Der Sommer war eine Zeit des grossen Umbruchs für Chocolat Villars. Das Unternehmen zügelte die gesamte Schokoladenproduktion von einem Ende der Giessereistrasse ans andere, von der ehrwürdigen Fabrik aus dem Jahr 1901 in ein neues Gebäude. Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, kam es auch an der Spitze des Unternehmens zu einem Wechsel: Auf Ende Juli legte Alexandre Sacerdoti sein Amt als Direktor nieder. Er stand dem Unternehmen seit 2001 vor.
«Mit 63 ist es an der Zeit, den Jungen Platz zu machen. Ich hatte Lust, etwas anderes zu tun», erklärte Sacerdoti gestern auf Anfrage seinen Rücktritt. Streitigkeiten mit den Besitzern von Chocolat Villars über die Strategie habe es nicht gegeben, so Sacerdoti. «Ich hinterlasse meinem Nachfolger eine Perle», ist er überzeugt. Sacerdoti, der auch im Freiburger Stadtparlament sitzt, möchte künftig jungen Unternehmern gratis Ratschläge zur Markenstrategie geben.
Bei Chocolat Villars hat Daniel Warnet die Direktion übernommen. Der 62-Jährige ist in Freiburg kein Unbekannter. Er hat die Fabrik bereits von 1997 bis 2001 geführt.
«Die grössere Fabrik erlaubt es uns, neue Märkte ins Visier zu nehmen», so Warnet. Dazu will das Unternehmen das Aktienkapital von 18 auf 31 Millionen Franken erhöhen, wie der gestrigen Ausgabe des Schweizerischen Handelsamtsblatts zu entnehmen ist.
bearbeitet von mos/FN