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Ein weiterer Schritt Richtung Playoffs

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Der als Strichkampf angekündigte Match Kloten – Gottéron lebte am Samstagabend in der mässig besetzten Swiss Arena in Kloten vorweg von der Spannung, spielerische Leckerbissen gab es in den 60 Minuten nur ganz wenige zu verzeichnen. Der Siegesdruck lähmte offensichtlich die alten Rivalen; in den 90er-Jahren hatten die Flieger ja zweimal im Playoff-Finale die Meisterträume von Bykow, Chomutow und Co. brutal begraben. Von solchen Erfolgen können die Zürcher im Moment nur noch träumen. Nach ihrer Heimniederlage gegen die Freiburger deutet vieles darauf hin, dass sie im kommenden März zum zweiten Mal in Folge die Playouts bestreiten müssen. Ganz anders Gottéron, das in der Flughafenstadt mit einer soliden Leistung drei weitere Punkte holte und sich damit doch etwas Luft am Strich verschafft hat. Wie am Vorabend gegen Biel war auch diesmal die Leistung der Drachen nicht berauschend, aber was das lange Zeit gebeutelte Team im Moment braucht, sind Punkte–und von denen holte man an diesem Wochenende erneut ein halbes Dutzend.

Drei Powerplaytore

Eines der grossen Mankos der Freiburger in der Krisenzeit Ende Jahr waren jeweils die verschlafenen Startminuten und die daraus resultierenden frühen Gegentore. Dies hat das Trainerduo Zenhäusern/Martikainen im neuen Jahr ziemlich gut in den Griff bekommen. Die Freiburger rennen im Moment dem Gegner nicht mehr ins offene Messer. Nebst einer überlegeneren Taktik braucht es natürlich dazu auch defensive Garanten: Was vorab das Duo Benjamin Conz und Keaten Ellerby auch in Kloten an Leistung an den Tag legten, war schon grosse Klasse. Einzig das Unterzahlspiel bleibt bei den Saanestädtern nach wie vor verbesserungsfähig: Die beiden Gegentore zum 1:1 und 2:1 durch Tommi Santala und Vincent Praplan – dem neuen Shootingstar in Kloten–kassierte man im Startdrittel im Boxplay. Davor hatte Verteidiger Jérémie Kamerzin mit einem gezielten Hinterhaltschuss seine Farben in Führung gebracht (5.). Noch vor Wochen wäre man nach den beiden schnellen Zürcher Toren wohl auseinandergefallen, im Moment stimmt die Chemie bei den Drachen laut Captain Julien Sprunger jedoch auf und neben dem Eis wieder besser: «In der Kabine wird wieder gelacht, und das färbt automatisch auch auf unsere Leistungen ab.» Und so glich der neue Freiburger Powerplayblock mit vier Stürmern zwei Minuten vor dem ersten Seitenwechsel durch Martin Réway auf 2:2 aus. Altkeeper Martin Gerber liess den Schuss des jungen slowakischen Talentes durch die Beine ins Netz gleiten.

Abtasten bis zum Freiburger Siegestor

Nach einem ziemlich abwechslungsreichen ersten Drittel flachte die Partie im Mitteldrittel merklich ab. Auf beiden Seiten ging man kaum mehr allzu grosse Risiken ein. Kloten, das eigentlich das Spiel vor heimischem Publikum hätte machen sollen, hatte ganz einfach nicht die nötigen Mittel, um die mit wiederum mit nur sechs Verteidigern operierenden Gäste in ernsthafte Bedrängnis zu bringen. Zudem forcierte Coach Sean Simpson seine besten Spieler wie Goldhelm Denis Hollenstein und Tommi Santala dauernd–nicht verwunderlich, dass diesen mit Fortdauer des Spiels immer mehr die Kräfte ausgingen. Auf der anderen Seite liess Gerd Zenhäusern wie zuletzt mit vier Sturmreihen durchspielen, Benjamin Neukom ersetzte dabei den gegen Biel am Bein verletzten John Fritsche gleichwertig.

Dieses Kräfteplus sollte sich im letzten Abschnitt auszahlen: Als es um alles oder nichts ging, konnte der glückliche Sieger noch zusetzen. Das präzise Zuspiel von Marc Abplanalp lenkte Ryan Gardner in seiner typischen Art und Weise vor dem etwas weit vor dem Tor stehenden Gerber gekonnt ab und brachte damit seine Mannschaft für die letzten Minuten in eine günstige Position. Erst nach diesem Gegentor warfen die Flieger nochmals alles nach vorne, aber weder ein letztes Überzahlspiel noch die Herausnahme ihres Keepers konnte der Heimklub zum Ausgleich nutzen.

