Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Ein wenig Finsternis für die Energiewende

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Der ultimative Blackout brach um Punkt 20 Uhr am Samstagabend nicht aus. Fast überall strahlte die Strassenbeleuchtung in den Himmel, in vielen Privathäusern liefen die Fernseher weiter, und auch im Eishockeyspiel konnten sich die Freiburger Verteidiger nicht auf den Schutz der Dunkelheit verlassen. Doch da und dort nahmen Private, Gemeinden und andere Verantwortliche den Ball auf, den der Kanton ihnen zugespielt hatte, und schalteten für eine Stunde die Lichter aus.

Ein Spaziergang durch die Freiburger Innenstadt zeigte es: Das Stadthaus war dunkel. Auch andere Gebäude im Kanton wurden nicht beleuchtet: das Schloss Greyerz, die Kathedrale und das Stadthaus von Bulle. Im Freiburger Burgquartier riefen die Mitglieder des Quartiervereins im Rahmen ihres Strassenfestes die Anwohner auf, die Lichter zu löschen und sich an den über 2000 Kerzen zu ergötzen, die auf der Zähringerbrücke entzündet worden waren. Wer auf der Brücke selbst stand, war überrascht, dass die Autos, welche die Poyabrücke passierten, dies in Dunkelheit taten – denn auch die Beleuchtung dieser Brücke war ausgeschaltet worden.

Feier im Dunkeln

In Givisiez, im Théâtre des Osses, waren die Gäste aus der Region Elsass erstaunt, als es um 20 Uhr plötzlich während des Apéros im Raum dunkler wurde. Der für die Off-Stromsparkampagne des Kantons zuständige Volkswirtschaftsdirektor Beat Vonlanthen hätte sich eigentlich ein Candle-Light-Apéro gewünscht, doch das ging aus rechtlichen Gründen nicht. Dennoch waren die Gäste aus dem Elsass beeindruckt. So was müssten sie auch in ihrer Region einmal machen, sagten sie zu Vonlanthen. «Ich hatte eine Riesenfreude», resümiert dieser. Seine Gäste aus dem In- und Ausland hatten Spass an der augenzwinkernden Aktion.

Pilzschnitte im Kerzenlicht

Vielerorts waren die Wirte angehalten, so weit als möglich das Essen bei romantischer Kerzenlichtstimmung zu servieren. So auch im Restaurant Schwarzseestern, in welchem der Wirt Hans Jungo einer Gesellschaft ein feines Nachtessen servierte. «Es sieht hier aus wie an Silvester, wenn wir Tischbomben steigen lassen», sagt Jungo. Natürlich habe er im Inneren nicht alles abstellen können, doch er konnte die Beleuchtung um etwa 90 Prozent reduzieren, schätzt er. Das Aussenlicht stellte er ganz ab, doch in der Küche brauchten die Köche natürlich Licht, um den Kunden etwas Feines herzaubern zu können. Er hoffe nur, so Jungo schmunzelnd, dass die Stromnetze halten, wenn um 21 Uhr alles wieder hochgefahren wird.

Für seinen Gast Reto Lauper aus Plaffeien war die Aktion eine positive Überraschung. «In einem Restaurant stört das ja auch nicht, im Gegenteil.» Er könne seine Pilzschnitte auch bei Kerzenlicht geniessen.

Ein seltener Anblick

Es sei nicht ganz planmässig verlaufen, sagt Hans-Peter Vonlanthen, Pfarreipräsident von St. Silvester. Das Licht auf die prägnante Kirche war schon früh abgestellt worden. Dann kamen jedoch Vertreter der Kampagne vorbei, die ein Vorher-Nachher-Bild machen wollten. Als sie die Kirche unbeleuchtet vorfanden, versuchten sie sich mit einem Scheinwerfer zu behelfen – was er beobachten konnte. Er bot seine Hilfe an. Das Licht wurde an-, dann wieder ab- und dann definitiv wieder angestellt. Und das sei gut so: «Wir sind stolz auf unsere Kirche. Man kann sie von weither sehen. Und so, unbeleuchtet, weiss ja niemand, wo St. Silvester liegt», so Vonlanthens Fazit vom Day Off.

Off: Eine Kampagne für weniger Energieverbrauch

D er Kanton Freiburg lancierte die Off-Kampagne im Oktober 2013 als eine über zwei Jahre angelegte Reihe von Aktionen. Er verfolgt damit mehrere Ziele: Die Bevölkerung soll im Hinblick auf die Energiewende für das Stromsparen sensibilisiert werden. Zwischen Sommer 2014 und Sommer 2015 soll der Verbrauch von Elektrizität nicht wachsen. Die Aktion steht auch im Einklang mit der Energiestrategie des Bundesrates, der langfristig aus der Atomenergie aussteigen will. Die Kampagne begann mit «Blackouts», an denen während Anlässen kurzzeitig der Strom abgestellt wurde. Im Juni 2014 begann die Off-Challenge. Bis Juni 2015 ziehen die Verantwortlichen jeden Monat Bilanz und schauen, ob das Ziel des Nullwachstums gegenüber dem Vorjahreswert erreicht wird. Bis anhin war der Erfolg bescheiden.

Ob sich das zweite Standbein der Kampagne, der Day Off vom Samstag, gelohnt hat, könne nicht gemessen werden, sagte Kampagnenleiter Philippe Crausaz auf Anfrage. Aber er habe ein grosses Interesse von Privaten, Gemeinden und Organisationen gespürt. Das mache ihn glücklich. Nächsten Samstag geht die Kampagne mit einem Stromspar-Stand auf dem Georges-Python-Platz weiter. fca

Meistgelesen

Mehr zum Thema