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Ein Wettstreit der Lautstärke

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Das Gotteshaus von Villars-sur-Glâne ist und bleibt ein wunderbarer Konzertort: Seit 39 Jahren führt ein engagierter Verein dort Adventskonzerte durch und trägt so dazu bei, den Alltag einen Moment aufzuhellen.

Am Sonntag war erstmals das französische Ensemble Fuoco E Cenere (Feuer und Asche) aus Paris zu Gast. Unter dem Motto «Noël à la Havane» interpretiert das achtköpfige Ensemble weihnachtliche Barockmusik von Corelli, Charpentier und Ortiz sowie volkstümlich beeinflusste Vokalmusik des Kubaners Esteban Salas (1725 bis 1803). Dass Weihnachtsmusik aus Kuba rhythmischer und rassiger klingen darf als europäische, ist nachvollziehbar. Das Ensemble präsentiert denn auch eine äusserst lebhafte Darbietung, die aber zuweilen in arge Lautstärke und rasantes Tempo ausartet. Die schrille Stimme, gepaart mit übertriebenem Vibrato, der jungen französischen Sängerin Julie Fioretti entbehrt jeglicher Zurückhaltung. Obwohl etwas gemässigter, zielt auch die zwei- te Sopranistin, die Griechin Daphné Touchais, in die gleiche Richtung. Ob dies der Order des Leiters Jay Bernfeld an der Viola de Gamba zuzuordnen ist? Der amerikanische Cellist Bernfeld, der an der Schola Cantorum Basiliensis studiert hat, trägt jedenfalls mit seinen heftigen Kopfbewegungen zur Affektiertheit einiges bei.

Eine solche Interpretation schafft schlichtweg wenig Bezug zu den weihnachtlichen Texten, die vorbildlich auf Bildschirmen erscheinen. Vollends abhandengekommen ist der besinnliche Charakter der Adventskonzerte letztlich mit der Aufforderung ans Publikum, mitzuklatschen.Für Wohlklang und Getragensein sorgt einzig die Flötistin Patricia Lavail. In den Werken von Charpentier und Falconieri bereichert sie den Gesamtklang um einige Nuancen. Zur Ehre des Ensembles muss gesagt sein, dass die Mitglieder technisch, rhythmisch und intonationsmässig Hervorragendes geleistet haben. Am Besten gelingt das letzte Stück, der Song Candido Corderito von Salas. Die Sopranistinnen singen auswendig, unaufdringlich und beseelt, die Instrumentalisten loten die Dynamik aus und geben sich zurückhaltend. Es folgt grosser Beifall.

Die Gespräche während des Apéros im Pfarreisaal zeigen ein weiteres Mal, wie unterschiedlich die Rezeption ist. Begeisterung bei den einen, klare Ablehnung oder gar Enttäuschung bei den anderen: Musik bewegt.

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