Mit der Prise Glück des Tüchtigen und einem sicheren Benjamin Conz zwischen den Pfosten brachte Gottéron den Vorsprung über die Zeit. Mit diesen zwei Siegen am Wochenende kommen die Freiburger ihrem Ziel Playoffs sicher ein gutes Stück näher, aber der Tenor bei Team und Trainer bleibt gleich: In dieser ausgeglichenen Liga könne man nur mit harter Arbeit vor beiden Toren gewinnen.

Jetzt folgen die zwei Spiele gegen Lugano (auswärts) und Zug (zu Hause) wo man dank dem neuen Selbstvertrauen nicht chancenlos startet.

Ryan Gardner hat in Kloten sein 1000. NLA-Spiel absolviert. Bild Key

Telegramm

Kloten – Gottéron 2:3 (2:2, 0:0, 0:1)

4734 Zuschauer.–SR: Eichmann/ Koch, Kohler/Küng.Tore:5. Salminen (Kamerzin) 0:1. 9. Praplan (Santala/ Ausschluss Schilt) 1:1. 15. Santala (Gustafsson/Ausschlüsse Collenberg; Plüss, Rathgeb) 2:1. 18. Réway (Ausschluss Schelling) 2:2. 48. Gardner (Abplanalp) 2:3.Strafen:5-mal 2 plus 10 Minuten (Schelling) gegen die Kloten Flyers, 5-mal 2 Minuten gegen Freiburg-Gottéron.

Kloten Flyers:Gerber; Frick, Gustafsson; Stoop, Back; Collenberg, Schelling; Praplan, Santala, Hollenstein; Leone, Sheppard, Kolarik; Guggisberg, Liniger, Bieber; Hasani, Kellenberger, Casutt; Lemm, Obrist.

Freiburg-Gottéron:Conz; Rathgeb,

 

Ngoy; Ellerby, Schilt; Kamerzin, Abplanalp; Sprunger, Réway, Plüss; Mauldin, Gardner, Mottet; Neuenschwander, Schmutz, Salminen; Neukom, Rivera, Vauclair.

Bemerkungen:Kloten Flyers ohne Olimb (überzähliger Ausländer), Harlacher und von Gunten. Freiburg-Gottéron ohne Bykow, Pouliot, Pi card II und Fritsche (alle verletzt), Camperchioli (überzählig), Loichat (Farmteam Red Ice Martigny), Glauser (B-Lizenz Ajoie).–1000. NLA-Spiel von Gardner.–Timeouts: Freiburg-Gottéron (32.), Kloten (59:36).–58. Lattenschuss Hollenstein.–Kloten ab 57:40 ohne Goalie.

Die FN-Besten:Praplan und Gardner.

 

Ryan Gardner: Der Freiburger Stürmer im erlauchten Kreis

G ottérons Stürmer Ryan Gardner bestritt am Samstag in Kloten als erst sechster Spieler seine 1000. Partie in der NLA. Der 59-fache Schweizer Internationale debütierte in der Saison 1997/1998 für Ambri-Piotta in der höchsten Schweizer Liga. Seither spielte der gebürtige Kanadier auch für Lugano, die ZSC Lions, Bern und seit letztem Herbst für Freiburg. Gardner ist zusammen mit Mathias Seger (ZSC Lions/1056 NLA-Partien) der einzige noch aktive Spieler des 1000er-Klubs.

Nach dem 3:2-Sieg in Kloten war der 37-Jährige bei den Journalisten der Mann der Stunde. Dass der Schweizkanadier ausgerechnet in diesem Match das Siegestor beisteuern konnte, machte den Center besonders stolz, aber noch wichtiger seien die drei Punkte: «Mir persönlich ging es in meiner langen Karriere nie um persönliche Erfolge, sondern immer um den Erfolg der Mannschaft. Jetzt sind wir in Freiburg wieder auf Playoff-Kurs, das hat uns vor ein paar Wochen doch niemand mehr zugetraut.» Er selber habe wie das ganze Team in dieser Saison auch schwere Zeiten miterlebt, aber man müsse immer wieder aufstehen, hart arbeiten und nach vorne sehen. Für Trainer Gerd Zenhäusern ist Gardner einer der Schlüsselspieler in seinem Team. «Die ganze Mannschaft hat alles unternommen, um ihm ein so schönes Jubiläum zu schenken.»

Gardner selber möchte trotz fortgeschrittenem Alter noch eine Saison anhängen – am liebsten in Freiburg. «Heute Abend fühlten sich meine Beine fast wie bei einem 20-Jährigen an», sagte der Jubilar mit einem Schmunzeln. Ob Sportchef Christian Dubé für den vielfachen Meisterstürmer (Bern, ZSC, Lugano) nächste Saison noch Bedarf hat, wird wohl wie bei Benjamin Plüss mehr eine finanzielle als sportliche Frage sein. Eines ist klar: In der jetzigen Form wird der bullystarke Angreifer noch allemal einen Platz in der obersten Liga haben – ob an der Saane, wird die Zukunft zeigen. mi

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