Autor: Carole Schneuwly
29 Jahre ist es her, seit Roland Calleja zum letzten Mal in Freiburg war, und der Anlass war der gleiche wie dieses Mal: das Internationale Folkloretreffen. Schon damals war der Filipino mit der Tanzgruppe Leyte Kalipayan da, die er bis heute leitet. Allerdings sei von den damaligen Tänzern und Musikern längst niemand mehr dabei, lacht er. Kein Wunder: Die professionell organisierte Gruppe besteht ausschliesslich aus Studenten; das älteste Mitglied ist 27, das jüngste gerade 14 Jahre alt.
Roland Calleja allerdings erinnert sich noch gut an seinen ersten Besuch in Freiburg, und der hat ihm so gut gefallen, dass er unbedingt noch einmal ans hiesige Folkloretreffen wollte. Alle zwei bis drei Jahre nehme die Gruppe Leyte Kalipayan an internationalen Festivals teil, erzählt er, und dieses Jahr habe man vor Freiburg Portugal und Spanien besucht. Der Grund für die Europa-Tour sei aber das Folkloretreffen Freiburg gewesen: «Ich wollte Freiburg wiedersehen», so Calleja, «und ich habe die Stadt sofort wiedererkannt, auch wenn sich viel verändert hat.»
Eleganz, Ästhetik und asiatische Lebensfreude
Seine Folkloregruppe, bestehend aus 22 Tänzerinnen und Tänzern und acht Musikern, verzaubert Freiburg diese Woche mit ihrer Eleganz, ihrem Sinn für Ästhetik und ihrer asiatischen Lebensfreude. Eine besondere Kostprobe gibt es heute Nachmittag in der Aula des Kollegiums St. Michael, wo das Ensemble die Tänze und Gesänge seiner Heimat aufführt (siehe Kasten).
Die eigene und fremde Kulturen kennenlernen
Die eigene Kultur auf der ganzen Welt zu zeigen: Das ist auch der Grund, warum Roland Calleja seit 33 Jahren mit seiner Gruppe von Festival zu Festival reist. Er selber habe als Schüler im Turnunterricht tanzen lernen müssen und sei so auf den Geschmack gekommen. Heute ermutige er selbst die Jugendlichen, ihre eigene und fremde Kulturen kennenzulernen. Und was würde sich dazu besser eignen, als die Teilnahme an internationalen Folklorefestivals?