten für einen sozialen Einsatz freiwillig ihre Dienste an. Und Egloff griff zu.

Generalstabsmässig geplant

Es geht gesittet zu und her an diesem Tag. Mithilfe des Heimpersonals werden die Bewohner langsam aber stetig zum Tschu-Tschu-Bähnli auf dem Vorplatz geführt. Dort nehmen sie Platz. «Wollen Sie zu Fuss hin?», fragt Egloff scherzhaft einen Herrn, der mit Unterstützung einer Pflegerin und seines Rollators stoisch am Direktor vorbeischreitet. Die Stimmung ist locker und aufgeräumt. «Wir haben den Tag so gut wie möglich durchgeplant», sagt Egloff, und er weiss, alle Eventualitäten lassen sich doch nicht ausschliessen. Die Gehbehinderten wurden schon mit einem Minibus zur Burgerhütte gefahren. Einige Bewohner bleiben zu Hause. «Nicht alle Bewohner haben gerne viele Leute um sich», erläutert Egloff. Das Menu für die Daheimgebliebenen: Saftplätzli und Griessschnitte.

Die Freiwilligen werden derweil gebrieft. Pflegeleiterin Leena Halkosaari instruiert die Gast-Arbeiter, dass man im Team zwar per Du sei, die Bewohner aber immer sieze. Einzelne seien dement, fährt sie fort, darauf müsse man achten. Und sie schliesst: «Ich finde es wunderbar, dass Ihr hier seid und helfen wollt. Danke!» Pia Zosso, Leiterin Aktivierung, hat ein weiteres Anliegen: «Einige Bewohner tanzen gerne», Tanzpartner seien also erwünscht. Lachen. «Ich kann führen!», meldet sich Denise Blaser freiwillig. Das Angebot wird dankend angenommen.

«Billett bitte!»

Die Fahrt vom Betagtenzentrum durchs Stedtli zur Hütte unterhalb des Schlosses verläuft ruhig. Die Passagiere unterhalten sich. «Billett bitte!», ruft einer in die Runde. «Es geht auf Schulreise», sagt ein Herr zu seiner Nachbarin, diese bestätigt lächelnd: «Ja, ja.» Er sei über die Reise nicht informiert worden, beschwert sich ein anderer Herr. Eine Reihe dahinter grummelt eine Dame dazu: «Was der nicht alles sagt, wenn der Tag lang ist.» Auf die Farbe des Zuges und die entsprechende Cabaretnummer bezogen, flachst jemand: «Das ist das blaue Bähnli, das nach Worb fährt».

Über eine Rampe, die der technische Dienst des Zentrums am Aussteigeort mit Paletten und Brettern eingerichtet hat, steigen die Bewohner wieder aus. Dieser Teil des Programms gestaltet sich allerdings schwieriger und langwieriger als gedacht. Irgendwie will das Heranfahren nicht so recht klappen. «Das läuft jetzt eben unter Unvorhergesehenes», murmelt Halkosaari beim Vorbeigehen. Doch auch hier hilft der technische Dienst mit vor Ort gefundenen Brettern und viel Fantasie aus der Patsche. Spontaner Applaus von den Anwesenden.

Würste brutzeln auf dem Grill

Die Masse der herangeführten Rollatoren und Rollstühle lichtet sich mit jedem Bewohner, der von den Heimangestellten und dem Helsana-Team zu seinem Platz in der Hütte geführt wird. Frau Brönnimanns Gehhilfe wird gesucht. In der Zwischenzeit stützen Helfer die Bewohnerin auf dem Weg in die Hütte, es läuft alles reibungslos ab. Auch der mit stolzen 103 Jahren älteste Bewohner des Zentrums ist an diesem Tag dabei. Er nimmt ebenso wie seine Mitbewohner Platz und wird mit einem Apéro bewirtet.

Der Küchenchef des Betagtenzentrums, Christoph Bigler, bereitet den Grill vor. Würste und Steaks sowie Salat sind als Menu angesagt. Es sei zwar mit Mehraufwand verbunden, sagt er ruhig, schliesslich müssten sie an diesem Tag im Heim auch den normalen Restaurantbetrieb gewährleisten. Aber sein Team habe das im Griff, sagt Bigler, während er die Würste dreht. Die Aktion sei ja für einen guten Zweck.

«Eine sinnvolle Sache»

Barbara Zwick von der Kommunikationsabteilung der Helsana findet den Freiwilligen­einsatz eine «sinnvolle Sache». Sie hat für den Anlass im Betagtenzentrum Laupen den Einsatz der Mitarbeitenden organisiert. Dank dem lancierten Freiwilligenprogramm erhalten diese die Chance, einen Tag lang das Büro zu verlassen und sich persönlich für die Gesellschaft zu engagieren. In Laupen ist eine Gruppe aus dem Regionalsitz Worblaufen im Einsatz. «Für unsere Mitarbeitenden ist es eine wertvolle Erfahrung», ist Zwick überzeugt.

Volontär Marcel Weber bestätigt: «Der Einsatz war bereichernd und gleichzeitig sehr intensiv.» Ein achtsamer und feinfühliger Umgang mit den Bewohnern sei besonders wichtig. «Wir leisten hier nicht nur eine gute Tat, wir lernen auch viel für uns», so Weber.

Würden gerne öfter ausgehen

Er habe sich schon lang aufs Essen gefreut, sagt Bewohner Oskar Hurni. Und Rosa Külling erklärt: «Wissen Sie: Ich musste als Kind immer arbeiten. Diesen Tag kann ich nun genies­sen.» Emma Rytz hatte zuvor keine Erwartungen an den Tag. «Ich nehme, was kommt», sagt sie, aber sie sei glücklich. Sie würde ja gerne häufiger fortgehen, «doch mit wem?». Deshalb schätze sie die Gelegenheit. Und Severin Schönholzer strahlt: «Ich bin hier von vielen Damen umgeben, habe ein Glas Wein getrunken – was will ich mehr?» Der Tag sei gut organisiert.

Drei Damen spielen Stücke aus der guten alten Zeit auf ihren Schwyzerörgeli, Bewohnerin Rytz begleitete sie auf der Mundharmonika. Der Service beginnt, und es wird auf einen Schlag still in der Hütte, während die Bewohnerinnen und Bewohner des Betagtenzentrums das Mittagessen einnehmen.

«Rundum gelungen»

Bald darauf geht es wieder zurück in das Zentrum. Müde, aber begeistert und aufgestellt, kommen die Bewohner am frühen Abend wieder ins Betagtenzentrum zurück. Irgendwann werde es für die Bewohner auch zu viel, sagt Egloff. Er zieht eine positive Bilanz, die Aktion sei rundum gelungen, Zwischenfälle habe es nicht gegeben. «Für die Bewohner war es ein besonderes Erlebnis, das unvergesslich bleiben wird», freut er sich. Er sei sich sicher, so Egloff, «der Ausflug wird noch Tage später das Gesprächsthema bleiben».

«Der Einsatz war bereichernd und intensiv. Wir leisten hier nicht nur eine gute Tat, wir lernen auch viel für uns.»

Marcel Weber

Freiwilliger Helfer

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