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Ein würdiger Abschied von Kaspar Zehnder im dritten Anlauf

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Am Samstag verabschiedete sich Kaspar Zehnder vom Murtner Publikum. Der langjährige künstlerische Leiter der Murten Classics dirigierte ein Programm mit Musik von Beethoven, Charrière und Mendelssohn.

Nein, so hatte sich Kaspar Zehnder seinen Abschied wohl nicht vorgestellt: Nach 22 Jahren als künstlerischer Leiter der Murten Classics wollte er sich mit einem letzten Festival zurückziehen. Doch die letztjährige Ausgabe der Murten Classics fiel ebenso der Corona-Pandemie zum Opfer wie ein Spezialfestival im Januar, das die Organisatoren eigens für ihn angesetzt hatten. Am Samstag nun verabschiedete sich Zehnder mit einem Konzert in der Deutschen Kirche von Murten. Er übernahm dafür ein Programm des Freiburger Kammerorchesters, das ebenfalls annulliert worden war. 

Eleganter Beethoven

Mit Beethovens fünftem Klavierkonzert in Es-Dur wartete der Höhepunkt gleich zu Beginn des Konzerts. Solist Abdel Rahman El Bacha und das Freiburger Kammerorchester überzeugten mit einer fliessenden und ausdrucksstarken Interpretation. Solist und Orchester ergänzten sich gut, grenzten sich im richtigen Moment aber auch scharf voneinander ab. El Bacha spielte seine Kadenzen, als ob es triviale Fingerübungen wären. Zuweilen stellte man sich unwillkürlich vor, wie er dazu fröhlich vor sich hin pfeift. Lange Trillerreihen pendelten zwischen Ruhe, Leichtigkeit und Spannung.

Solist und Orchester nutzten die ganze Palette musikalischer Ausdrucksmittel, um musikalische Phrasen auszuarbeiten und zu entwickeln. Dabei sorgten sie auch für kräftige Akzente und schroffe Wechsel, die sich aber harmonisch in die fliessende Interpretation einfügten. Das Publikum feierte deshalb die Interpretation dieses Klavierkonzertes zurecht frenetisch.

Hommage an Caroline Charrière

«Le temps» ist eine viersätzige Suite der Freiburger Komponistin Caroline Charrière, die 2018 verstorben ist. Im ersten Satz «Kronos» kontrastierten klirrende Violinklänge mit den tiefen Tönen der Kontrabässe. Im dritten Satz «L’urgence» sorgten tremoloartige Notengruppen und breite, dissonante Läufe für eine angespannte Hektik. Der vierte Satz «La nuit» war wie die vorangehenden Sätze stark durch Dissonanzen geprägt. Trotzdem kehrte eine angenehme Ruhe in die Musik zurück, sodass man sich eine friedliche, aber dunkle Nacht vorstellen konnte. Als Zuhörer staunte man, wie Charrière mit minimalen musikalischen Mitteln kontrastreiche Stimmungsbilder entwerfen konnte.

Eine brachiale Ouvertüre

Die Sage der schönen Melusine ist in zahlreichen Texten des Mittelalters und der Neuzeit verarbeitet worden. Eine Oper über das Fabelwesen aus Mensch und Meerjungfrau hat Felix Mendelssohn-Bartholdy zu seiner Konzertouvertüre «Märchen von der schönen Melusine» inspiriert. Zu Beginn meint man, die Wellen des Wassers zu hören. Bald schon aber bricht das Unheil herein… 

Das Freiburger Kammerorchester interpretierte die tragische Geschichte düster und mächtig, zuweilen gar brachial. Das wirkte stimmig und eindrücklich, passte aber nur bedingt zu einem feierlichen Abschluss dieses Abschiedskonzertes.

Kaspar Zehnder und das Freiburger Kammerorchester lösten die Spannung mit einer geschickt gewählten Zugabe. Der letzte Satz aus Josef Haydns «Abschiedssinfonie» strahlt eine versöhnliche Ruhe aus. Ein Musiker nach dem anderen setzte mit Spielen aus. Schliesslich verliess auch Zehnder sein Dirigentenpult, während zwei Violinisten den Satz zu Ende spielten. Man hätte wohl kaum ein passenderes Stück für das Ende dieses speziellen Konzertes aussuchen können. Das Murtner Publikum verabschiedete Kaspar Zehnder mit stehenden Ovationen.

 

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