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Ein zaghaftes Zucken

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Wer in Rapperswil nicht gewinne, habe in den Playoffs nichts zu suchen, hatte Gottéron-Verteidiger Jérémie Kamerzin im Vorfeld des Spiels gesagt. Eine Niederlage konnten die Freiburger am Samstag knapp verhindern. Richtig glücklich war nach dem Spiel trotzdem niemand. «In der Situation, in der wir momentan stecken, hätten wir eigentlich drei Punkte gebraucht», sagte Anthony Huguenin. Ähnlich tönte es bei Trainer Gerd Zenhäusern. «Wir hätten nach 60 Minuten gewinnen müssen. Bei 5 gegen 5 waren wir die bessere Mannschaft. Letztlich müssen wir über die zwei Punkte trotzdem froh sein. Am Schluss waren wir nah an der Niederlage.»

Pouliot als Richter

Richter über Sieg und Niederlage war am Samstag in erster Linie Freiburgs Topskorer Marc-Antoine Pouliot. Im Startabschnitt erlaubte er es Rapperswil, den frühen 0:1-Rückstand in eine 2:1-Führung umzuwandeln. Beim Ausgleich des Heimteams sass er auf der Strafbank, den Führungstreffer Rapperswils leitete er mit einem gar nonchalanten Dribbling ein, bei dem er im Spielaufbau den Puck verlor.

Dafür bereitete er im Mitteldrittel zunächst Thibaut Monnets Ausgleich mustergültig vor und liess mit einem Tor kurz nach Spielmitte die Waage gleich höchstpersönlich wieder auf die Seite Gottérons kippen. Für den Topskorer war es, nach zuvor neun torlosen Spielen, der erste Treffer seit dem 5. Dezember.

Nach diesem Tor war Pouliot jedoch längst noch nicht damit fertig, das Spiel entscheidend zu prägen. Eine halbe Minute vor Ende der Partie hinderte er beim Stand von 3:3 den alleine vor Gottérons Torhüter Benjamin Conz stehenden und einschussbereiten Mikael Johansson mit einem starken Defensivrush im letzten Moment an der möglichen Entscheidung, ehe er in der Verlängerung Gottéron mit einer neuerlichen Strafe an den Rand einer Niederlage brachte–und anschliessend im Penaltyschiessen den entscheidenden Treffer erzielte.

Positives …

Genau wie für Pouliot war die Partie für die gesamte Mannschaft ein ständiges Auf und Ab, eine Partie, aus der sie im Hinblick auf das kapitale Heimspiel vom Samstag gegen Biel Positives mitnehmen kann, aber auch die richtigen Schlüsse aus den Bereichen ziehen muss, die am Samstag nicht funktionierten.

Positiv war, dass die Freiburger wie bereits am Vorabend gegen Davos Emotionen zeigten. Zwar wurden diese nicht immer richtig kanalisiert, so schaute und schimpfte etwa Pouliot im Mitteldrittel sekundenlang in Richtung Rapperswiler Fanblock; und Timo Helbling legte sich in der Verlängerung mit den direkt hinter der Spielerbank platzierten Zuschauern an. Dennoch tun selbst solche Wutausbrüche einem Team, das in dieser Saison allzu oft apathisch und defätistisch sein Programm abspulte, letztlich gut. «Wir sind ein Team, das von den Emotionen lebt. Dem sind wir uns wieder mehr bewusst geworden», bestätigt Huguenin.

Gefallen hat Zenhäusern ausserdem, dass jeder im Team allmählich seine Rolle kenne und akzeptiere. «Die dritte und die vierte Linie haben mit gutem Forechecking und guter Defensivarbeit überzeugt.»

 Überzeugt hat auch Thibaut Monnet. Für einmal tauchte der bisher so enttäuschende Stürmer aus der Versenkung auf, schoss ein Tor, gab einen Assist und verwandelte auch noch einen Penalty.

Letzter positiver Punkt war, dass Freiburg im Spiel 5 gegen 5, wie bereits gegen Davos, über weite Strecken die bessere Mannschaft war. Gottéron schoss in dieser Konstellation drei Tore, Rapperswil nur eines.

 … und Negatives

Die Tatsache, dass die Freiburger dennoch erst im Penaltyschiessen gewannen, führt automatisch zu einem der verbesserungswürdigen Punkte–den Spezialsituationen. Wie gegen Davos brachte Gottéron am Samstag im Powerplay nichts zustande. «Wir müssen den Puck schneller zirkulieren lassen und vor allem öfter schiessen. Schiessen ist in diesem Fall gleichzusetzen mit Verantwortung übernehmen», so Zenhäusern. «Ausserdem müssen wir den gegnerischen Torhüter mehr stören und ihm die Sicht nehmen», fügte Huguenin an.

Auch bei 4 gegen 4 hinterliess Freiburg erneut keinen guten Eindruck, kassierte durch einen Konter den 3:3-Ausgleich. «Das war eine typische Situation. Wir haben dem Gegner oft zu viel Platz gelassen und so Konter ermöglicht», analysierte Huguenin. Genau wie am Powerplay müsse man daran diese Woche im Training intensiv arbeiten.

