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Ein wahres Hörerlebnis hingezaubert

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Autor: Marcel Crottet

Bösingen Die CappellAntiqua hat sich der frühbarocken Musik verpflichtet. Sie schlägt damit einen Weg ein, der an ein Laienpublikum gewisse Anforderungen stellt. Canta Sense hat den Spagat versucht, einerseits den Intentionen des Dirigenten und der Vorzeigemusiker der CappellAntiqua zu folgen und anderseits mit der Werkwahl eine Musik zu singen, welche dem höfisch-prallen «barocco-Gefühl» eine gute Struktur, ja sogar eine gewisse Ernsthaftigkeit verlieh.

Frühbarockes Musterbeispiel

Fancesco Cavalli (eigentlich hiess er Caletti-Bruni) verkörpert den venezianischen Stil dieser Musikepoche, schrieb über 40 Opern und war u. a. Organist und Kapellmeister am Markusdom. Die Missa Concertata ist wohl ein Musterbeispiel dieses frühbarocken Stils: Zu einem aus sechs gut ausgebildeten Solisten bestehenden Vokalensemble, welches den Löwenanteil der Partitur bestreitet, gesellen sich ein Streichquintett (mit einer langhalsigen Theorbe) und drei Posaunen. Der Chor hat – von wenigen Ausnahmen abgesehen – eine weniger anspruchsvolle Leistung zu erbringen. Rezitativähnliche Module stehen mit volkstümlich anmutenden Passagen im Widerstreit, und gelegentlich bricht virtuose Satzkunst durch, wie etwa beim Kyrie oder zum Schluss des Gloria.

Ein hervorragendes Stimmengleichgewicht, saubere Linienführung in den lyrischen Passagen und ein zurückhaltend impulsives Strahlen in den wuchtigen Schlussakkorden der jeweiligen Sätze vermochten am Sonntag in der Kirche von Bösingen ein wahres Hörerlebnis hinzuzaubern.

Überzeugende Solisten

Das Credo ist bekenntnishaft schlicht gehalten, zum grossen Teil von den Solisten bestritten, wobei mehrmals Anne Freivogel als Mezzosopran die Aufmerksamkeit auf sich zog. Beim «descendit de coelis» lässt sie den Heilsbringer buchstäblich vom Himmel fallen. Auch die andern Solisten, Iris Eggler, Jan Martin Mächler, Markus Schikora, Michel Jaccard und Richard Ackermann entledigten sich ihrer Aufgabe mit Erfolg und schon fast südlichem Belcanto.

Meditative Momente

Eingebettet in diesen Messerahmen gaben der Chor mit zwei wunderschönen Motetten von Croce und Monteverdi eine Choralschola mit dem Weihnachtsproprium, der Organist Gregor Ehrsam sowie die Solisten und Instrumentalisten Kostproben ihres Könnens und sorgten damit für besinnliche Momente im Rausche der barocken, venezianischen Sinnlichkeit.

Bernhard Pfammatters subtile, diskrete und dennoch bestimmte Arbeit auf dem Podest zu würdigen ist schon fast Wasser ins Meer getragen. Wichtiger wohl ist die aufwendige Aufbauarbeit, mit dem er dem Sensler Regionalchor das Renommee eines Elite-Laienchors vermittelt hat. Ein zahlreich erschienenes Publikum bedankte sich bei den Aufführenden und ihrem Dirigenten mit einem lang anhaltenden Applaus.

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