Ein Wochenende ohne Punkte

 Die Doppelrunde vom vergangenen Wochenende stellte Ärgera vor eine schier unlösbare Aufgabe. Für die beiden Spiele gegen Leader Dietlikon und das zweitklassierte Piranha Chur erhielten die Senslerinnen von der Unihockeyschweiz kaum Kredit. So einfach, wie e den Favoritinnen prophezeit wurde, hatten es die beiden Teams am Ende jedoch nicht.

Am Samstag bekam Dietlikon in Neuenegg die Kampfkraft der Senslerinnen deutlich zu spüren. Zwar waren die Zürcherinnen im Startdrittel deutlich überlegen und führten nach 18 Minuten bereits 7:2 und nach 33 Minuten 9:4. Danach bekamen sie jedoch zu spüren, dass sich auch eine Spitzenmannschaft ein Nachlassen gegen Ärgera nicht leisten kann. Mit viel Einsatz holte Giffers Tor für Tor auf. Nach dem 9:10 von Carmen Bapst 130 Sekunden vor Schluss konnten die Gäste den knappen Vorsprung in der verbleibenden Zeit nur mit einigem Glück über die Runden bringen und schrammten so nur knapp an einem völlig unerwarteten Punktverlust vorbei.

 Wieder gekämpft–wieder verloren

Giffers startete trotz der schmerzlichen Niederlage vom Vortag am Sonntag schwungvoll in die Auswärtspartie gegen Piranha Chur. Gleich in der ersten Minute kam es auf beiden Seiten bereits zu hochkarätigen Chancen, die noch ungenutzt blieben. Das etwas dezimierte Ärgera nahm den Schwung vom Vortag mit und spielte auch gegen das offensiv starke Chur konzentriert in der Defensive. Das Heimteam kam im ersten Drittel nur mittels Distanzschüssen zu seinen einzigen zwei Treffern. Da Giffers vor dem gegnerischen Tor noch glücklos war, hiess es zur Drittelspause 2:0 für den Favoriten.

 Im Mitteldrittel fielen dann lange Zeit keine Tore. In der 36. Minute hatte Caroline Schürch dann aber genug, schnappte sich den Ball und verkürzte nach einem Sololauf auf 1:2. Nun endlich schien der Bann gebrochen und der Ausgleich lag in der Luft. Praktisch im Gegenzug stellten die Bündnerinnen ihren Zwei-Tore-Vorsprung allerdings bereits wieder her, nachdem Nationalspielerin Ramona Ludwig einen schnellen Konter eiskalt abschloss. Ärgeras Euphorie wurde abrupt gebremst, und gegen Chur einen Rückstand aufzuholen kostete Kraftreserven, die nach dem Samstagspiel ohnehin schon arg angezapft waren. Kurz vor der Sirene konnten die Piranhas gar noch das 4:1 erzielen. Zwar zeigte Giffers im Schlussabschnitt erneut Charakter, reagierte auf das zwischenzeitliche 1:5 mit zwei Toren und kam bis auf 3:5 heran und drückte mit sechs Feldspielerinnen auf den vierten Treffer. Trotz guten Abschlüssen wollte allerdings kein Tor mehr gelingen.

Trotz beherztem Einsatz musste Ärgera den langen Heimweg somit erneut ohne Punkte in Angriff nehmen. Am Ende waren die Kräfteverhältnisse klar zugunsten der Heimmannschaft verteilt. Die unbelohnte Aufholjagd vom Vorabend hatte bei den Senslerinnen mehr Spuren hinterlassen als zuerst angenommen.

 Gegen die beiden Teams, gegen die nicht unbedingt mit Punkten zu rechnen war, hat Giffers seine Haut insgesamt sehr teuer verkauft. Für die Favoritinnen waren die beiden Siege alles andere als ein Spaziergang, und Ärgera zeigte sich von seiner besten Seite: kämpferisch, beherzt und als Einheit. Auf dieser Leistung kann aufgebaut werden, damit gegen Mannschaften, die in kürzerer Reichweite liegen, gepunktet werden kann.  chw/fm