 Kapitales Spiel am Samstag

Weil Biel am Samstag in Ambri verlor, konnte Gottéron seinen Rückstand auf die auf dem letzten Playoff-Platz klassierten Seeländer auf sieben Punkte verkürzen. Genau dieses Biel ist am Samstag im St. Leonhard Freiburgs nächster Gegner. «Wir versuchen dranzubleiben, so dass die Konkurrenz vielleicht nervös wird. Das Spiel vom Samstag ist in dieser Hinsicht natürlich kapital», sagt Zenhäusern. Im Gegensatz zum Trainer scheinen sich die Spieler noch nicht alle ihre Gedanken zu diesem Sechspunktespiel gemacht zu haben. «Gegen wen spielen wir denn am Samstag?», fragt Huguenin. Ohne auch nur den leisesten Ansatz von Ironie.

Telegramm

Rapperswil – Gottéron 3:4 n.P. (2:1, 1:2, 0:0)

5419 Zuschauer.–SR Mandioni/Wiegand, Abegglen/Dumoulin.Tore:5. Plüss (Bykow, Sprunger) 0:1. 7. Walser (Johansson, Danielsson/Ausschluss Pouliot) 1:1. 14. Pedretti (Profico) 2:1. 29. Monnet (Pouliot, Ngoy) 2:2. 34. Pouliot (Mauldin, Monnet) 2:3. 37. Johansson (Schommer, Walser/Ausschlüsse Hürlimann; Hasani) 3:3.Penaltyschiessen:Weisskopf -, Pouliot; Pedretti -, Mauldin -; Danielsson -, Sprunger -; Schommer -, Monnet 0:1; Persson 1:1, Kamerzin -; Monnet -, Persson -; Pouliot 1:2, Johansson -.Strafen:3-mal 2 Minuten gegen Rapperswil, 5-mal 2 Minuten gegen Gottéron.

Rapperswil:Wolf; Walser, Profico; Hächler, Sataric; Weisskopf, Sven Berger; Geyer; Frei, Persson, Schommer; Danielsson, Johansson, Sieber; Nils Berger, Hürlimann, Rizzello; Pedretti, Neukom, Thibaudeau; Heitzmann.

Freiburg-Gottéron:Conz; Ngoy, Schilt;Helbling, Abplanalp; Kamerzin, Granak; Huguenin; Sprunger, Bykow, Plüss; Mauldin, Pouliot, Monnet; Fritsche, Hasani, Brügger; Vauclair, Dubé, Mottet.

Bemerkungen:Rapperswil ohne Fransson, Obrist, Flavio Schmutz, Murray, Lüthi und Friedli. Gottéron ohne Kwiatkowski und Ness (alle verletzt).–Timeout Lakers (34.).–Pfostenschüsse: 13. Danielsson, 57. Monnet.

Die FN-Besten:Johansson, Pouliot.

 

Janis Sprukts: Ein Low-Budget-Ausländer

Mit Janis Sprukts hat Gottéron am Samstag einen fünften Ausländer verpflichtet. Euphorisch klingt Trainer Gerd Zenhäusern nicht, wenn er über den lettischen Center spricht. «Es ging darum, einen fünften Ausländer zu verpflichten, um auf Verletzungen reagieren zu können. Viele Spieler waren nicht auf dem Markt», sagt er, bevor er doch noch auf die Qualitäten des 32-Jährigen zu sprechen kommt. «Ich erwarte, dass er Platz vor dem gegnerischen Tor schafft. Ausserdem spielt er sehr gut defensiv, ist ein guter Zwei-Weg-Center.»

Mit 190 Zentimetern Körpergrösse und einem Gewicht von 102 Kiloramm ist der Lette eine imposante Erscheinung. In den letzten Jahren spielte er für verschiedene Teams in der russischen KHL. Insgesamt hat er in 239 KHL-Spielen 40 Tore erzielt und 77 vorbereitet, dies alles bei einer Plus-Minus-Bilanz von plus 22. In der aktuellen Saison bestritt der Nationalspieler, der letzten Februar die zweite Sturmreihe anführte, als Lettland in Sotschi überraschend die Schweiz aus dem olympischen Turnier warf, 16 Spiele (5 Punkte) mit Lokomotive Jaroslawl. Im November wurde sein Vertrag dort jedoch aufgelöst, seither ist Sprukts ohne Klub. Wird der Hüne fit genug sein? Zenhäusern zuckt mit den Schultern. Ausgetrockneter Markt, kein Geld, will er damit sagen. Das Budget ist sicherlich auch mit ein Grund, warum eine Vereinbarung mit NLB-Klub Martigny getroffen wurde. Die Walliser werden den Center bis Playoffbeginn einsetzen können, finanzieren ihn dafür aber mit. Der Lette wird deshalb erst am Mittwoch erstmals mit Gottéron trainieren, zunächst reist er direkt nach Martigny, wo er am Dienstag gegen Visp im Einsatz steht.

Am Samstag wird Sprukts voraussichtlich erstmals für Gottéron auflaufen. Zwar ist die Diagnose bei Joel Kwiatkowski noch nicht definitiv, doch es sieht danach aus, als müsste der Kanadier mit einer Hirnerschütterung pausieren. fm

 

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