Gottérons Präsident Michel Volet wirkte am Samstag in den Katakomben der Patinoire des Vernets nicht allzu enttäuscht. «Ich ziehe insgesamt eine positive Bilanz. Wir wussten, dass es eine schwierige Übergangssaison wird. Sie stand im Zeichen eines Wiederaufbaus der Mannschaft.» Diese sei fürs Erste gut gelungen, die Auftritte insgesamt ermutigend. «Ich bin stolz auf die Mannschaft. Auch auf die Emotionen, die sie zuletzt gezeigt und wie sie sich gegen das Aus gestemmt hat.»
Volet fühlt sich dadurch darin bestätigt, dass der Club auf dem richtigen Weg ist. «Wir haben ja ein Projekt initiiert, das die nächsten zwei, drei Jahre weiterläuft, mit Gerd Zenhäusern als Trainer und Christian Dubé als Sportchef. Bereits nächstes Jahr sieht das Team anders aus. Da werden wir uns nicht mehr mit der schlichten Playoff-Qualifikation zufriedengeben, sondern die Ziele wieder höher stecken.» Also geht Volet davon aus, dass die Freiburger nächstes Jahr über das bessere Team verfügen werden als in dieser Saison? «Davon gehe ich nicht nur aus, das ist quasi sicher.» Woher die Zuversicht? «Wir haben in der Defensive starke Spieler verpflichtet und werden in diesem Bereich solider werden. Zudem hat etwa der junge Andrea Glauser in den Playoffs bewiesen, dass er seinen Platz in dieser Mannschaft mehr als verdient. Er kann und wird sich noch weiter steigern.» Und im Sturm stosse etwa mit Anton Gustafsson ein grosses Talent dazu. «Ausserdem sind ja noch zwei Plätze für Ausländer frei. So wie ich Christian Dubé kenne, wird er hier noch zwei sehr starke Spieler präsentieren.»
Beim Präsidenten also nur eitel Sonnenschein? «Nein, der grosse Negativpunkt ist natürlich, dass wir in den Playoffs nur gerade das Minimum von zwei Heimspielen hatten. Um eine ausgeglichene Rechnung präsentieren zu können, hätten wir jedoch drei bis fünf Heimspiele gebraucht.» So wird Gottéron die Saison mit einem Verlust abschliessen. Volet geht von einem Defizit von rund 200 000 bis 300 000 Franken aus. «Nichts Beängstigendes also.» Das Defizit sei darauf zurückzuführen, dass Gottéron viel Geld für Spieler und Trainer ausgegeben habe, die gar nicht mehr für Gottéron spielten. «Sonst hätten wir einen Gewinn gemacht. Das ist keine Selbstverständlichkeit, wenn man sich anschaut, was in anderen Clubs so abläuft.» Bisher sieht es danach aus, als fielen für nächste Saison keine Lohnzahlungen mehr an für Spieler, die längst in anderen Clubs spielen. Der finanzielle Spielraum für Gottéron dürfte somit wieder grösser werden. fm/Bild aw