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Ein wuchtiges Ja zur Agglomeration Freiburg mit einem Wermutstropfen

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Autor: REgulA sAner

Der Präsident der konstituierenden Versammlung der Agglomeration Freiburg, Nicolas Deiss, und die wissenschaftliche Mitarbeiterin Corinne Margalhan-Ferrat fielen sich im Rathaus in die Arme, als das Abstimmungsergebnis bekannt wurde. Margalhan wischte sich gar ein paar Tränen ab: «Ich bin froh. Sieben Jahre Arbeit wurden nun belohnt.» Auch Nicolas Deiss war erleichtert: «Das ist tipptopp, es ist ein massives Ja.» Nun müsse die Agglomeration konstituiert werden, damit sie ab dem 1. Januar 2009 mit der Arbeit beginnen könne. Dann müsse zuerst eine Lageanalyse vorgenommen werden. «Wir müssen uns überlegen, welches die dringlichsten Aufgaben sind und wo zuerst – zum Beispiel im Bereich Verkehr – ausgebaut werden soll.» Staatsratspräsident Pascal Corminboeuf nahm das Ergebnis ebenfalls mit Genugtuung auf: «Ich freue mich für den Kanton, dessen Zentrum nun gestärkt wird.» Corminboeuf hofft, dass die Agglomeration mittelfristig einen Impuls für weitere Gemeindefusionen gibt. Euphorisch reagierte der Syndic der Stadt Freiburg, Pierre-Alain Clément. «Ich bin sehr glücklich, dass die Agglomeration zu einem guten Ende gefunden hat.» 85 Prozent Ja-Stimmen in der Stadt Freiburg sei ein fantastisches Resultat angesichts der Tatsache, dass die Vorlage vielen Städtern nicht weit genug gehe. «Die Bevölkerung hat begriffen, dass die Agglomeration nur ein erster Schritt ist.»

Trotz aller Freude über die Annahme der Agglomeration äusserten die Politikerinnen und Politiker auch ihr Bedauern über das Nein aus Düdingen.

«Ein Misstrauensvotum»

Die einzige deutschsprachige Gemeinde in der Agglomeration erteilte mit 60 Prozent Nein-Stimmen dem Projekt eine klare Abfuhr. «Ich bin nicht erstaunt über die Ablehnung, aber die Deutlichkeit, mit welcher die Düdinger Nein sagten, überrascht mich dennoch», sagte Staatsratspräsident Pascal Corminboeuf. «Das ist ein Misstrauensvotum.» Die Politikerinnen und Politiker glauben unisono, dass der Austritt von Tafers eine grosse Rolle gespielt hat. Pascal Corminboeuf: «Ich denke, dass die Leute Angst hatten, bei einem Gebilde mitzumachen, das zehn Mal grösser ist als ihre Gemeinde. Die Düdinger fühlen sich alleine.» Die Agglo müsse der Besonderheit Düdingens nun Rechnung tragen. Dabei spielt nach Ansicht von Pascal Corminboeuf die Sprachenfrage auch eine Rolle. Er sieht im Nein von Düdingen auch einen klaren Auftrag an die Stadt Freiburg. Als Zentrum der Agglomeration und eines zweisprachigen Kantons müsse die Stadt mehr für die Zweisprachigkeit tun. Konkret denke er an eine bessere Vertretung der Deutschsprachigen in der Gemeindeverwaltung und im Gemeinderat. Für Erika Schnyder, Gemeindepräsidentin der zweitgrössten Agglo-Gemeinde Villars-sur-Glâne, darf die Zweisprachigkeit nicht nur ein Vorwand sein, sondern muss eine Gesinnung werden.

Nicolas Deiss seinerseits sieht die Ablehnung der Düdinger ein wenig gelassener. «Natürlich wäre es gut gewesen, wenn alle für die Agglo gestimmt hätten.» Aber Deiss glaubt auch, dass mit der Zusammenarbeit die Überzeugung kommen wird, dass die Agglo ein Vorteil für Düdingen ist. Möglicherweise sei das Nein gar ein starkes und nützliches Signal an die anderen Gemeinden, zur einzigen deutschsprachigen Gemeinde Sorge zu tragen.

Knappes Ja in Belfaux

Nur haarscharf an einem Nein ging die Gemeinde Belfaux vorbei. 48,78 Prozent der Bevölkerung lehnte dort das Projekt der Zukunft, wie oft proklamiert wird, ab. Bloss 51,22 Prozent der Stimmenden hiessen es gut. Gemeindepräsidentin Solange Berset fällt ein Stein vom Herzen: «Sie machen sich keine Vorstellung, welchen Druck die Gegner der Agglo im Vorfeld machten, besonders die persönlichen Angriffe waren einfach zu viel.» Sie sei darum froh, dass die Bevölkerung den «populistischen Argumenten» der Gegner nicht gefolgt sei. «Wir müssen nun mit der Arbeit beginnen, damit wir auch die Gegner von den Vorteilen der Agglo überzeugen können.»

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