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Ein Zeitspiel der etwas anderen Art

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Die Schweiz offenbart beim 0:0 in Nordirland eine erschreckende Harmlosigkeit. Soll im Oktober eine Korrektur gelingen, müssen die offensiven Schlüsselspieler in Form kommen. Von den nächsten drei Wochen in den Klubs hängt viel ab.

Der neue Nationaltrainer Murat Yakin hatte den Schalk und die Lockerheit nach dem enttäuschenden Auftritt in Belfast nicht verloren. Auf die Frage eines nordirischen Journalisten, weshalb denn Haris Seferovic den Penalty geschossen habe und nicht der so gute Schütze Ricardo Rodriguez, antwortete Yakin. “Rodriguez? Are you sure?” Der Nordire hatte offenbar nicht mitbekommen, dass Rodriguez seine letzten drei Penaltys für die Schweiz allesamt vergeben hatte. Die Lacher hatte Yakin auf seiner Seite.

Dabei war das Thema durchaus ernst. Es geht dabei weniger darum, dass die Schweizer in Belfast zum vierten Mal in Folge einen Penalty verschossen, als mehr um die Tatsache, dass dieser Penalty eigentlich die einzige Chance war der Schweizer in den gesamten 94 Minuten – und diese dann auch noch kläglich vergaben. So gesehen war dieser Fehlschuss von Seferovic sinnbildlich für die Problemzone, die sich in der SFV-Auswahl aufgetan hat in den letzten Tagen.

Noch ohne Identität

Yakin verwies auf die kurze Zeit, die ihnen zur Verfügung gestanden habe, um nach dem auf die Defensive ausgerichteten Matchplan gegen Italien auf Offensive umzustellen. Yakin muss sich den Vorwurf gefallen lassen, seinem Team innerhalb von 72 Stunden zwei völlig verschiedene Spielstile zugemutet zu haben. In einem Nationalteam mit den wenigen Trainings und der kurzen Vorbereitungszeit ist es schwierig, verschiedene Identitäten zu implementieren. “Wir haben ohne Konzept gespielt”, war etwa das Urteil des eingewechselten Renato Steffen.

Steffen war einer von vier Spielern, die nach dem 0:0 gegen Italien den Platz in der Startformation verloren hatten. Yakin korrigierte seine anfängliche Idee nach einer Stunde, als er neben Steffen auch Steven Zuber einwechselte. Doch ein Fehler war Yakins Aufstellung nicht. Steffen und Zuber, wie später auch Andi Zeqiri, konnten gegen die defensiven und tief stehenden Nordiren ebenfalls nichts ausrichten.

Wenn Shaqiris 26 Tore fehlen

So blieb der Eindruck zurück, jede Rochade hätte an diesem Abend ihre Wirkung verfehlt, weil die Spieler, die für die Schweiz in der Offensive den Unterschied ausmachen können, gar nicht erst dabei waren in Belfast. Stratege Granit Xhaka sass in Basel (symptomfrei) seine Covid-Isolationszeit ab, die Stürmer Xherdan Shaqiri und Breel Embolo waren wegen Trainingsrückstands bereits am zweiten Tag des Zusammenzugs wieder zu ihren Klubs zurückgereist.

Wie wichtig Shaqiri gerade in einem solchen Spiel ist, in dem die Schweiz mit knapp 70 Prozent Ballbesitz gegen eine gegnerische Abwehrmauer anrennt, verdeutlichen nicht zuletzt die Zahlen. Der Neu-Lyoner erzielte in der Nationalmannschaft bisher 26 Tore – gleich viele wie alle anderen Schweizer aus der Belfaster Stammformation zusammen (Seferovic mit seinen 24 Treffern nicht eingerechnet). “Mit Shaqiri und auch Embolo haben wir in der Offensive natürlich mehr Power und Genialität”, sagte Yakin.

In knapp vier Wochen steigt in Genf das Rückspiel gegen Nordirland. Es wird eine ähnliche Partie geben wie in Belfast. Mit anrennenden Schweizern und verteidigenden Briten. Yakin hat einen Monat Zeit, um sich für die Offensive eine erfolgreichere Strategie zurechtzulegen. Und er hat vor allem die Hoffnung, dass Shaqiri in seinem neuen Klub in der Ligue 1 und in der Europa League die Spielpraxis erhält, die ihn bis Anfang Oktober in Form bringt. Gleiches gilt für Embolo bei Borussia Mönchengladbach und auch für Haris Seferovic bei Benfica Lissabon.

Wenn das Nationalteam am 4. Oktober in Genf zusammenkommt, muss die physische Verfassung der Mannschaft eine bessere sein als in den letzten zehn Tagen. Denn auch das griffigste Konzept verfehlt seine Wirkung, wenn die Spieler nicht in der Lage sind, die Vorgaben umzusetzen. Yakin will einige seiner Akteure in den nächsten Wochen im Klub besuchen. Er wird genau beobachten müssen, wer wo wie viel spielt. Davon hängt der Erfolg seines Teams in den weiteren Spielen des Herbsts massgeblich ab.

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