Freiburg Gewisse Förster seien etwas übereifrig, schreibt Charles Brönnimann in einer Anfrage. Der SVP-Grossrat aus Onnens staunte letzten Sommer nicht schlecht, als er mit seinen Rindern auf die Alp am Fusse der Schopfenspitze kam: Der Gustihirt hatte die Ziegen in einem Gehege rund um die Alphütte eingesperrt. «Der Förster hatte ihm dies aufgetragen, weil die Geissen einige Jungbäume angefressen hatten», erklärte er den FN. Der Hirt habe die Ziegen den ganzen Sommer über mit zugekauftem Heu füttern müssen.
Förster sprach Machtwort
Darum fragte Brönnimann den Staatsrat, ob Ziegen einen so grossen Schaden anrichteten, dass solche Massnahmen nötig seien. Nein, meint nun die Freiburger Regierung in ihrer Antwort. «Der Anfrage von Charles Brönnimann scheint ein spezieller Fall zugrunde zu liegen.» Der zuständige Förster habe viel Verständnis an den Tag gelegt, doch sei der Hirte unnachgiebig gewesen: Er habe sich geweigert, «geeignete Massnahmen zu treffen», um das Reglement über den Wald und den Schutz vor Naturereignissen zu respektieren. Darum habe der Förster ein Machtwort gesprochen.
Im Allgemeinen würden die Vorschriften – welche verbieten, dass Nutzvieh im Wald weidet – gut eingehalten, schreibt der Staatsrat. Weide doch einmal Vieh im Wald, könne dies Jungwald in einer Wachstumsphase von 20 bis 30 Jahren vernichten.
Brönnimann ist mit der Antwort «nicht sehr zufrieden». Er weiss schon jetzt: Nächsten Sommer weiden auf besagter Alp keine Geissen mehr – erstmals seit 20 Jahren, «in denen die Alp immer sehr gut gepflegt worden ist». njb